Der Begriff Deësis (altgriechisch δέησις, „Bitte“, „Flehen“, „Gebet“) bezeichnet das Vorbringen eines ursprünglich in der Regel wohl eigennützigen Anliegens sowohl im weltlich-juristischen als auch im religiösen Bereich. Im byzantinischen Reich wurde der Ausdruck u. a. für profane, an den Kaiser gerichtete Petitionen verwandt. Im Sprachgebrauch der modernen Kunstgeschichte wird die Bedeutung des Begriffs dagegen auf die religiöse und grundsätzlich fremdnützige Fürbitte (lateinisch intercessio) beschränkt und als Fachbegriff auf ein Bildmotiv der christlichen Ikonografie bezogen. Dieses Motiv zeigt in der Regel eine Dreifigurengruppe mit Christus in der Mitte sowie der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer an seinen Seiten. Maria und Johannes erheben beide Arme und wenden sich Christus

Property Value
dbo:abstract
  • Der Begriff Deësis (altgriechisch δέησις, „Bitte“, „Flehen“, „Gebet“) bezeichnet das Vorbringen eines ursprünglich in der Regel wohl eigennützigen Anliegens sowohl im weltlich-juristischen als auch im religiösen Bereich. Im byzantinischen Reich wurde der Ausdruck u. a. für profane, an den Kaiser gerichtete Petitionen verwandt. Im Sprachgebrauch der modernen Kunstgeschichte wird die Bedeutung des Begriffs dagegen auf die religiöse und grundsätzlich fremdnützige Fürbitte (lateinisch intercessio) beschränkt und als Fachbegriff auf ein Bildmotiv der christlichen Ikonografie bezogen. Dieses Motiv zeigt in der Regel eine Dreifigurengruppe mit Christus in der Mitte sowie der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer an seinen Seiten. Maria und Johannes erheben beide Arme und wenden sich Christus in einer demütigen und flehentlichen Haltung zu (sog. Orantenhaltung). Stehen weitere Heilige in der gleichen oder einer ähnlichen Haltung neben Maria und dem Täufer, spricht man von einer „großen Deësis“. (de)
  • Der Begriff Deësis (altgriechisch δέησις, „Bitte“, „Flehen“, „Gebet“) bezeichnet das Vorbringen eines ursprünglich in der Regel wohl eigennützigen Anliegens sowohl im weltlich-juristischen als auch im religiösen Bereich. Im byzantinischen Reich wurde der Ausdruck u. a. für profane, an den Kaiser gerichtete Petitionen verwandt. Im Sprachgebrauch der modernen Kunstgeschichte wird die Bedeutung des Begriffs dagegen auf die religiöse und grundsätzlich fremdnützige Fürbitte (lateinisch intercessio) beschränkt und als Fachbegriff auf ein Bildmotiv der christlichen Ikonografie bezogen. Dieses Motiv zeigt in der Regel eine Dreifigurengruppe mit Christus in der Mitte sowie der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer an seinen Seiten. Maria und Johannes erheben beide Arme und wenden sich Christus in einer demütigen und flehentlichen Haltung zu (sog. Orantenhaltung). Stehen weitere Heilige in der gleichen oder einer ähnlichen Haltung neben Maria und dem Täufer, spricht man von einer „großen Deësis“. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 610790 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 155816947 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Der Begriff Deësis (altgriechisch δέησις, „Bitte“, „Flehen“, „Gebet“) bezeichnet das Vorbringen eines ursprünglich in der Regel wohl eigennützigen Anliegens sowohl im weltlich-juristischen als auch im religiösen Bereich. Im byzantinischen Reich wurde der Ausdruck u. a. für profane, an den Kaiser gerichtete Petitionen verwandt. Im Sprachgebrauch der modernen Kunstgeschichte wird die Bedeutung des Begriffs dagegen auf die religiöse und grundsätzlich fremdnützige Fürbitte (lateinisch intercessio) beschränkt und als Fachbegriff auf ein Bildmotiv der christlichen Ikonografie bezogen. Dieses Motiv zeigt in der Regel eine Dreifigurengruppe mit Christus in der Mitte sowie der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer an seinen Seiten. Maria und Johannes erheben beide Arme und wenden sich Christus (de)
  • Der Begriff Deësis (altgriechisch δέησις, „Bitte“, „Flehen“, „Gebet“) bezeichnet das Vorbringen eines ursprünglich in der Regel wohl eigennützigen Anliegens sowohl im weltlich-juristischen als auch im religiösen Bereich. Im byzantinischen Reich wurde der Ausdruck u. a. für profane, an den Kaiser gerichtete Petitionen verwandt. Im Sprachgebrauch der modernen Kunstgeschichte wird die Bedeutung des Begriffs dagegen auf die religiöse und grundsätzlich fremdnützige Fürbitte (lateinisch intercessio) beschränkt und als Fachbegriff auf ein Bildmotiv der christlichen Ikonografie bezogen. Dieses Motiv zeigt in der Regel eine Dreifigurengruppe mit Christus in der Mitte sowie der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer an seinen Seiten. Maria und Johannes erheben beide Arme und wenden sich Christus (de)
rdfs:label
  • Deësis (de)
  • Deësis (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of