Democrazia Proletaria (DP, "Proletarische Demokratie") war eine linksextremistische Partei in Italien, entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss verschiedener Gruppen der revolutionären Neuen Linken (u. a. Avanguardia Operaia und Lotta Continua). Die DP verstand sich als eine Partei mit kommunistischen Zielsetzungen, die sich auf einen undogmatischen Marxismus stützte und Maoisten, Trotzkisten, Feministinnen, ökologischen und christlichen Sozialisten als Sammelbecken diente. Sie zog vor allem Intellektuelle und Alternativbewegungen an und präsentierte sich im damaligen italienischen Parteienspektrum als linke Alternative zur großen kommunistischen PCI, indem sie sich sowohl von deren reformistischer Tendenz als auch von den sich positiv auf den "realen Sozialismus" der Sowjetunion beziehende

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  • Democrazia Proletaria (DP, "Proletarische Demokratie") war eine linksextremistische Partei in Italien, entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss verschiedener Gruppen der revolutionären Neuen Linken (u. a. Avanguardia Operaia und Lotta Continua). Die DP verstand sich als eine Partei mit kommunistischen Zielsetzungen, die sich auf einen undogmatischen Marxismus stützte und Maoisten, Trotzkisten, Feministinnen, ökologischen und christlichen Sozialisten als Sammelbecken diente. Sie zog vor allem Intellektuelle und Alternativbewegungen an und präsentierte sich im damaligen italienischen Parteienspektrum als linke Alternative zur großen kommunistischen PCI, indem sie sich sowohl von deren reformistischer Tendenz als auch von den sich positiv auf den "realen Sozialismus" der Sowjetunion beziehenden Traditionsströmungen abgrenzte. Die Mitgliederzahl erreichte in den 1980er Jahren etwa 15 000, bei Wahlen erzielte die DP kontinuierlich Ergebnisse um 1,5 Prozent. Der DP stand die Theoriezeitschrift Marx centouno nahe. Mitte der 1980er Jahre kam es in der DP zu Divergenzen zwischen dem marxistisch-sozialistischen Flügel und einer stärker grün-ökologisch orientierten Tendenz, deren Mitglieder sich später den italienischen Grünen anschlossen. 1991 beteiligte die DP sich gemeinsam mit den linken Oppositionsströmungen der soeben aufgelösten PCI an den Diskussionen des Movimento per la rifondazione comunista (Bewegung für die kommunistische Neugründung). Ende 1991 schloss sich der größte Teil der DP der vorwiegend aus den linken PCI-Strömungen hervorgegangenen Neugründung Partito della Rifondazione Comunista (PRC) an. Eigenständig existiert unter dem Namen DP heute nur noch eine sehr kleine Restgruppe. Zu den in der PRC einflussreichen ehemaligen DP-Mitgliedern gehören Paolo Ferrero (für Ökonomie verantwortliches Mitglied des Sekretariats der PRC), Luigi Vinci (bis 2004 Abgeordneter des Europäischen Parlaments) und die Philosophen Domenico Jervolino und Giovanni Russo Spena. Eine kleine Minderheitsströmung der ehemaligen DP spaltete sich 1997 von der PRC ab und gründete das Movimento per la confederazione dei comunisti, das einen expliziten Antiamerikanismus und der Unterstützung nationaler Befreiungskämpfe vertritt und in scharfem Gegensatz zur PRC steht. (de)
  • Democrazia Proletaria (DP, "Proletarische Demokratie") war eine linksextremistische Partei in Italien, entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss verschiedener Gruppen der revolutionären Neuen Linken (u. a. Avanguardia Operaia und Lotta Continua). Die DP verstand sich als eine Partei mit kommunistischen Zielsetzungen, die sich auf einen undogmatischen Marxismus stützte und Maoisten, Trotzkisten, Feministinnen, ökologischen und christlichen Sozialisten als Sammelbecken diente. Sie zog vor allem Intellektuelle und Alternativbewegungen an und präsentierte sich im damaligen italienischen Parteienspektrum als linke Alternative zur großen kommunistischen PCI, indem sie sich sowohl von deren reformistischer Tendenz als auch von den sich positiv auf den "realen Sozialismus" der Sowjetunion beziehenden Traditionsströmungen abgrenzte. Die Mitgliederzahl erreichte in den 1980er Jahren etwa 15 000, bei Wahlen erzielte die DP kontinuierlich Ergebnisse um 1,5 Prozent. Der DP stand die Theoriezeitschrift Marx centouno nahe. Mitte der 1980er Jahre kam es in der DP zu Divergenzen zwischen dem marxistisch-sozialistischen Flügel und einer stärker grün-ökologisch orientierten Tendenz, deren Mitglieder sich später den italienischen Grünen anschlossen. 1991 beteiligte die DP sich gemeinsam mit den linken Oppositionsströmungen der soeben aufgelösten PCI an den Diskussionen des Movimento per la rifondazione comunista (Bewegung für die kommunistische Neugründung). Ende 1991 schloss sich der größte Teil der DP der vorwiegend aus den linken PCI-Strömungen hervorgegangenen Neugründung Partito della Rifondazione Comunista (PRC) an. Eigenständig existiert unter dem Namen DP heute nur noch eine sehr kleine Restgruppe. Zu den in der PRC einflussreichen ehemaligen DP-Mitgliedern gehören Paolo Ferrero (für Ökonomie verantwortliches Mitglied des Sekretariats der PRC), Luigi Vinci (bis 2004 Abgeordneter des Europäischen Parlaments) und die Philosophen Domenico Jervolino und Giovanni Russo Spena. Eine kleine Minderheitsströmung der ehemaligen DP spaltete sich 1997 von der PRC ab und gründete das Movimento per la confederazione dei comunisti, das einen expliziten Antiamerikanismus und der Unterstützung nationaler Befreiungskämpfe vertritt und in scharfem Gegensatz zur PRC steht. (de)
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  • Democrazia Proletaria (DP, "Proletarische Demokratie") war eine linksextremistische Partei in Italien, entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss verschiedener Gruppen der revolutionären Neuen Linken (u. a. Avanguardia Operaia und Lotta Continua). Die DP verstand sich als eine Partei mit kommunistischen Zielsetzungen, die sich auf einen undogmatischen Marxismus stützte und Maoisten, Trotzkisten, Feministinnen, ökologischen und christlichen Sozialisten als Sammelbecken diente. Sie zog vor allem Intellektuelle und Alternativbewegungen an und präsentierte sich im damaligen italienischen Parteienspektrum als linke Alternative zur großen kommunistischen PCI, indem sie sich sowohl von deren reformistischer Tendenz als auch von den sich positiv auf den "realen Sozialismus" der Sowjetunion beziehende (de)
  • Democrazia Proletaria (DP, "Proletarische Demokratie") war eine linksextremistische Partei in Italien, entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss verschiedener Gruppen der revolutionären Neuen Linken (u. a. Avanguardia Operaia und Lotta Continua). Die DP verstand sich als eine Partei mit kommunistischen Zielsetzungen, die sich auf einen undogmatischen Marxismus stützte und Maoisten, Trotzkisten, Feministinnen, ökologischen und christlichen Sozialisten als Sammelbecken diente. Sie zog vor allem Intellektuelle und Alternativbewegungen an und präsentierte sich im damaligen italienischen Parteienspektrum als linke Alternative zur großen kommunistischen PCI, indem sie sich sowohl von deren reformistischer Tendenz als auch von den sich positiv auf den "realen Sozialismus" der Sowjetunion beziehende (de)
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