Der Capability Approach bzw. Befähigungsansatz (auch Fähigkeiten-Ansatz oder Verwirklichungschancen-Ansatz) ist ein Konzept, das der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt dient. Es wurde im Ursprung von dem indischen Ökonomen und Träger des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel Amartya Sen ab 1979 entwickelt und in verschiedenen von den Vereinten Nationen unterstützten Projekten weiter ausgebaut. Der Capabilities Approach liefert die theoretischen Grundlagen für den Human Development Index und den Human Poverty Index, über die in den Weltentwicklungsberichten seit 1990 und zunehmend in anderen Berichterstattungen über die Armut Rechenschaft abgelegt wird.

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  • Der Capability Approach bzw. Befähigungsansatz (auch Fähigkeiten-Ansatz oder Verwirklichungschancen-Ansatz) ist ein Konzept, das der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt dient. Es wurde im Ursprung von dem indischen Ökonomen und Träger des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel Amartya Sen ab 1979 entwickelt und in verschiedenen von den Vereinten Nationen unterstützten Projekten weiter ausgebaut. Der Capabilities Approach liefert die theoretischen Grundlagen für den Human Development Index und den Human Poverty Index, über die in den Weltentwicklungsberichten seit 1990 und zunehmend in anderen Berichterstattungen über die Armut Rechenschaft abgelegt wird. Ziel des Capability Approaches ist es, den Wohlstand in einer Gesellschaft mit mehreren Kenngrößen und nicht nur mit dem Einkommen als eindimensionalen Maßstab zu erfassen, wie es bis dahin in der Wohlfahrtsökonomik üblich war. Im Vordergrund steht die Frage, was der Mensch für ein gutes, gelingendes Leben benötigt. Materielle Güter und Ressourcen werden für diesen Zweck nur als, allerdings wichtige, Mittel und nicht als Selbstzweck betrachtet. Es geht vielmehr um Befähigungen, über die der Mensch verfügen muss, damit er sein Leben erfolgreich gestalten kann. Die Frage nach den Befähigungen geht über die Konzepte, die sich auf den Lebensstandard und die Menschenrechte konzentrieren, insoweit hinaus, als sie die Forderung an die Gesellschaft beinhaltet, aktiv zur Entwicklung eines besseren Lebens aller Mitglieder der Gesellschaft beizutragen. Der Ansatz ist geeignet, Ungleichheit und Armut mehrdimensional unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren zu beschreiben und Zielsetzungen sowie deren Erreichung für gesellschaftliche Entwicklungen darzustellen. Aus diesem Grunde wird der Ansatz insbesondere im Bereich der Entwicklungspolitik sowie in Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit zunehmend diskutiert und verwendet. Bei der Entwicklung des Konzepts hat Sen mit verschiedenen Einrichtungen der Vereinten Nationen wie dem United Nations Development Programme zusammengearbeitet. An seinen Forschungen waren unter anderem die Moralphilosophin Martha Nussbaum, der Entwicklungsökonom Sudhir Anand und der Wirtschaftstheoretiker James Foster beteiligt. Zur weiteren Verbreitung des Konzepts haben Sen und Nussbaum im Jahr 2004 die „Human Development and Capability Association“ gegründet, eine Organisation, der schon nach wenigen Jahren über 700 Wissenschaftler in über 40 Ländern angehörten. (de)
  • Der Capability Approach bzw. Befähigungsansatz (auch Fähigkeiten-Ansatz oder Verwirklichungschancen-Ansatz) ist ein Konzept, das der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt dient. Es wurde im Ursprung von dem indischen Ökonomen und Träger des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel Amartya Sen ab 1979 entwickelt und in verschiedenen von den Vereinten Nationen unterstützten Projekten weiter ausgebaut. Der Capabilities Approach liefert die theoretischen Grundlagen für den Human Development Index und den Human Poverty Index, über die in den Weltentwicklungsberichten seit 1990 und zunehmend in anderen Berichterstattungen über die Armut Rechenschaft abgelegt wird. Ziel des Capability Approaches ist es, den Wohlstand in einer Gesellschaft mit mehreren Kenngrößen und nicht nur mit dem Einkommen als eindimensionalen Maßstab zu erfassen, wie es bis dahin in der Wohlfahrtsökonomik üblich war. Im Vordergrund steht die Frage, was der Mensch für ein gutes, gelingendes Leben benötigt. Materielle Güter und Ressourcen werden für diesen Zweck nur als, allerdings wichtige, Mittel und nicht als Selbstzweck betrachtet. Es geht vielmehr um Befähigungen, über die der Mensch verfügen muss, damit er sein Leben erfolgreich gestalten kann. Die Frage nach den Befähigungen geht über die Konzepte, die sich auf den Lebensstandard und die Menschenrechte konzentrieren, insoweit hinaus, als sie die Forderung an die Gesellschaft beinhaltet, aktiv zur Entwicklung eines besseren Lebens aller Mitglieder der Gesellschaft beizutragen. Der Ansatz ist geeignet, Ungleichheit und Armut mehrdimensional unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren zu beschreiben und Zielsetzungen sowie deren Erreichung für gesellschaftliche Entwicklungen darzustellen. Aus diesem Grunde wird der Ansatz insbesondere im Bereich der Entwicklungspolitik sowie in Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit zunehmend diskutiert und verwendet. Bei der Entwicklung des Konzepts hat Sen mit verschiedenen Einrichtungen der Vereinten Nationen wie dem United Nations Development Programme zusammengearbeitet. An seinen Forschungen waren unter anderem die Moralphilosophin Martha Nussbaum, der Entwicklungsökonom Sudhir Anand und der Wirtschaftstheoretiker James Foster beteiligt. Zur weiteren Verbreitung des Konzepts haben Sen und Nussbaum im Jahr 2004 die „Human Development and Capability Association“ gegründet, eine Organisation, der schon nach wenigen Jahren über 700 Wissenschaftler in über 40 Ländern angehörten. (de)
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  • Der Capability Approach bzw. Befähigungsansatz (auch Fähigkeiten-Ansatz oder Verwirklichungschancen-Ansatz) ist ein Konzept, das der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt dient. Es wurde im Ursprung von dem indischen Ökonomen und Träger des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel Amartya Sen ab 1979 entwickelt und in verschiedenen von den Vereinten Nationen unterstützten Projekten weiter ausgebaut. Der Capabilities Approach liefert die theoretischen Grundlagen für den Human Development Index und den Human Poverty Index, über die in den Weltentwicklungsberichten seit 1990 und zunehmend in anderen Berichterstattungen über die Armut Rechenschaft abgelegt wird. (de)
  • Der Capability Approach bzw. Befähigungsansatz (auch Fähigkeiten-Ansatz oder Verwirklichungschancen-Ansatz) ist ein Konzept, das der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt dient. Es wurde im Ursprung von dem indischen Ökonomen und Träger des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel Amartya Sen ab 1979 entwickelt und in verschiedenen von den Vereinten Nationen unterstützten Projekten weiter ausgebaut. Der Capabilities Approach liefert die theoretischen Grundlagen für den Human Development Index und den Human Poverty Index, über die in den Weltentwicklungsberichten seit 1990 und zunehmend in anderen Berichterstattungen über die Armut Rechenschaft abgelegt wird. (de)
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  • Capability Approach (de)
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