Der Traum der Roten Kammer (chinesisch 紅樓夢 / 红楼梦, Pinyin Hóng Lóu Mèng, wörtl. ‚Der Traum im/vom roten Anwesen/Gemach‘) ist einer der berühmtesten klassischen Romane der chinesischen Literatur aus dem Kaiserreich China. Er gehört zu den vier klassischen Romanen Chinas. Vor allem in Manuskript-Abschriften des 18. Jahrhunderts wird er auch „Die Geschichte des Steins/vom Stein“ oder „Aufzeichnungen auf einem Stein“ (chinesisch 石頭記 / 石头记, Pinyin Shítóu Jì) genannt.

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  • Der Traum der Roten Kammer (chinesisch 紅樓夢 / 红楼梦, Pinyin Hóng Lóu Mèng, wörtl. ‚Der Traum im/vom roten Anwesen/Gemach‘) ist einer der berühmtesten klassischen Romane der chinesischen Literatur aus dem Kaiserreich China. Er gehört zu den vier klassischen Romanen Chinas. Vor allem in Manuskript-Abschriften des 18. Jahrhunderts wird er auch „Die Geschichte des Steins/vom Stein“ oder „Aufzeichnungen auf einem Stein“ (chinesisch 石頭記 / 石头记, Pinyin Shítóu Jì) genannt. Der Autor Cáo Xuěqín (曹雪芹), der zwischen 1715 und 1724 geboren wurde und 1763 oder 1764 starb, verarbeitete im Roman, der sein einziges überliefertes Werk ist, sein eigenes Leben. Der vollständige Roman in der Fassung des Autors letzter Hand, ca. 1759 vollendet, kursierte nur in Manuskriptform, die letzten 40 der 120 Kapitel galten mehrere Jahrzehnte als verschollen. Erst 1791 erschien eine von Gāo È (高鶚 / 高鹗, Kao O) redigierte Fassung im Druck. Er behauptete, die Originalkapitel wieder zusammengetragen und nur wenig selbst geglättet zu haben. Einige Sinologen und sogenannte Rot-Forscher vermuten, dass sein Anteil größer war. 1792 gab Gao E eine zweite überarbeitete Auflage heraus. Der Roman ist mit über 350 Figuren eine filigran verästelte Erzählung vom Aufstieg und Verfall einer chinesischen Aristokratenfamilie, in deren Zentrum die Geschichte des verwöhnten und weltentrückten Adelssohnes Jiǎ Bǎoyù (賈寶玉 / 贾宝玉) steht, der ein nach außen hin sorgenfreies und dekadentes Leben führt, auch wenn er gelegentlich deprimiert ist, endlich aber der Welt entsagt und Mönch wird. Die Haupthandlung gruppiert sich um den Protagonisten und seine zwei Kusinen Lín Dàiyù (林黛玉 ‚Blaujuwel‘) und Xuē Bǎochāi (薛寶釵 / 薛宝钗). Einige Sinologen vermuten, dass Gāo È das Ende etwas angepasst hat, um der Zensur des Kaisers zu entgehen. Damit sei ein Teil des sozialkritischen Hintergrundes verlorengegangen. In den überlieferten Originalhandschriften lassen sich aber bereits Eingriffe erkennen, weil schon Cao Xueqin tatsächlich existierende Personen schützen wollte. Als Standardausgabe gilt die heute erhältliche, in überarbeiteter 2. Auflage 1996 im Pekinger Volksliteraturverlag erschienene, maßgeblich von Feng Qiyong und dem Traum-der-Roten-Kammer-Forschungsinstitut erarbeitete Edition der 120 Kapitel (1. Auflage 1982, ISBN 7-02-000220-X, ixx/1606 S.). (de)
  • Der Traum der Roten Kammer (chinesisch 紅樓夢 / 红楼梦, Pinyin Hóng Lóu Mèng, wörtl. ‚Der Traum im/vom roten Anwesen/Gemach‘) ist einer der berühmtesten klassischen Romane der chinesischen Literatur aus dem Kaiserreich China. Er gehört zu den vier klassischen Romanen Chinas. Vor allem in Manuskript-Abschriften des 18. Jahrhunderts wird er auch „Die Geschichte des Steins/vom Stein“ oder „Aufzeichnungen auf einem Stein“ (chinesisch 石頭記 / 石头记, Pinyin Shítóu Jì) genannt. Der Autor Cáo Xuěqín (曹雪芹), der zwischen 1715 und 1724 geboren wurde und 1763 oder 1764 starb, verarbeitete im Roman, der sein einziges überliefertes Werk ist, sein eigenes Leben. Der vollständige Roman in der Fassung des Autors letzter Hand, ca. 1759 vollendet, kursierte nur in Manuskriptform, die letzten 40 der 120 Kapitel galten mehrere Jahrzehnte als verschollen. Erst 1791 erschien eine von Gāo È (高鶚 / 高鹗, Kao O) redigierte Fassung im Druck. Er behauptete, die Originalkapitel wieder zusammengetragen und nur wenig selbst geglättet zu haben. Einige Sinologen und sogenannte Rot-Forscher vermuten, dass sein Anteil größer war. 1792 gab Gao E eine zweite überarbeitete Auflage heraus. Der Roman ist mit über 350 Figuren eine filigran verästelte Erzählung vom Aufstieg und Verfall einer chinesischen Aristokratenfamilie, in deren Zentrum die Geschichte des verwöhnten und weltentrückten Adelssohnes Jiǎ Bǎoyù (賈寶玉 / 贾宝玉) steht, der ein nach außen hin sorgenfreies und dekadentes Leben führt, auch wenn er gelegentlich deprimiert ist, endlich aber der Welt entsagt und Mönch wird. Die Haupthandlung gruppiert sich um den Protagonisten und seine zwei Kusinen Lín Dàiyù (林黛玉 ‚Blaujuwel‘) und Xuē Bǎochāi (薛寶釵 / 薛宝钗). Einige Sinologen vermuten, dass Gāo È das Ende etwas angepasst hat, um der Zensur des Kaisers zu entgehen. Damit sei ein Teil des sozialkritischen Hintergrundes verlorengegangen. In den überlieferten Originalhandschriften lassen sich aber bereits Eingriffe erkennen, weil schon Cao Xueqin tatsächlich existierende Personen schützen wollte. Als Standardausgabe gilt die heute erhältliche, in überarbeiteter 2. Auflage 1996 im Pekinger Volksliteraturverlag erschienene, maßgeblich von Feng Qiyong und dem Traum-der-Roten-Kammer-Forschungsinstitut erarbeitete Edition der 120 Kapitel (1. Auflage 1982, ISBN 7-02-000220-X, ixx/1606 S.). (de)
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  • The Dream of the Red Chamber
  • 那寶玉剛合上眼,便惚惚的睡去,猶似秦氏在前,遂悠悠蕩蕩,隨了秦氏,至一所在。但見朱欄白石,綠樹清溪,真是人跡稀逢,飛塵不到。寶玉在夢中歡喜,想道:“這個去處有趣,我就在這裏過一生,縱然失了家也願意,強如天天被父母師傅打呢。”正胡思之間,忽聽山後有人作歌曰: :春夢隨雲散,飛花逐水流, :寄言眾兒女,何必覓閒愁。 寶玉聽了是女子的聲音。歌聲未息,早見那邊走出一個人來,蹁躚裊娜,端的與人不同。 寶玉見是一個仙姑,喜的忙來作揖問道:“神仙姐姐不知從那裏來,如今要往那裏去?也不知這是何處,望乞攜帶攜帶。”那仙姑笑道:“吾居離恨天之上,灌愁海之中,乃放春山遣香洞太虛幻境警幻仙姑是也:司人間之風情月債,掌塵世之女怨男癡。因近來風流冤孽,纏綿於此處,是以前來訪察機會,布散相思。今忽與爾相逢,亦非偶然。此離吾境不遠,別無他物,僅有自採仙茗一盞,親釀美酒一瓮,素練魔舞歌姬數人,新填《紅樓夢》仙曲十二支,試隨吾一游否?”寶玉聽說,便忘了秦氏在何處,竟隨了仙姑,至一所在,有石牌橫建,上書”太虛幻境”四個大字,兩邊一副對聯,乃是: :假作真時真亦假,無為有處有還無。
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  • Bau-yü schlief ein, kaum daß er die Augen geschlossen hatte. Ihm war, als ob Frau Tjin vor ihm ginge, und er folgte ihr leichtfüßig bis in eine Gegend, wo er rote Geländer und weißen Stein, grüne Bäume und klare Bäche erblickte. Hier war kaum die Spur eines Menschen zu finden, und kein Staub drang hierher. Erfreut dachte Bau-yü im Traum: „Welch reizender Ort! Hier würde ich gern mein Leben lang bleiben, auch wenn ich mich deswegen von der Familie trennen müßte. Das wäre doch besser, als Tag für Tag von den Eltern und Lehrern Schläge zu bekommen!“ Während er so seinen törichten Gedanken nachhing, hörte er plötzlich, wie hinter einem Berg jemand sang: :„Frühlingsträume mit den Wolken vergehen, :fallende Blüten trägt der Strom mit sich fort. :Sagt es den Jungen, den Mädchen nur allen: :Wozu sich unnütz mit Sorgen beladen?!“ Bau-yü hörte, daß es eine Mädchenstimme war, und noch ehe das Lied zu Ende war, sah er die Sängerin hervorkommen. Ihr tänzelnder Gang und ihr graziler Wuchs unterschieden sie von den Menschen. […] Als Bau-yü erkannte, daß es eine Fee war, trat er erfreut vor sie hin, verbeugte sich rasch mit zusammengelegten Händen und sagte: „Schwester Fee, ich weiß nicht, woher du kommst, wohin du gehst und wo wir hier sind, ich bitte nur, daß du mich mitnimmst.“ Lächelnd erwiderte die Fee: „Ich wohne am Himmel des Trennungsschmerzes, inmitten des Kummernährenden Meeres, in den Wahngefilden der Großen Leere, in der Duftverströmenden Höhle des Frühlingspendenden Berges. Ich bin die Fee Warnendes Trugbild und wache über die Herzensangelegenheiten und die Liebesschulden der Menschen, über Mädchenkummer und Männertorheit in der Welt des Staubes. Weil sich unlängst Liebesnarren hier versammelt haben, bin ich hergekommen, um die Gelegenheit zu erkunden und Sehnsucht auszustreuen. Auch dir bin ich nicht zufällig begegnet. Mein Reich ist nicht fern von hier. Aber ich habe nichts anderes für dich als eine Schale Feentee, den ich selber gepflückt habe, einen Kübel schönen Wein, den ich selber bereitet habe, ein paar Sängerinnen, die in magischen Tänzen geübt sind, und zwölf neue Feenlieder vom Traum im prachtvollen Frauengemach. Willst du versuchen, mit mir zu gehen?“ Als Bau-yü das hörte, vergaß er, wo Frau Tjin geblieben war, und folgte der Fee. Sie kamen an ein steinernes Schmucktor, das den Weg überspannte und auf dem oben in großen Schriftzeichen geschrieben stand ‚Wahngefilde der Großen Leere‘. Ein Parallelsatzpaar auf beiden Seiten lautete: :„Wenn Falsches wahr ist, wird auch Wahres falsch, :wo Nichtsein Sein ist, wird auch Sein zum Nichts.“
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  • Der Traum der Roten Kammer (chinesisch 紅樓夢 / 红楼梦, Pinyin Hóng Lóu Mèng, wörtl. ‚Der Traum im/vom roten Anwesen/Gemach‘) ist einer der berühmtesten klassischen Romane der chinesischen Literatur aus dem Kaiserreich China. Er gehört zu den vier klassischen Romanen Chinas. Vor allem in Manuskript-Abschriften des 18. Jahrhunderts wird er auch „Die Geschichte des Steins/vom Stein“ oder „Aufzeichnungen auf einem Stein“ (chinesisch 石頭記 / 石头记, Pinyin Shítóu Jì) genannt. (de)
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