Die Casa Vicens in Barcelona ist ein bekanntes Werk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Die Auftragsarbeit entstand in den Jahren 1883–1885 für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler , in der Carrer de les Carolines 18–24 im Stadtteil Gràcia. Die Casa Vicens ist zusammen mit der zeitgleich entstehenden Villa Quijano die erste große selbständige Arbeit Gaudís. An ihr zeigen sich bereits einige Grundelemente seines Stils wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, eine Mischform spanischer und arabischer Elemente aus der Zeit nach der Reconquista. Deutlich wird dies etwa an mehreren kleinen Türmchen und an der feingliedrigen Fassade der Obergeschosse. Sehenswert ist außerdem das schmiede

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  • Die Casa Vicens in Barcelona ist ein bekanntes Werk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Die Auftragsarbeit entstand in den Jahren 1883–1885 für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler , in der Carrer de les Carolines 18–24 im Stadtteil Gràcia. Die Casa Vicens ist zusammen mit der zeitgleich entstehenden Villa Quijano die erste große selbständige Arbeit Gaudís. An ihr zeigen sich bereits einige Grundelemente seines Stils wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, eine Mischform spanischer und arabischer Elemente aus der Zeit nach der Reconquista. Deutlich wird dies etwa an mehreren kleinen Türmchen und an der feingliedrigen Fassade der Obergeschosse. Sehenswert ist außerdem das schmiede- und gusseiserne Gitter, das das Motiv eines Palmblattes aufnimmt und an die Palmen erinnert, die für den Bau weichen mussten. Der Innenraum besticht durch die tropfsteinhöhlenartigen Gewölbe, am prägnantesten im Raucherzimmer. Verzierungen wie aufgemalte Vögel an Wänden und Türpfosten oder floreale Muster an den Decken sind typische Gestaltungsmerkmale. Das Gebäude stand ursprünglich direkt an der Klostermauer des benachbarten Konvents. Nach Absiedelung des Konvents erwarben die damaligen Eigentümer einen Teil des Nachbargrundstücks und wollten Gaudí 1925 mit einer Erweiterung des Gebäudes beauftragen. Dieser lehnte jedoch ab, und so wurde die Casa Vicens 1925 von Architekt Joan Serra de Martínez um mehr als die Hälfte erweitert. Serra de Martínez übernahm den Stil des vorhandenen Hauses und ließ sich seine Pläne auch von Gaudí genehmigen (im Bild ist der vordere Teil des Gebäudes hinter dem Gartenzaun Gaudís Original, der hintere, direkt an der Straße gelegene Teil ab dem Vorsprung ist hingegen die Erweiterung von Serra). Wegen der Straßenverbreiterung mussten kurz darauf, wieder durch Serra de Martínez, auch die Lage des Zauns und die Eingangssituation geändert werden. Ein Großteil des Gartens mit Gaudís monumentalem Brunnen sowie einem von Serra errichteten Pavillon, gingen 1946 durch Grundstücksverkäufe und anschließende Wohnhaus-Verbauung verloren. Ein Teil des dabei demontierten schmiedeeisernen Gartenzauns mit den Palmblättern wurde für das Eingangstor des Parc Güell verwendet, ein weiterer Teil befindet sich heute im Casa-Museo Gaudí. Das Haus befindet sich in Privatbesitz und ist daher bislang nur von Außen zu besichtigen. Im Herbst 2016 soll das Casa Vicens als ein weiterer architektonischer Höhepunkt der Gaudí-Bauwerke in Barcelona für die Öffentlichkeit als Wohnhaus-Museum geöffnet werden. 1928 erhielt Serra de Martínez für die Erweiterung des Hauses den jährlich vergebenen Preis der Stadtregierung für das beste Haus. 2005 wurde die Casa Vicens zusammen mit anderen Werken Gaudís in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. (de)
  • Die Casa Vicens in Barcelona ist ein bekanntes Werk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Die Auftragsarbeit entstand in den Jahren 1883–1885 für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler , in der Carrer de les Carolines 18–24 im Stadtteil Gràcia. Die Casa Vicens ist zusammen mit der zeitgleich entstehenden Villa Quijano die erste große selbständige Arbeit Gaudís. An ihr zeigen sich bereits einige Grundelemente seines Stils wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, eine Mischform spanischer und arabischer Elemente aus der Zeit nach der Reconquista. Deutlich wird dies etwa an mehreren kleinen Türmchen und an der feingliedrigen Fassade der Obergeschosse. Sehenswert ist außerdem das schmiede- und gusseiserne Gitter, das das Motiv eines Palmblattes aufnimmt und an die Palmen erinnert, die für den Bau weichen mussten. Der Innenraum besticht durch die tropfsteinhöhlenartigen Gewölbe, am prägnantesten im Raucherzimmer. Verzierungen wie aufgemalte Vögel an Wänden und Türpfosten oder floreale Muster an den Decken sind typische Gestaltungsmerkmale. Das Gebäude stand ursprünglich direkt an der Klostermauer des benachbarten Konvents. Nach Absiedelung des Konvents erwarben die damaligen Eigentümer einen Teil des Nachbargrundstücks und wollten Gaudí 1925 mit einer Erweiterung des Gebäudes beauftragen. Dieser lehnte jedoch ab, und so wurde die Casa Vicens 1925 von Architekt Joan Serra de Martínez um mehr als die Hälfte erweitert. Serra de Martínez übernahm den Stil des vorhandenen Hauses und ließ sich seine Pläne auch von Gaudí genehmigen (im Bild ist der vordere Teil des Gebäudes hinter dem Gartenzaun Gaudís Original, der hintere, direkt an der Straße gelegene Teil ab dem Vorsprung ist hingegen die Erweiterung von Serra). Wegen der Straßenverbreiterung mussten kurz darauf, wieder durch Serra de Martínez, auch die Lage des Zauns und die Eingangssituation geändert werden. Ein Großteil des Gartens mit Gaudís monumentalem Brunnen sowie einem von Serra errichteten Pavillon, gingen 1946 durch Grundstücksverkäufe und anschließende Wohnhaus-Verbauung verloren. Ein Teil des dabei demontierten schmiedeeisernen Gartenzauns mit den Palmblättern wurde für das Eingangstor des Parc Güell verwendet, ein weiterer Teil befindet sich heute im Casa-Museo Gaudí. Das Haus befindet sich in Privatbesitz und ist daher bislang nur von Außen zu besichtigen. Im Herbst 2016 soll das Casa Vicens als ein weiterer architektonischer Höhepunkt der Gaudí-Bauwerke in Barcelona für die Öffentlichkeit als Wohnhaus-Museum geöffnet werden. 1928 erhielt Serra de Martínez für die Erweiterung des Hauses den jährlich vergebenen Preis der Stadtregierung für das beste Haus. 2005 wurde die Casa Vicens zusammen mit anderen Werken Gaudís in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. (de)
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  • Die Casa Vicens in Barcelona ist ein bekanntes Werk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Die Auftragsarbeit entstand in den Jahren 1883–1885 für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler , in der Carrer de les Carolines 18–24 im Stadtteil Gràcia. Die Casa Vicens ist zusammen mit der zeitgleich entstehenden Villa Quijano die erste große selbständige Arbeit Gaudís. An ihr zeigen sich bereits einige Grundelemente seines Stils wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, eine Mischform spanischer und arabischer Elemente aus der Zeit nach der Reconquista. Deutlich wird dies etwa an mehreren kleinen Türmchen und an der feingliedrigen Fassade der Obergeschosse. Sehenswert ist außerdem das schmiede (de)
  • Die Casa Vicens in Barcelona ist ein bekanntes Werk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Die Auftragsarbeit entstand in den Jahren 1883–1885 für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler , in der Carrer de les Carolines 18–24 im Stadtteil Gràcia. Die Casa Vicens ist zusammen mit der zeitgleich entstehenden Villa Quijano die erste große selbständige Arbeit Gaudís. An ihr zeigen sich bereits einige Grundelemente seines Stils wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, eine Mischform spanischer und arabischer Elemente aus der Zeit nach der Reconquista. Deutlich wird dies etwa an mehreren kleinen Türmchen und an der feingliedrigen Fassade der Obergeschosse. Sehenswert ist außerdem das schmiede (de)
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