Djanet (arabisch جانت Dschanat, DMG Ǧānat, tamazight ⵊⴰⵏⴻⵜ) ist eine Oasenstadt im Südosten Algeriens (Provinz Illizi) in der Sahara. Die Oase im südlichen Tassili n’Ajjer war bis ins späte 19. Jahrhundert eine Art Hauptort für die Tuareg von der Konföderation der Kel Ajjer. In Djanet residierte der Adelsclan der Imanan, die von den europäischen Reisenden als Sultane der nördlichen Tuareg bezeichnet wurden. Die Imanan brachten ihren Namen in einen etymologischen Zusammenhang mit dem islamischen Begriff "Imam" und führten die Ursprünge ihres Geschlechts auf den Propheten Mohammed zurück. Diese Abstammungslinie ist freilich fiktiv und diente in erster Linie dazu, die Oberhoheit der von Natur schwachen Herrschergeschlechter der Tuareg (Imenokalin) zu rechtfertigen. Die tatsächliche Schwäche d

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  • Djanet (arabisch جانت Dschanat, DMG Ǧānat, tamazight ⵊⴰⵏⴻⵜ) ist eine Oasenstadt im Südosten Algeriens (Provinz Illizi) in der Sahara. Die Oase im südlichen Tassili n’Ajjer war bis ins späte 19. Jahrhundert eine Art Hauptort für die Tuareg von der Konföderation der Kel Ajjer. In Djanet residierte der Adelsclan der Imanan, die von den europäischen Reisenden als Sultane der nördlichen Tuareg bezeichnet wurden. Die Imanan brachten ihren Namen in einen etymologischen Zusammenhang mit dem islamischen Begriff "Imam" und führten die Ursprünge ihres Geschlechts auf den Propheten Mohammed zurück. Diese Abstammungslinie ist freilich fiktiv und diente in erster Linie dazu, die Oberhoheit der von Natur schwachen Herrschergeschlechter der Tuareg (Imenokalin) zu rechtfertigen. Die tatsächliche Schwäche des Herrschergeschlechts zeigt sich aber darin, dass seine Angehörigen Djanet nicht verlassen durften und die eigentliche Macht in der Hand des Geschlechts der Uraghen lag. Diese scheinbare Parallele zwischen den Machtverhältnissen bei den Tuareg und den vorkarolingischen Merowingern brachte französische Reisende im 19. Jahrhundert auf den Gedanken, die Tuareg seien möglicherweise Nachkommen germanischer bzw. fränkischer Einwanderer. Jedes Jahr wird am Beginn des islamischen Neujahrsmonats bis zum Aschura-Tag das zehntägige Sebiba-Tanzfest veranstaltet. Der Ort war bis vor wenigen Jahren nur über eine Piste zu erreichen. Mittlerweile gibt es eine asphaltierte Straße von Illizi aus, was die Anreise sehr vereinfacht. In Djanet wird Gartenwirtschaft betrieben. In Dürrezeiten stoßen gelegentlich Fremdarbeiter aus dem angrenzenden Niger hinzu, die in den Oasengärten als Arbeiter ihr Auskommen suchen. Im Umfeld des Ortes gibt es viele sehenswerte Felsmalereien und Felsgravuren (sehr schöne ungefähr auf 2/3 der Strecke zwischen Illizi und Djanet auf der Dider-Ebene). Der Erg d'Admer ca. 20 km nordwestlich von Djanet lädt ebenfalls zu einem Besuch ein. Dieser Dünengürtel mit sehr hohen Dünen lässt sich recht problemlos mit einem Auto oder Motorrad überqueren, eine Möglichkeit um von Djanet nach Tamanrasset zu fahren. (de)
  • Djanet (arabisch جانت Dschanat, DMG Ǧānat, tamazight ⵊⴰⵏⴻⵜ) ist eine Oasenstadt im Südosten Algeriens (Provinz Illizi) in der Sahara. Die Oase im südlichen Tassili n’Ajjer war bis ins späte 19. Jahrhundert eine Art Hauptort für die Tuareg von der Konföderation der Kel Ajjer. In Djanet residierte der Adelsclan der Imanan, die von den europäischen Reisenden als Sultane der nördlichen Tuareg bezeichnet wurden. Die Imanan brachten ihren Namen in einen etymologischen Zusammenhang mit dem islamischen Begriff "Imam" und führten die Ursprünge ihres Geschlechts auf den Propheten Mohammed zurück. Diese Abstammungslinie ist freilich fiktiv und diente in erster Linie dazu, die Oberhoheit der von Natur schwachen Herrschergeschlechter der Tuareg (Imenokalin) zu rechtfertigen. Die tatsächliche Schwäche des Herrschergeschlechts zeigt sich aber darin, dass seine Angehörigen Djanet nicht verlassen durften und die eigentliche Macht in der Hand des Geschlechts der Uraghen lag. Diese scheinbare Parallele zwischen den Machtverhältnissen bei den Tuareg und den vorkarolingischen Merowingern brachte französische Reisende im 19. Jahrhundert auf den Gedanken, die Tuareg seien möglicherweise Nachkommen germanischer bzw. fränkischer Einwanderer. Jedes Jahr wird am Beginn des islamischen Neujahrsmonats bis zum Aschura-Tag das zehntägige Sebiba-Tanzfest veranstaltet. Der Ort war bis vor wenigen Jahren nur über eine Piste zu erreichen. Mittlerweile gibt es eine asphaltierte Straße von Illizi aus, was die Anreise sehr vereinfacht. In Djanet wird Gartenwirtschaft betrieben. In Dürrezeiten stoßen gelegentlich Fremdarbeiter aus dem angrenzenden Niger hinzu, die in den Oasengärten als Arbeiter ihr Auskommen suchen. Im Umfeld des Ortes gibt es viele sehenswerte Felsmalereien und Felsgravuren (sehr schöne ungefähr auf 2/3 der Strecke zwischen Illizi und Djanet auf der Dider-Ebene). Der Erg d'Admer ca. 20 km nordwestlich von Djanet lädt ebenfalls zu einem Besuch ein. Dieser Dünengürtel mit sehr hohen Dünen lässt sich recht problemlos mit einem Auto oder Motorrad überqueren, eine Möglichkeit um von Djanet nach Tamanrasset zu fahren. (de)
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  • Djanet (arabisch جانت Dschanat, DMG Ǧānat, tamazight ⵊⴰⵏⴻⵜ) ist eine Oasenstadt im Südosten Algeriens (Provinz Illizi) in der Sahara. Die Oase im südlichen Tassili n’Ajjer war bis ins späte 19. Jahrhundert eine Art Hauptort für die Tuareg von der Konföderation der Kel Ajjer. In Djanet residierte der Adelsclan der Imanan, die von den europäischen Reisenden als Sultane der nördlichen Tuareg bezeichnet wurden. Die Imanan brachten ihren Namen in einen etymologischen Zusammenhang mit dem islamischen Begriff "Imam" und führten die Ursprünge ihres Geschlechts auf den Propheten Mohammed zurück. Diese Abstammungslinie ist freilich fiktiv und diente in erster Linie dazu, die Oberhoheit der von Natur schwachen Herrschergeschlechter der Tuareg (Imenokalin) zu rechtfertigen. Die tatsächliche Schwäche d (de)
  • Djanet (arabisch جانت Dschanat, DMG Ǧānat, tamazight ⵊⴰⵏⴻⵜ) ist eine Oasenstadt im Südosten Algeriens (Provinz Illizi) in der Sahara. Die Oase im südlichen Tassili n’Ajjer war bis ins späte 19. Jahrhundert eine Art Hauptort für die Tuareg von der Konföderation der Kel Ajjer. In Djanet residierte der Adelsclan der Imanan, die von den europäischen Reisenden als Sultane der nördlichen Tuareg bezeichnet wurden. Die Imanan brachten ihren Namen in einen etymologischen Zusammenhang mit dem islamischen Begriff "Imam" und führten die Ursprünge ihres Geschlechts auf den Propheten Mohammed zurück. Diese Abstammungslinie ist freilich fiktiv und diente in erster Linie dazu, die Oberhoheit der von Natur schwachen Herrschergeschlechter der Tuareg (Imenokalin) zu rechtfertigen. Die tatsächliche Schwäche d (de)
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