Der Drei-Konchen-Chor (auch: Dreikonchenanlage, Trikonchos oder Kleeblattchor) ist eine bestimmte Grundrissform in der mittelalterlichen Architektur von Kirchengebäuden. Im Gegensatz zu einem Grundriss als lateinischem Kreuz, bei dem ein gerades Langhaus im Kopfbereich von einem ebenfalls geraden Querhaus rechtwinklig durchkreuzt wird, werden beim Drei-Konchen-Chor drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, an den Seiten eines (einbeschriebenen) Quadrates so zueinander gesetzt, dass sich im Grundriss die Form eines Kleeblattes ergibt, weshalb diese Lösung auch „Kleeblattchor“ genannt wird. Dadurch ergibt sich im Osten einer größeren Kirchenanlage an der Stelle des Chores ein Zentralbau, also ein Bau mit einem eigenen Zentrum und gleichwertigen Seitenteilen. Bei einem freistehenden

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  • Der Drei-Konchen-Chor (auch: Dreikonchenanlage, Trikonchos oder Kleeblattchor) ist eine bestimmte Grundrissform in der mittelalterlichen Architektur von Kirchengebäuden. Im Gegensatz zu einem Grundriss als lateinischem Kreuz, bei dem ein gerades Langhaus im Kopfbereich von einem ebenfalls geraden Querhaus rechtwinklig durchkreuzt wird, werden beim Drei-Konchen-Chor drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, an den Seiten eines (einbeschriebenen) Quadrates so zueinander gesetzt, dass sich im Grundriss die Form eines Kleeblattes ergibt, weshalb diese Lösung auch „Kleeblattchor“ genannt wird. Dadurch ergibt sich im Osten einer größeren Kirchenanlage an der Stelle des Chores ein Zentralbau, also ein Bau mit einem eigenen Zentrum und gleichwertigen Seitenteilen. Bei einem freistehenden Zentralbau mit vier symmetrisch angeordneten Apsiden handelt es sich um eine Vierkonchenanlage. Der Begriff „Drei-Konchen-Chor“ wird in der Literatur immer mit St. Maria im Kapitol in Köln verbunden. Diese um 1040 begonnene und 1065 geweihte Kirche ist ein Schöpfungsbau der niederrheinischen Architektur. Hier wurde nicht nur ein antikes Motiv in die nordeuropäische Architektur eingeführt. Hier wurde eine Neuformulierung geschaffen, die einer Erfindung gleichkommt, für die es keine direkten Vorbilder gibt. Vor allen Dingen die spezifische Verbindung von Langhaus und dem Zentralbau des Drei-Konchen-Chores wurde neu geschaffen, ein Problem, das die Architektur der Renaissance bis hin zum Petersdom und die des Barock auch noch beschäftigen sollte. (de)
  • Der Drei-Konchen-Chor (auch: Dreikonchenanlage, Trikonchos oder Kleeblattchor) ist eine bestimmte Grundrissform in der mittelalterlichen Architektur von Kirchengebäuden. Im Gegensatz zu einem Grundriss als lateinischem Kreuz, bei dem ein gerades Langhaus im Kopfbereich von einem ebenfalls geraden Querhaus rechtwinklig durchkreuzt wird, werden beim Drei-Konchen-Chor drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, an den Seiten eines (einbeschriebenen) Quadrates so zueinander gesetzt, dass sich im Grundriss die Form eines Kleeblattes ergibt, weshalb diese Lösung auch „Kleeblattchor“ genannt wird. Dadurch ergibt sich im Osten einer größeren Kirchenanlage an der Stelle des Chores ein Zentralbau, also ein Bau mit einem eigenen Zentrum und gleichwertigen Seitenteilen. Bei einem freistehenden Zentralbau mit vier symmetrisch angeordneten Apsiden handelt es sich um eine Vierkonchenanlage. Der Begriff „Drei-Konchen-Chor“ wird in der Literatur immer mit St. Maria im Kapitol in Köln verbunden. Diese um 1040 begonnene und 1065 geweihte Kirche ist ein Schöpfungsbau der niederrheinischen Architektur. Hier wurde nicht nur ein antikes Motiv in die nordeuropäische Architektur eingeführt. Hier wurde eine Neuformulierung geschaffen, die einer Erfindung gleichkommt, für die es keine direkten Vorbilder gibt. Vor allen Dingen die spezifische Verbindung von Langhaus und dem Zentralbau des Drei-Konchen-Chores wurde neu geschaffen, ein Problem, das die Architektur der Renaissance bis hin zum Petersdom und die des Barock auch noch beschäftigen sollte. (de)
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  • Der Drei-Konchen-Chor (auch: Dreikonchenanlage, Trikonchos oder Kleeblattchor) ist eine bestimmte Grundrissform in der mittelalterlichen Architektur von Kirchengebäuden. Im Gegensatz zu einem Grundriss als lateinischem Kreuz, bei dem ein gerades Langhaus im Kopfbereich von einem ebenfalls geraden Querhaus rechtwinklig durchkreuzt wird, werden beim Drei-Konchen-Chor drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, an den Seiten eines (einbeschriebenen) Quadrates so zueinander gesetzt, dass sich im Grundriss die Form eines Kleeblattes ergibt, weshalb diese Lösung auch „Kleeblattchor“ genannt wird. Dadurch ergibt sich im Osten einer größeren Kirchenanlage an der Stelle des Chores ein Zentralbau, also ein Bau mit einem eigenen Zentrum und gleichwertigen Seitenteilen. Bei einem freistehenden (de)
  • Der Drei-Konchen-Chor (auch: Dreikonchenanlage, Trikonchos oder Kleeblattchor) ist eine bestimmte Grundrissform in der mittelalterlichen Architektur von Kirchengebäuden. Im Gegensatz zu einem Grundriss als lateinischem Kreuz, bei dem ein gerades Langhaus im Kopfbereich von einem ebenfalls geraden Querhaus rechtwinklig durchkreuzt wird, werden beim Drei-Konchen-Chor drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, an den Seiten eines (einbeschriebenen) Quadrates so zueinander gesetzt, dass sich im Grundriss die Form eines Kleeblattes ergibt, weshalb diese Lösung auch „Kleeblattchor“ genannt wird. Dadurch ergibt sich im Osten einer größeren Kirchenanlage an der Stelle des Chores ein Zentralbau, also ein Bau mit einem eigenen Zentrum und gleichwertigen Seitenteilen. Bei einem freistehenden (de)
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