Digitale Poesie ist eine Form des künstlerischen Umgangs mit Sprache, die in Medien wie Computer und Internet realisiert und seit den 1990er Jahren als eigenständige Kunstform wahrgenommen wird. Der Begriff der digitalen Poesie vereint mehrere unabhängig voneinander entstandene Zweige der computerbasierten Sprachkunst in sich. Dazu zählen sowohl die künstliche Textproduktion als auch Werke interaktiver Medienkunst, Hypertextliteratur, Netzliteratur sowie Arbeiten, die sich vorwiegend mit den Symbolebenen des Computers befassen. Das Konzept der digitalen Poesie besteht in der Auseinandersetzung mit der Sprache innerhalb eines digitalen Mediums. Der Computer wird dabei in der Regel als Werkzeug betrachtet, mittels dessen durch Programmierungen und verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten Spra

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  • Digitale Poesie ist eine Form des künstlerischen Umgangs mit Sprache, die in Medien wie Computer und Internet realisiert und seit den 1990er Jahren als eigenständige Kunstform wahrgenommen wird. Der Begriff der digitalen Poesie vereint mehrere unabhängig voneinander entstandene Zweige der computerbasierten Sprachkunst in sich. Dazu zählen sowohl die künstliche Textproduktion als auch Werke interaktiver Medienkunst, Hypertextliteratur, Netzliteratur sowie Arbeiten, die sich vorwiegend mit den Symbolebenen des Computers befassen. Das Konzept der digitalen Poesie besteht in der Auseinandersetzung mit der Sprache innerhalb eines digitalen Mediums. Der Computer wird dabei in der Regel als Werkzeug betrachtet, mittels dessen durch Programmierungen und verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten Sprachkunstwerke erstellt werden können. Der Begriff der digitalen Poesie ist jedoch in ständiger Entwicklung begriffen und nicht scharf einzugrenzen. Der Terminus „Poesie“ leitet sich vom lateinischen „poesis“ ab (ursprünglich griechisch: „poiesis“), was im Allgemeinen für den schöpferischen Prozess des Hervorbringens steht. Darunter muss also nicht Dichtkunst im streng konventionellen Sinne verstanden werden. Der Bestandteil „digital“ rührt von der Funktionsweise des Computers her, dessen Zeichensysteme auf den beiden Ziffern null und eins beruht, und verweist im Besonderen auf das Zeichenhafte, das der Computerkunst eigen ist. Begriffe ähnlicher Bedeutung sind etwa Electronic Poetry, New Media Poetry oder Cyberpoetry. Die digitale Poesie versteht sich als Sprachkunst, welche die Grenzen der herkömmlichen Literatur gesprengt hat. Der entscheidende Unterschied zur traditionellen Literatur besteht darin, dass bei der digitalen Poesie − wie in allen experimentellen Schreibweisen − nicht mehr der Inhalt im Fokus steht, sondern die Sprache als Material. Die digitale Poesie hat nicht in erster Linie den Ausdruck von Gefühlen oder Meinungen zum Ziel, sondern will auf der Basis von bewussten Theorien und Experimenten ästhetische Sprachkunstwerke erschaffen. In diesem Sinne hat man es tatsächlich eher mit einer bildenden, materialen Kunst zu tun als mit Literatur. Digitale Poesie in entwickelter Form weist meist medialen Selbstbezug auf, ist prozessual, interaktiv, hypermedial sowie auf Vernetzung beruhend. Deshalb zählt sie zur Medialen Digitalen Kunst. (Siehe ausführlicher unter Strukturbestimmungen von digitaler Sprachkunst). (de)
  • Digitale Poesie ist eine Form des künstlerischen Umgangs mit Sprache, die in Medien wie Computer und Internet realisiert und seit den 1990er Jahren als eigenständige Kunstform wahrgenommen wird. Der Begriff der digitalen Poesie vereint mehrere unabhängig voneinander entstandene Zweige der computerbasierten Sprachkunst in sich. Dazu zählen sowohl die künstliche Textproduktion als auch Werke interaktiver Medienkunst, Hypertextliteratur, Netzliteratur sowie Arbeiten, die sich vorwiegend mit den Symbolebenen des Computers befassen. Das Konzept der digitalen Poesie besteht in der Auseinandersetzung mit der Sprache innerhalb eines digitalen Mediums. Der Computer wird dabei in der Regel als Werkzeug betrachtet, mittels dessen durch Programmierungen und verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten Sprachkunstwerke erstellt werden können. Der Begriff der digitalen Poesie ist jedoch in ständiger Entwicklung begriffen und nicht scharf einzugrenzen. Der Terminus „Poesie“ leitet sich vom lateinischen „poesis“ ab (ursprünglich griechisch: „poiesis“), was im Allgemeinen für den schöpferischen Prozess des Hervorbringens steht. Darunter muss also nicht Dichtkunst im streng konventionellen Sinne verstanden werden. Der Bestandteil „digital“ rührt von der Funktionsweise des Computers her, dessen Zeichensysteme auf den beiden Ziffern null und eins beruht, und verweist im Besonderen auf das Zeichenhafte, das der Computerkunst eigen ist. Begriffe ähnlicher Bedeutung sind etwa Electronic Poetry, New Media Poetry oder Cyberpoetry. Die digitale Poesie versteht sich als Sprachkunst, welche die Grenzen der herkömmlichen Literatur gesprengt hat. Der entscheidende Unterschied zur traditionellen Literatur besteht darin, dass bei der digitalen Poesie − wie in allen experimentellen Schreibweisen − nicht mehr der Inhalt im Fokus steht, sondern die Sprache als Material. Die digitale Poesie hat nicht in erster Linie den Ausdruck von Gefühlen oder Meinungen zum Ziel, sondern will auf der Basis von bewussten Theorien und Experimenten ästhetische Sprachkunstwerke erschaffen. In diesem Sinne hat man es tatsächlich eher mit einer bildenden, materialen Kunst zu tun als mit Literatur. Digitale Poesie in entwickelter Form weist meist medialen Selbstbezug auf, ist prozessual, interaktiv, hypermedial sowie auf Vernetzung beruhend. Deshalb zählt sie zur Medialen Digitalen Kunst. (Siehe ausführlicher unter Strukturbestimmungen von digitaler Sprachkunst). (de)
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  • Digitale Poesie ist eine Form des künstlerischen Umgangs mit Sprache, die in Medien wie Computer und Internet realisiert und seit den 1990er Jahren als eigenständige Kunstform wahrgenommen wird. Der Begriff der digitalen Poesie vereint mehrere unabhängig voneinander entstandene Zweige der computerbasierten Sprachkunst in sich. Dazu zählen sowohl die künstliche Textproduktion als auch Werke interaktiver Medienkunst, Hypertextliteratur, Netzliteratur sowie Arbeiten, die sich vorwiegend mit den Symbolebenen des Computers befassen. Das Konzept der digitalen Poesie besteht in der Auseinandersetzung mit der Sprache innerhalb eines digitalen Mediums. Der Computer wird dabei in der Regel als Werkzeug betrachtet, mittels dessen durch Programmierungen und verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten Spra (de)
  • Digitale Poesie ist eine Form des künstlerischen Umgangs mit Sprache, die in Medien wie Computer und Internet realisiert und seit den 1990er Jahren als eigenständige Kunstform wahrgenommen wird. Der Begriff der digitalen Poesie vereint mehrere unabhängig voneinander entstandene Zweige der computerbasierten Sprachkunst in sich. Dazu zählen sowohl die künstliche Textproduktion als auch Werke interaktiver Medienkunst, Hypertextliteratur, Netzliteratur sowie Arbeiten, die sich vorwiegend mit den Symbolebenen des Computers befassen. Das Konzept der digitalen Poesie besteht in der Auseinandersetzung mit der Sprache innerhalb eines digitalen Mediums. Der Computer wird dabei in der Regel als Werkzeug betrachtet, mittels dessen durch Programmierungen und verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten Spra (de)
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  • Digitale Poesie (de)
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