Caspar (auch Kaspar) Heunisch (* 16. Juli 1620 in Schweinfurt; † 18. Oktober 1690 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Heunisch, der Sohn eines Glasers, studierte nach dem Besuch des Schweinfurter Gymnasiums ab 1639 Evangelische Theologie in Jena, wo er zum Magister promoviert wurde. Nach kurzer Tätigkeit als Hauslehrer in Halle (Saale) wurde er 1645 Pfarrer in Priesenhausen bei Schweinfurt. 1646 wechselte in die Pfarrstelle Oberndorf bei Schweinfurt. 1647 wurde er Subdiakonus an der St. Johanniskirche in Schweinfurt, stieg 1654 zum Diaconus, 1660 zum Archidiaconus und 1665 zum Oberpfarrer (Superintendenten) auf. Daneben war er Professor und Inspektor des Schweinfurter Gymnasiums.

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  • Caspar (auch Kaspar) Heunisch (* 16. Juli 1620 in Schweinfurt; † 18. Oktober 1690 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Heunisch, der Sohn eines Glasers, studierte nach dem Besuch des Schweinfurter Gymnasiums ab 1639 Evangelische Theologie in Jena, wo er zum Magister promoviert wurde. Nach kurzer Tätigkeit als Hauslehrer in Halle (Saale) wurde er 1645 Pfarrer in Priesenhausen bei Schweinfurt. 1646 wechselte in die Pfarrstelle Oberndorf bei Schweinfurt. 1647 wurde er Subdiakonus an der St. Johanniskirche in Schweinfurt, stieg 1654 zum Diaconus, 1660 zum Archidiaconus und 1665 zum Oberpfarrer (Superintendenten) auf. Daneben war er Professor und Inspektor des Schweinfurter Gymnasiums. Heunisch veröffentlichte zahlreiche Leichenpredigten, aber auch etliche theologische Werke, darunter einen Abriss von Leonhard Hutters Compendium Locorum Theologicorum und Schriften gegen Katholiken und Reformierte. Ein besonderer Schwerpunkt waren Untersuchungen zur Zeitrechnung, wobei er die Arbeiten von Matthäus Hoffmann (1615–1667) weiterführte. Eingehende Untersuchungen der apokalyptischen Bücher der Bibel (Ezechiel, Daniel, Offenbarung des Johannes) sollten der Berechnung des Tausendjährigen Reiches dienen. Heunisch sah die biblischen Weissagungen als in der Geschichte der Kirche erfüllt und bekämpfte daher den zeitgenössischen Chiliasmus. Für die nahe Zukunft sah er einen zweiten Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, später eine türkische Besetzung der christlichen Länder voraus. Sowohl Philipp Jakob Spener als auch Christian Thomasius kritisierten Heunischs Endzeitberechnungen. Noch größere Verbreitung als Heunischs gelehrte Werke fand sein Kirchenlied O Ewigkeit, du Freudenwort, das mich erquicket fort und fort, o Anfang sonder Ende. Es wurde 1688 erstmals veröffentlicht und war noch im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG Nr. 325) enthalten. (de)
  • Caspar (auch Kaspar) Heunisch (* 16. Juli 1620 in Schweinfurt; † 18. Oktober 1690 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Heunisch, der Sohn eines Glasers, studierte nach dem Besuch des Schweinfurter Gymnasiums ab 1639 Evangelische Theologie in Jena, wo er zum Magister promoviert wurde. Nach kurzer Tätigkeit als Hauslehrer in Halle (Saale) wurde er 1645 Pfarrer in Priesenhausen bei Schweinfurt. 1646 wechselte in die Pfarrstelle Oberndorf bei Schweinfurt. 1647 wurde er Subdiakonus an der St. Johanniskirche in Schweinfurt, stieg 1654 zum Diaconus, 1660 zum Archidiaconus und 1665 zum Oberpfarrer (Superintendenten) auf. Daneben war er Professor und Inspektor des Schweinfurter Gymnasiums. Heunisch veröffentlichte zahlreiche Leichenpredigten, aber auch etliche theologische Werke, darunter einen Abriss von Leonhard Hutters Compendium Locorum Theologicorum und Schriften gegen Katholiken und Reformierte. Ein besonderer Schwerpunkt waren Untersuchungen zur Zeitrechnung, wobei er die Arbeiten von Matthäus Hoffmann (1615–1667) weiterführte. Eingehende Untersuchungen der apokalyptischen Bücher der Bibel (Ezechiel, Daniel, Offenbarung des Johannes) sollten der Berechnung des Tausendjährigen Reiches dienen. Heunisch sah die biblischen Weissagungen als in der Geschichte der Kirche erfüllt und bekämpfte daher den zeitgenössischen Chiliasmus. Für die nahe Zukunft sah er einen zweiten Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, später eine türkische Besetzung der christlichen Länder voraus. Sowohl Philipp Jakob Spener als auch Christian Thomasius kritisierten Heunischs Endzeitberechnungen. Noch größere Verbreitung als Heunischs gelehrte Werke fand sein Kirchenlied O Ewigkeit, du Freudenwort, das mich erquicket fort und fort, o Anfang sonder Ende. Es wurde 1688 erstmals veröffentlicht und war noch im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG Nr. 325) enthalten. (de)
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  • Caspar (auch Kaspar) Heunisch (* 16. Juli 1620 in Schweinfurt; † 18. Oktober 1690 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Heunisch, der Sohn eines Glasers, studierte nach dem Besuch des Schweinfurter Gymnasiums ab 1639 Evangelische Theologie in Jena, wo er zum Magister promoviert wurde. Nach kurzer Tätigkeit als Hauslehrer in Halle (Saale) wurde er 1645 Pfarrer in Priesenhausen bei Schweinfurt. 1646 wechselte in die Pfarrstelle Oberndorf bei Schweinfurt. 1647 wurde er Subdiakonus an der St. Johanniskirche in Schweinfurt, stieg 1654 zum Diaconus, 1660 zum Archidiaconus und 1665 zum Oberpfarrer (Superintendenten) auf. Daneben war er Professor und Inspektor des Schweinfurter Gymnasiums. (de)
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