Die Saison 1943/44 war die fünfte Austragung der französischen Fußball-Division 1 während des Zweiten Weltkriegs, der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht und der nachfolgenden Aufteilung des nach Annexion von Elsass und Teilen Lothringens verbleibenden Gebietes in eine freie, eine besetzte und eine verbotene Zone (zone libre, zone occupée, zone interdite). Diese sogenannten „Kriegsmeisterschaften“ (championnats de guerre) zwischen 1939 und 1945 zählen – anders als im Landespokalwettbewerb – nicht als offizielle Wettbewerbe, und die jeweiligen Sieger einer von deren Spielzeiten haben demzufolge auch keinen offiziellen Titel gewonnen.

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  • Die Saison 1943/44 war die fünfte Austragung der französischen Fußball-Division 1 während des Zweiten Weltkriegs, der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht und der nachfolgenden Aufteilung des nach Annexion von Elsass und Teilen Lothringens verbleibenden Gebietes in eine freie, eine besetzte und eine verbotene Zone (zone libre, zone occupée, zone interdite). Diese sogenannten „Kriegsmeisterschaften“ (championnats de guerre) zwischen 1939 und 1945 zählen – anders als im Landespokalwettbewerb – nicht als offizielle Wettbewerbe, und die jeweiligen Sieger einer von deren Spielzeiten haben demzufolge auch keinen offiziellen Titel gewonnen. Die diesjährige Austragung wies eine Besonderheit auf, die es in der Vorsaison noch nicht gegeben hatte und die bereits zur folgenden Spielzeit auch wieder abgeschafft wurde. Sämtliche Vereinsmannschaften wurden durch sogenannte „Bundesauswahlen“ (équipes fédéraux) ersetzt, die jeweils nach einer – teilweise historischen – Landschaft benannt wurden. Insgesamt entstanden 16 solcher Auswahlmannschaften, die das gesamte Land abdecken sollten; dabei entstanden auch Teams in Gegenden, in denen Fußball bis dahin kaum auf höchstem Niveau in Erscheinung getreten war, etwa in Clermont-Ferrand und Grenoble. Die Spieler rekrutierten sich in aller Regel aus einem oder zwei Vereinen aus vergleichsweise nahe beieinander liegenden Städten; sie waren allerdings keine Berufsfußballer mehr, sondern Angestellte der für Sportangelegenheiten zuständigen Abteilung der französischen Vichy-Regierung, die sie auch bezahlte. Die sportliche Leitung der Auswahl lag bei einem Präsidenten eines der beteiligten Klubs, die nicht aufgelöst worden waren, aber nur noch unter Amateurbedingungen weiterarbeiten durften. Hintergrund für diese Neuordnung war die Ablehnung des professionellen Sports durch das Vichy-Regime, das schon zuvor versucht hatte, seinen bei Sportlern und Sportanhängern unpopulären Standpunkt in kleinen Schritten durchzusetzen, etwa durch die Herabsetzung der Spieldauer von 90 auf 80 Minuten oder die Anweisung, dass jeder Profiverein mindestens vier Amateure einsetzen müsse. Verantwortlich für diese Maßnahmen war das Comité national des sports unter Leitung von Colonel Pascot, anfangs Sportdirektor und ab 1942 in der Nachfolge von Jean Borotra Generalkommissar für Erziehung und Sport, somit de facto Minister. (de)
  • Die Saison 1943/44 war die fünfte Austragung der französischen Fußball-Division 1 während des Zweiten Weltkriegs, der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht und der nachfolgenden Aufteilung des nach Annexion von Elsass und Teilen Lothringens verbleibenden Gebietes in eine freie, eine besetzte und eine verbotene Zone (zone libre, zone occupée, zone interdite). Diese sogenannten „Kriegsmeisterschaften“ (championnats de guerre) zwischen 1939 und 1945 zählen – anders als im Landespokalwettbewerb – nicht als offizielle Wettbewerbe, und die jeweiligen Sieger einer von deren Spielzeiten haben demzufolge auch keinen offiziellen Titel gewonnen. Die diesjährige Austragung wies eine Besonderheit auf, die es in der Vorsaison noch nicht gegeben hatte und die bereits zur folgenden Spielzeit auch wieder abgeschafft wurde. Sämtliche Vereinsmannschaften wurden durch sogenannte „Bundesauswahlen“ (équipes fédéraux) ersetzt, die jeweils nach einer – teilweise historischen – Landschaft benannt wurden. Insgesamt entstanden 16 solcher Auswahlmannschaften, die das gesamte Land abdecken sollten; dabei entstanden auch Teams in Gegenden, in denen Fußball bis dahin kaum auf höchstem Niveau in Erscheinung getreten war, etwa in Clermont-Ferrand und Grenoble. Die Spieler rekrutierten sich in aller Regel aus einem oder zwei Vereinen aus vergleichsweise nahe beieinander liegenden Städten; sie waren allerdings keine Berufsfußballer mehr, sondern Angestellte der für Sportangelegenheiten zuständigen Abteilung der französischen Vichy-Regierung, die sie auch bezahlte. Die sportliche Leitung der Auswahl lag bei einem Präsidenten eines der beteiligten Klubs, die nicht aufgelöst worden waren, aber nur noch unter Amateurbedingungen weiterarbeiten durften. Hintergrund für diese Neuordnung war die Ablehnung des professionellen Sports durch das Vichy-Regime, das schon zuvor versucht hatte, seinen bei Sportlern und Sportanhängern unpopulären Standpunkt in kleinen Schritten durchzusetzen, etwa durch die Herabsetzung der Spieldauer von 90 auf 80 Minuten oder die Anweisung, dass jeder Profiverein mindestens vier Amateure einsetzen müsse. Verantwortlich für diese Maßnahmen war das Comité national des sports unter Leitung von Colonel Pascot, anfangs Sportdirektor und ab 1942 in der Nachfolge von Jean Borotra Generalkommissar für Erziehung und Sport, somit de facto Minister. (de)
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  • Die Saison 1943/44 war die fünfte Austragung der französischen Fußball-Division 1 während des Zweiten Weltkriegs, der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht und der nachfolgenden Aufteilung des nach Annexion von Elsass und Teilen Lothringens verbleibenden Gebietes in eine freie, eine besetzte und eine verbotene Zone (zone libre, zone occupée, zone interdite). Diese sogenannten „Kriegsmeisterschaften“ (championnats de guerre) zwischen 1939 und 1945 zählen – anders als im Landespokalwettbewerb – nicht als offizielle Wettbewerbe, und die jeweiligen Sieger einer von deren Spielzeiten haben demzufolge auch keinen offiziellen Titel gewonnen. (de)
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  • Division 1 1943/44 (de)
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