Als Ciste oder Cista (lateinisch-griechisch, davon unsere Kiste) bezeichnet man eine Art runder Behälter, die zu den verschiedensten Zwecken verwendet wurden. Die Cista mystica war aus Weidenruten geflochten und enthielt die bei Festen des Bakchos und der Demeter gebrauchten heiligen Geräte (siehe eleusinische Mysterien). Die Cista wird auf Kunstdenkmälern, z. B. auf Münzen, besonders an kleinasiatischen (siehe Cistophoren), Tonreliefs, auch an der Neapeler Kolossalgruppe des Farnesischen Stiers in der Regel halbgeöffnet dargestellt, so dass die heilige Schlange aus ihr herausschlüpfen kann.

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  • Als Ciste oder Cista (lateinisch-griechisch, davon unsere Kiste) bezeichnet man eine Art runder Behälter, die zu den verschiedensten Zwecken verwendet wurden. Die Cista mystica war aus Weidenruten geflochten und enthielt die bei Festen des Bakchos und der Demeter gebrauchten heiligen Geräte (siehe eleusinische Mysterien). Die Cista wird auf Kunstdenkmälern, z. B. auf Münzen, besonders an kleinasiatischen (siehe Cistophoren), Tonreliefs, auch an der Neapeler Kolossalgruppe des Farnesischen Stiers in der Regel halbgeöffnet dargestellt, so dass die heilige Schlange aus ihr herausschlüpfen kann. Ferner bezeichnet man als Cisten die kleinen, cylindrischen Bronzebehälter, die in Etrurien, besonders in Praeneste, für den Hausgebrauch zur Aufbewahrung der Toilettenartikel gearbeitet wurden und deren Seitenflächen gewöhnlich mit eingravierten Figuren geschmückt sind, während sich auf dem Deckel kleine Bronzefiguren angelötet finden. Die bedeutendste Sammlung solcher Cisten enthält die Barberinische Bibliothek in Rom. Berühmt ist besonders die so genannte Ficoronische Cista in Rom (Villa Giulia (Rom)), auf deren Seitenwänden die Rast der Argonauten dargestellt ist. Eine weitere Cistenform in Bronze sind die sogenannten Rippenzisten, deren cylindrische Körper mit horizontal verlaufenden Rippen verziert sind. Nach Berta Stjernquist lassen sie sich durch die Art der Tragevorrichtung in eine Serie I mit festen Griffen und eine Serie II mit beweglichen Henkeln unterteilen, die auf verschiedene Werkstattkreise zurückgehen dürften. Rippenzisten finden sich zwischen dem 7. und 4. Jahrhundert v. Chr. von Oberitalien bis Nordeuropa. Ein Herstellungszentrum wird in Bologna vermutet. Einen anderen Zweck hatten die etruskischen, aus Ton gefertigten, vierseitigen Aschencisten, welche die Asche der Verstorbenen enthielten und daher auf den Totenkult bezügliche Reliefdarstellungen, häufig auch Szenen aus dem troischen Sagenkreis zeigen. Steinerne Cista sind eine kleine Form der Steinkiste (englisch cist) wie sie unter diesem Namen in Spanien vorkommt. (de)
  • Als Ciste oder Cista (lateinisch-griechisch, davon unsere Kiste) bezeichnet man eine Art runder Behälter, die zu den verschiedensten Zwecken verwendet wurden. Die Cista mystica war aus Weidenruten geflochten und enthielt die bei Festen des Bakchos und der Demeter gebrauchten heiligen Geräte (siehe eleusinische Mysterien). Die Cista wird auf Kunstdenkmälern, z. B. auf Münzen, besonders an kleinasiatischen (siehe Cistophoren), Tonreliefs, auch an der Neapeler Kolossalgruppe des Farnesischen Stiers in der Regel halbgeöffnet dargestellt, so dass die heilige Schlange aus ihr herausschlüpfen kann. Ferner bezeichnet man als Cisten die kleinen, cylindrischen Bronzebehälter, die in Etrurien, besonders in Praeneste, für den Hausgebrauch zur Aufbewahrung der Toilettenartikel gearbeitet wurden und deren Seitenflächen gewöhnlich mit eingravierten Figuren geschmückt sind, während sich auf dem Deckel kleine Bronzefiguren angelötet finden. Die bedeutendste Sammlung solcher Cisten enthält die Barberinische Bibliothek in Rom. Berühmt ist besonders die so genannte Ficoronische Cista in Rom (Villa Giulia (Rom)), auf deren Seitenwänden die Rast der Argonauten dargestellt ist. Eine weitere Cistenform in Bronze sind die sogenannten Rippenzisten, deren cylindrische Körper mit horizontal verlaufenden Rippen verziert sind. Nach Berta Stjernquist lassen sie sich durch die Art der Tragevorrichtung in eine Serie I mit festen Griffen und eine Serie II mit beweglichen Henkeln unterteilen, die auf verschiedene Werkstattkreise zurückgehen dürften. Rippenzisten finden sich zwischen dem 7. und 4. Jahrhundert v. Chr. von Oberitalien bis Nordeuropa. Ein Herstellungszentrum wird in Bologna vermutet. Einen anderen Zweck hatten die etruskischen, aus Ton gefertigten, vierseitigen Aschencisten, welche die Asche der Verstorbenen enthielten und daher auf den Totenkult bezügliche Reliefdarstellungen, häufig auch Szenen aus dem troischen Sagenkreis zeigen. Steinerne Cista sind eine kleine Form der Steinkiste (englisch cist) wie sie unter diesem Namen in Spanien vorkommt. (de)
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  • Als Ciste oder Cista (lateinisch-griechisch, davon unsere Kiste) bezeichnet man eine Art runder Behälter, die zu den verschiedensten Zwecken verwendet wurden. Die Cista mystica war aus Weidenruten geflochten und enthielt die bei Festen des Bakchos und der Demeter gebrauchten heiligen Geräte (siehe eleusinische Mysterien). Die Cista wird auf Kunstdenkmälern, z. B. auf Münzen, besonders an kleinasiatischen (siehe Cistophoren), Tonreliefs, auch an der Neapeler Kolossalgruppe des Farnesischen Stiers in der Regel halbgeöffnet dargestellt, so dass die heilige Schlange aus ihr herausschlüpfen kann. (de)
  • Als Ciste oder Cista (lateinisch-griechisch, davon unsere Kiste) bezeichnet man eine Art runder Behälter, die zu den verschiedensten Zwecken verwendet wurden. Die Cista mystica war aus Weidenruten geflochten und enthielt die bei Festen des Bakchos und der Demeter gebrauchten heiligen Geräte (siehe eleusinische Mysterien). Die Cista wird auf Kunstdenkmälern, z. B. auf Münzen, besonders an kleinasiatischen (siehe Cistophoren), Tonreliefs, auch an der Neapeler Kolossalgruppe des Farnesischen Stiers in der Regel halbgeöffnet dargestellt, so dass die heilige Schlange aus ihr herausschlüpfen kann. (de)
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  • Cista (de)
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