Mertens wurde 1902 als Sohn eines Polizeikommissars in Kassel geboren. Da sein Vater früh starb, war Mertens gezwungen, bereits in jungen Jahren zum Lebensunterhalt für seine Mutter und seinen kleineren Bruder beizutragen. Über seinen schulischen und beruflichen Werdegang nach 1918 gibt es unterschiedliche Angaben. Einem Brief zufolge, den Mertens im März 1926 an den Pazifisten Ludwig Quidde schrieb, unterbrach er gegen Ende des Ersten Weltkriegs seine schulische Ausbildung, um der sogenannten Einwohnerwehr beizutreten. Ebenfalls sei er Mitglied des Jungdeutschen Ordens geworden.

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  • Mertens wurde 1902 als Sohn eines Polizeikommissars in Kassel geboren. Da sein Vater früh starb, war Mertens gezwungen, bereits in jungen Jahren zum Lebensunterhalt für seine Mutter und seinen kleineren Bruder beizutragen. Über seinen schulischen und beruflichen Werdegang nach 1918 gibt es unterschiedliche Angaben. Einem Brief zufolge, den Mertens im März 1926 an den Pazifisten Ludwig Quidde schrieb, unterbrach er gegen Ende des Ersten Weltkriegs seine schulische Ausbildung, um der sogenannten Einwohnerwehr beizutreten. Ebenfalls sei er Mitglied des Jungdeutschen Ordens geworden. In Sachsen habe er an der „Unterdrückung innerer Unruhen“ teilgenommen. Anschließend kehrte er nach Kassel zurück, wo er 1919 eine Lehre bei einem Buchhändler begann. Zu der Frage, ob er vor Beginn der Lehre noch das Abitur machte oder ob er das Realgymnasium vorzeitig verließ, gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Mertens’ Angaben drängte der monarchistisch gesinnte Buchhändler seinen Lehrling jedoch dazu, sich an der Niederschlagung der oberschlesischen Aufstände im Mai 1921 zu beteiligen. Auf diese Weise kam Mertens zunächst zum Bund Oberland. Anschließend kehrte er wieder nach Kassel in die Buchhandlung zurück. 1922 sei er eine Zeitlang durch Deutschland und Italien gewandert, bevor er, der Familientradition folgend, nach Brandenburg zur Polizeischule gegangen sei. Während des Ruhrkampfes wurde er vom Bund Oberland zu Sabotageakten ins Ruhrgebiet beordert. Über den Bund gelangte er auch zur Schwarzen Reichswehr. 1924 kam er ein weiteres Mal in seine Heimatstadt zurück und nahm sich vor, nicht mehr zu den illegalen Wehrverbänden zurückzukehren. Diesem Entschluss blieb er auch treu, als die Brigade Ehrhardt ihn im Oktober 1924 zwingen wollte, sich dem Verband wieder anzuschließen. Um möglichen Racheakten zu entgehen, reiste er in die Schweiz und nach Italien, wo er als Journalist arbeitete. Im April 1925 kehrte er nach Deutschland zurück. In seinem neuen Aufenthaltsort Darmstadt kam er in Kontakt mit linken SPD-Kreisen. Die Wahl des früheren Generals Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten bestärkte Mertens darin, seine Erfahrungen mit den Vaterländischen Verbänden zu publizieren und damit die reaktionären Kräfte zu bekämpfen. (de)
  • Mertens wurde 1902 als Sohn eines Polizeikommissars in Kassel geboren. Da sein Vater früh starb, war Mertens gezwungen, bereits in jungen Jahren zum Lebensunterhalt für seine Mutter und seinen kleineren Bruder beizutragen. Über seinen schulischen und beruflichen Werdegang nach 1918 gibt es unterschiedliche Angaben. Einem Brief zufolge, den Mertens im März 1926 an den Pazifisten Ludwig Quidde schrieb, unterbrach er gegen Ende des Ersten Weltkriegs seine schulische Ausbildung, um der sogenannten Einwohnerwehr beizutreten. Ebenfalls sei er Mitglied des Jungdeutschen Ordens geworden. In Sachsen habe er an der „Unterdrückung innerer Unruhen“ teilgenommen. Anschließend kehrte er nach Kassel zurück, wo er 1919 eine Lehre bei einem Buchhändler begann. Zu der Frage, ob er vor Beginn der Lehre noch das Abitur machte oder ob er das Realgymnasium vorzeitig verließ, gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Mertens’ Angaben drängte der monarchistisch gesinnte Buchhändler seinen Lehrling jedoch dazu, sich an der Niederschlagung der oberschlesischen Aufstände im Mai 1921 zu beteiligen. Auf diese Weise kam Mertens zunächst zum Bund Oberland. Anschließend kehrte er wieder nach Kassel in die Buchhandlung zurück. 1922 sei er eine Zeitlang durch Deutschland und Italien gewandert, bevor er, der Familientradition folgend, nach Brandenburg zur Polizeischule gegangen sei. Während des Ruhrkampfes wurde er vom Bund Oberland zu Sabotageakten ins Ruhrgebiet beordert. Über den Bund gelangte er auch zur Schwarzen Reichswehr. 1924 kam er ein weiteres Mal in seine Heimatstadt zurück und nahm sich vor, nicht mehr zu den illegalen Wehrverbänden zurückzukehren. Diesem Entschluss blieb er auch treu, als die Brigade Ehrhardt ihn im Oktober 1924 zwingen wollte, sich dem Verband wieder anzuschließen. Um möglichen Racheakten zu entgehen, reiste er in die Schweiz und nach Italien, wo er als Journalist arbeitete. Im April 1925 kehrte er nach Deutschland zurück. In seinem neuen Aufenthaltsort Darmstadt kam er in Kontakt mit linken SPD-Kreisen. Die Wahl des früheren Generals Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten bestärkte Mertens darin, seine Erfahrungen mit den Vaterländischen Verbänden zu publizieren und damit die reaktionären Kräfte zu bekämpfen. (de)
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  • Mertens wurde 1902 als Sohn eines Polizeikommissars in Kassel geboren. Da sein Vater früh starb, war Mertens gezwungen, bereits in jungen Jahren zum Lebensunterhalt für seine Mutter und seinen kleineren Bruder beizutragen. Über seinen schulischen und beruflichen Werdegang nach 1918 gibt es unterschiedliche Angaben. Einem Brief zufolge, den Mertens im März 1926 an den Pazifisten Ludwig Quidde schrieb, unterbrach er gegen Ende des Ersten Weltkriegs seine schulische Ausbildung, um der sogenannten Einwohnerwehr beizutreten. Ebenfalls sei er Mitglied des Jungdeutschen Ordens geworden. (de)
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