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- Bertolt Brechts Dramenfragment Der Brotladen gehört zu den Vorarbeiten zu Brechts Drama Die heilige Johanna der Schlachthöfe und befasst sich wesentlich mit der Heilsarmee. Das Stück enthält bereits wesentliche Motive der Johanna. So heißt es im „Brotladen“ zur Heilsarmee: „Das Unnütze der Religion zeigen. Nicht Angriff auf Heilsarmee! Heilsarmee hat nur Interesse an sich selber, daß sie bessert, es ist ihr nicht um Leute zu tun. Will Geldgeber, reiche Gewinner, nicht Arbeitslose. Mädchen fliegt raus, weil es sich zu sehr um Leute kümmert. (...) Die Macht der Religion.“„Heilsarmee: ihre Funktion: sie bringt alle in den Sumpf. Mit ihrem Idealismus.“ Brecht und Elisabeth Hauptmann interessierten sich seit 1926 für die Praktiken der Heilsarmee und besuchten, vor allem im Winter 1929/30, deren Nachtasyle und Küchen.. Sie untersuchten Finanzpraktiken, Sektencharakter und innere Organisation. Ein inhaltliches Motiv des Stückes ist ein Programm der Heilsarmee zur Holzverteilung. Durch Holzhacken sollten sich Arbeitslose Brennholz verdienen. Brechts Kritik an der Heilsarmee und ihren Konzepten zielt auch auf die Politik der SPD in der Weimarer Republik. Partei wie Wohlfahrtsorganisation täten alles, um den Kapitalismus zu verteidigen und verhinderten so wirksame Hilfe für die Arbeitslosen. Im Entwurf stellt Brecht die KPD der Heilsarmee als Gegenkonzept gegenüber: Die Heilsarmee zeigt nach Brechts Entwurf „vielleicht am krassesten das Schicksal aller ‚idealistischen‘, religiösen Korporationen und Aktionen im Hochkapitalismus“. Aus einer altruistischen werde eine „profitmachende“, aus einer „armen“ eine „reiche“, aus einer „antikapitalistischen eine kapitalistische“ Organisation. Das „Bild des Urchristentums im Hochkapitalismus“ hält Brecht für eine „groteske Abnormität“. (de)
- Bertolt Brechts Dramenfragment Der Brotladen gehört zu den Vorarbeiten zu Brechts Drama Die heilige Johanna der Schlachthöfe und befasst sich wesentlich mit der Heilsarmee. Das Stück enthält bereits wesentliche Motive der Johanna. So heißt es im „Brotladen“ zur Heilsarmee: „Das Unnütze der Religion zeigen. Nicht Angriff auf Heilsarmee! Heilsarmee hat nur Interesse an sich selber, daß sie bessert, es ist ihr nicht um Leute zu tun. Will Geldgeber, reiche Gewinner, nicht Arbeitslose. Mädchen fliegt raus, weil es sich zu sehr um Leute kümmert. (...) Die Macht der Religion.“„Heilsarmee: ihre Funktion: sie bringt alle in den Sumpf. Mit ihrem Idealismus.“ Brecht und Elisabeth Hauptmann interessierten sich seit 1926 für die Praktiken der Heilsarmee und besuchten, vor allem im Winter 1929/30, deren Nachtasyle und Küchen.. Sie untersuchten Finanzpraktiken, Sektencharakter und innere Organisation. Ein inhaltliches Motiv des Stückes ist ein Programm der Heilsarmee zur Holzverteilung. Durch Holzhacken sollten sich Arbeitslose Brennholz verdienen. Brechts Kritik an der Heilsarmee und ihren Konzepten zielt auch auf die Politik der SPD in der Weimarer Republik. Partei wie Wohlfahrtsorganisation täten alles, um den Kapitalismus zu verteidigen und verhinderten so wirksame Hilfe für die Arbeitslosen. Im Entwurf stellt Brecht die KPD der Heilsarmee als Gegenkonzept gegenüber: Die Heilsarmee zeigt nach Brechts Entwurf „vielleicht am krassesten das Schicksal aller ‚idealistischen‘, religiösen Korporationen und Aktionen im Hochkapitalismus“. Aus einer altruistischen werde eine „profitmachende“, aus einer „armen“ eine „reiche“, aus einer „antikapitalistischen eine kapitalistische“ Organisation. Das „Bild des Urchristentums im Hochkapitalismus“ hält Brecht für eine „groteske Abnormität“. (de)
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