Der aus savoyardischem Adel stammende Maillard de Touron studierte an der Universität von Nizza, wo er am 28. August 1688 einen Magister der Theologie und am 23. Januar 1690 einen Doktor beider Rechte erwarb. Nach seiner Priesterweihe, am 12. Juni 1695, wurde er Auditor des Kardinals Baldassare Cenci und anschließend Privatkämmerer Papst Clemens XI., der ihn auch zum Präfekten der Dottrina Cristiana machte. Am 1. August 1707 zum Kardinalpriester kreiert, erhielt er keine Titelkirche zugewiesen. Sein Leichnam wurde von seinem Nachfolger in Macao, Carlo Ambrogio Mezzabarba, nach Rom überführt.

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  • Der aus savoyardischem Adel stammende Maillard de Touron studierte an der Universität von Nizza, wo er am 28. August 1688 einen Magister der Theologie und am 23. Januar 1690 einen Doktor beider Rechte erwarb. Nach seiner Priesterweihe, am 12. Juni 1695, wurde er Auditor des Kardinals Baldassare Cenci und anschließend Privatkämmerer Papst Clemens XI., der ihn auch zum Präfekten der Dottrina Cristiana machte. Papst Clemens XI. ernannte ihn nicht nur am 5. Dezember 1701 zum Titularpatriarchen von Antiochia und am 8. Dezember 1701 zum päpstlichen Thronassistenten, sondern spendete ihm auch am 21. oder 27. Dezember 1701 selbst die Bischofsweihe. Am 4. Juli 1702 wurde er zum Apostolischen Visitator und Legaten a latere für China und Ostindien ernannt. Am 9. Februar 1703 reiste er nach Osten ab. Hier sollte er Ordnung schaffen und unter anderem die Missionare und Gemeinden wieder zur römischen Liturgie zurückführen und enger an den Apostolischen Stuhl binden. Nachdem er hierzu einige Zeit in Indien war, reiste er über die Philippinen nach China. Im Dezember 1705 vom chinesischen Kaiser Kangxi freundlich in Peking aufgenommen, wurde er 1707 inhaftiert, nachdem die Exkommunikation der in China lebenden Katholiken, welche weiterhin einem sich eingebürgerten Eigenritus anhingen, ausgesprochen war. An den Papst sandte der Kaiser eine aus Jesuiten bestehende Protestdelegation. Am 1. August 1707 zum Kardinalpriester kreiert, erhielt er keine Titelkirche zugewiesen. Später wurde er zum Patriarchen von Antiochia ernannt und päpstlichen Gesandten in Macao. Es bestand die Frage, inwieweit die konfuzianischen Bräuche mit dem Katholizismus vereinbar sind. Die örtlichen Jesuiten hatten hier eine sehr liberale Haltung, die von Franziskanern und Dominikanern kritisiert wurde. Papst Clemens XI. hatte zur Streitschlichtung Maillard De Tournon entsandt, doch letztlich starb der päpstliche Entsandte, ohne eine Entscheidung in der Frage getroffen zu haben. Erst kurz vor seinem Tod erfuhr er von seiner Kardinalserhebung. Sein Leichnam wurde von seinem Nachfolger in Macao, Carlo Ambrogio Mezzabarba, nach Rom überführt. (de)
  • Der aus savoyardischem Adel stammende Maillard de Touron studierte an der Universität von Nizza, wo er am 28. August 1688 einen Magister der Theologie und am 23. Januar 1690 einen Doktor beider Rechte erwarb. Nach seiner Priesterweihe, am 12. Juni 1695, wurde er Auditor des Kardinals Baldassare Cenci und anschließend Privatkämmerer Papst Clemens XI., der ihn auch zum Präfekten der Dottrina Cristiana machte. Papst Clemens XI. ernannte ihn nicht nur am 5. Dezember 1701 zum Titularpatriarchen von Antiochia und am 8. Dezember 1701 zum päpstlichen Thronassistenten, sondern spendete ihm auch am 21. oder 27. Dezember 1701 selbst die Bischofsweihe. Am 4. Juli 1702 wurde er zum Apostolischen Visitator und Legaten a latere für China und Ostindien ernannt. Am 9. Februar 1703 reiste er nach Osten ab. Hier sollte er Ordnung schaffen und unter anderem die Missionare und Gemeinden wieder zur römischen Liturgie zurückführen und enger an den Apostolischen Stuhl binden. Nachdem er hierzu einige Zeit in Indien war, reiste er über die Philippinen nach China. Im Dezember 1705 vom chinesischen Kaiser Kangxi freundlich in Peking aufgenommen, wurde er 1707 inhaftiert, nachdem die Exkommunikation der in China lebenden Katholiken, welche weiterhin einem sich eingebürgerten Eigenritus anhingen, ausgesprochen war. An den Papst sandte der Kaiser eine aus Jesuiten bestehende Protestdelegation. Am 1. August 1707 zum Kardinalpriester kreiert, erhielt er keine Titelkirche zugewiesen. Später wurde er zum Patriarchen von Antiochia ernannt und päpstlichen Gesandten in Macao. Es bestand die Frage, inwieweit die konfuzianischen Bräuche mit dem Katholizismus vereinbar sind. Die örtlichen Jesuiten hatten hier eine sehr liberale Haltung, die von Franziskanern und Dominikanern kritisiert wurde. Papst Clemens XI. hatte zur Streitschlichtung Maillard De Tournon entsandt, doch letztlich starb der päpstliche Entsandte, ohne eine Entscheidung in der Frage getroffen zu haben. Erst kurz vor seinem Tod erfuhr er von seiner Kardinalserhebung. Sein Leichnam wurde von seinem Nachfolger in Macao, Carlo Ambrogio Mezzabarba, nach Rom überführt. (de)
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  • Der aus savoyardischem Adel stammende Maillard de Touron studierte an der Universität von Nizza, wo er am 28. August 1688 einen Magister der Theologie und am 23. Januar 1690 einen Doktor beider Rechte erwarb. Nach seiner Priesterweihe, am 12. Juni 1695, wurde er Auditor des Kardinals Baldassare Cenci und anschließend Privatkämmerer Papst Clemens XI., der ihn auch zum Präfekten der Dottrina Cristiana machte. Am 1. August 1707 zum Kardinalpriester kreiert, erhielt er keine Titelkirche zugewiesen. Sein Leichnam wurde von seinem Nachfolger in Macao, Carlo Ambrogio Mezzabarba, nach Rom überführt. (de)
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