Als Chromatophore (von altgriechisch χρωμάτιον chromátion „Pigment“ und φορός phorós „tragend“), auch Pigmentzelle oder Farbzelle, wird in der Biologie eine pigmentierte Zelle von Gewebetieren bezeichnet, die meistens oberflächennah im Körper liegt. Viele Organismen bilden auf ihren Oberflächen auch farblich unterschiedene Muster aus. Bei zahlreichen Tieren liegt dies an Zellen im oberflächennahen Gewebe unter Cuticula, Kalkschale oder Chitinpanzer – beziehungsweise an der Verteilung von besonderen Pigmentzellen in ihrer Haut.

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  • Als Chromatophore (von altgriechisch χρωμάτιον chromátion „Pigment“ und φορός phorós „tragend“), auch Pigmentzelle oder Farbzelle, wird in der Biologie eine pigmentierte Zelle von Gewebetieren bezeichnet, die meistens oberflächennah im Körper liegt. Viele Organismen bilden auf ihren Oberflächen auch farblich unterschiedene Muster aus. Bei zahlreichen Tieren liegt dies an Zellen im oberflächennahen Gewebe unter Cuticula, Kalkschale oder Chitinpanzer – beziehungsweise an der Verteilung von besonderen Pigmentzellen in ihrer Haut. Manche dieser Chromatophoren können ihr Pigment weitergeben, z. B. an andere keratinbildende Zellen der Haut, so dass es auch in Hautanhangsgebilden wie Schuppen, Haaren oder Federn erscheint. Deren farbige Wirkung wird allerdings nicht allein durch die selektive Lichtabsorption des Chromophors von Pigmenten hervorgerufen, sondern entsteht als sogenannte Strukturfarbe auch durch Reflexion, Streuung und Brechung an feinen, oft mehrlagigen Strukturen, insbesondere bei irisierenden Effekten. Ein morphologischer Farbwechsel kommt – beispielsweise altersabhängig oder jahreszeitabhängig – durch eine Veränderung der Pigmentmenge in den einzelnen Farbzellen oder auch durch eine Veränderung der Gesamtzahl an Pigmentzellen zustande. Im Unterschied dazu wird ein physiologische Farbwechsel durch eine Veränderung der Form der Chromatophoren oder durch eine Verlagerung der Pigmente in diesen erreicht; dies kann situationsabhängig erfolgen, bei einigen Kopffüßern überaus rasch. Eine Chromatophore als pigmenthaltige Zelle bei Wirbeltieren, Krebstieren, Schnecken und Kopffüßern kann nach Art des Pigments typisiert werden: * Melanophore - trägt Melanine; bräunlich bis schwarz, z. B. beim Koboldkärpfling oder beim Menschen (Melanozyt) * Xanthophore und Erythrophore - enthält Carotinoide und Pterine; mit gelb-roter Farbe, so etwa bei Chamäleons * Guanophore oder Iridophore - speicher reflektierende Guaninkristalle; weißlich-silbrig-irisierend, bei Chamäleons Auch Pflanzen bilden Pigmente in Zellen der Epidermis von Blatt bzw. Blüte oder Fruchtschale. Ihre Farbzellen können neben den Chloroplasten beispielsweise Chromoplasten enthalten mit Pigmenten, die dann nicht der Photosynthese dienen, sondern deren Farbspiel häufig lockende Signale darstellt, vorwiegend für Insekten. Als „Chromatophoren“ werden hier jedoch mit einer älteren Sammelbezeichnung zumeist die in den Zellen gelegenen gefärbten Plastiden zusammengefasst. (de)
  • Als Chromatophore (von altgriechisch χρωμάτιον chromátion „Pigment“ und φορός phorós „tragend“), auch Pigmentzelle oder Farbzelle, wird in der Biologie eine pigmentierte Zelle von Gewebetieren bezeichnet, die meistens oberflächennah im Körper liegt. Viele Organismen bilden auf ihren Oberflächen auch farblich unterschiedene Muster aus. Bei zahlreichen Tieren liegt dies an Zellen im oberflächennahen Gewebe unter Cuticula, Kalkschale oder Chitinpanzer – beziehungsweise an der Verteilung von besonderen Pigmentzellen in ihrer Haut. Manche dieser Chromatophoren können ihr Pigment weitergeben, z. B. an andere keratinbildende Zellen der Haut, so dass es auch in Hautanhangsgebilden wie Schuppen, Haaren oder Federn erscheint. Deren farbige Wirkung wird allerdings nicht allein durch die selektive Lichtabsorption des Chromophors von Pigmenten hervorgerufen, sondern entsteht als sogenannte Strukturfarbe auch durch Reflexion, Streuung und Brechung an feinen, oft mehrlagigen Strukturen, insbesondere bei irisierenden Effekten. Ein morphologischer Farbwechsel kommt – beispielsweise altersabhängig oder jahreszeitabhängig – durch eine Veränderung der Pigmentmenge in den einzelnen Farbzellen oder auch durch eine Veränderung der Gesamtzahl an Pigmentzellen zustande. Im Unterschied dazu wird ein physiologische Farbwechsel durch eine Veränderung der Form der Chromatophoren oder durch eine Verlagerung der Pigmente in diesen erreicht; dies kann situationsabhängig erfolgen, bei einigen Kopffüßern überaus rasch. Eine Chromatophore als pigmenthaltige Zelle bei Wirbeltieren, Krebstieren, Schnecken und Kopffüßern kann nach Art des Pigments typisiert werden: * Melanophore - trägt Melanine; bräunlich bis schwarz, z. B. beim Koboldkärpfling oder beim Menschen (Melanozyt) * Xanthophore und Erythrophore - enthält Carotinoide und Pterine; mit gelb-roter Farbe, so etwa bei Chamäleons * Guanophore oder Iridophore - speicher reflektierende Guaninkristalle; weißlich-silbrig-irisierend, bei Chamäleons Auch Pflanzen bilden Pigmente in Zellen der Epidermis von Blatt bzw. Blüte oder Fruchtschale. Ihre Farbzellen können neben den Chloroplasten beispielsweise Chromoplasten enthalten mit Pigmenten, die dann nicht der Photosynthese dienen, sondern deren Farbspiel häufig lockende Signale darstellt, vorwiegend für Insekten. Als „Chromatophoren“ werden hier jedoch mit einer älteren Sammelbezeichnung zumeist die in den Zellen gelegenen gefärbten Plastiden zusammengefasst. (de)
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  • Als Chromatophore (von altgriechisch χρωμάτιον chromátion „Pigment“ und φορός phorós „tragend“), auch Pigmentzelle oder Farbzelle, wird in der Biologie eine pigmentierte Zelle von Gewebetieren bezeichnet, die meistens oberflächennah im Körper liegt. Viele Organismen bilden auf ihren Oberflächen auch farblich unterschiedene Muster aus. Bei zahlreichen Tieren liegt dies an Zellen im oberflächennahen Gewebe unter Cuticula, Kalkschale oder Chitinpanzer – beziehungsweise an der Verteilung von besonderen Pigmentzellen in ihrer Haut. (de)
  • Als Chromatophore (von altgriechisch χρωμάτιον chromátion „Pigment“ und φορός phorós „tragend“), auch Pigmentzelle oder Farbzelle, wird in der Biologie eine pigmentierte Zelle von Gewebetieren bezeichnet, die meistens oberflächennah im Körper liegt. Viele Organismen bilden auf ihren Oberflächen auch farblich unterschiedene Muster aus. Bei zahlreichen Tieren liegt dies an Zellen im oberflächennahen Gewebe unter Cuticula, Kalkschale oder Chitinpanzer – beziehungsweise an der Verteilung von besonderen Pigmentzellen in ihrer Haut. (de)
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  • Chromatophoren (Zellen) (de)
  • Chromatophoren (Zellen) (de)
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