Caliban ist eine fiktive Figur aus William Shakespeares Theaterstück Der Sturm. Er ist bis zum Ende des Stückes der Sklave des weisen Zauberers Prospero. Caliban ist der Sohn der wegen Zauberei angeklagten und aus Algerien verbannten Sycorax. Diese wurde auf einer Insel, schwanger mit Caliban, zurückgelassen und starb vor Prosperos Ankunft. Caliban weist darauf hin, dass Setebos der Gott seiner Mutter sei. Auch wenn Prospero ihn als brutalen Wilden sieht, wird Caliban eine der bewegendsten Reden des gesamten Stückes eingeräumt:

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  • Caliban ist eine fiktive Figur aus William Shakespeares Theaterstück Der Sturm. Er ist bis zum Ende des Stückes der Sklave des weisen Zauberers Prospero. Caliban ist der Sohn der wegen Zauberei angeklagten und aus Algerien verbannten Sycorax. Diese wurde auf einer Insel, schwanger mit Caliban, zurückgelassen und starb vor Prosperos Ankunft. Caliban weist darauf hin, dass Setebos der Gott seiner Mutter sei. Prospero, der seine Triebe kontrolliert, kann als Inbegriff von Kultur gedeutet werden. Der wilde Caliban (dessen Name ein Anagramm von canibal ist) stellt einen Gegensatz zur Kultur dar: Er verkörpert die Natur als ungebildete, triebgesteuerte Energie, „unfähig zu freier Selbstbestimmung und daher wesensmäßig dazu ausersehen, beherrscht und benutzt zu werden – eine Auffassung, die der Unterwerfung »wilder« Völker seit der Renaissance ethische Argumente lieferte“ (vgl. Kindlers Literaturlexikon). Caliban verändert jedoch seinen Charakter während des Stückes und sieht schließlich mit einer antrainierbaren Dienstwilligkeit ein, dass dem Gebieter Prospero der Vorzug vor dem Alkoholiker Stephano zu geben sei. Prospero rechtfertigt seine raue Behandlung gegenüber Caliban damit, dass er ihn beschuldigt, Caliban habe versucht, seine Tochter Miranda zu vergewaltigen (oder zu verführen, dies geht nicht eindeutig aus dem Text hervor). Prospero versklavt Caliban und foltert ihn in der Annahme, dass seine Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen. Als Folge wählt Caliban den Schiffbrüchigen Stephano als Gott und neuen Herrn, nachdem er Wein von ihm getrunken hat. Caliban verlangt von Stephano, dass er Prospero töten solle, um Herr der Insel zu werden. Doch schließlich lernt Caliban, dass Stephano weder ein Gott noch Prospero ebenbürtig ist und nimmt wieder seine (unfreiwillig) gehorsame Haltung gegenüber Prospero ein. Auch wenn Prospero ihn als brutalen Wilden sieht, wird Caliban eine der bewegendsten Reden des gesamten Stückes eingeräumt: (de)
  • Caliban ist eine fiktive Figur aus William Shakespeares Theaterstück Der Sturm. Er ist bis zum Ende des Stückes der Sklave des weisen Zauberers Prospero. Caliban ist der Sohn der wegen Zauberei angeklagten und aus Algerien verbannten Sycorax. Diese wurde auf einer Insel, schwanger mit Caliban, zurückgelassen und starb vor Prosperos Ankunft. Caliban weist darauf hin, dass Setebos der Gott seiner Mutter sei. Prospero, der seine Triebe kontrolliert, kann als Inbegriff von Kultur gedeutet werden. Der wilde Caliban (dessen Name ein Anagramm von canibal ist) stellt einen Gegensatz zur Kultur dar: Er verkörpert die Natur als ungebildete, triebgesteuerte Energie, „unfähig zu freier Selbstbestimmung und daher wesensmäßig dazu ausersehen, beherrscht und benutzt zu werden – eine Auffassung, die der Unterwerfung »wilder« Völker seit der Renaissance ethische Argumente lieferte“ (vgl. Kindlers Literaturlexikon). Caliban verändert jedoch seinen Charakter während des Stückes und sieht schließlich mit einer antrainierbaren Dienstwilligkeit ein, dass dem Gebieter Prospero der Vorzug vor dem Alkoholiker Stephano zu geben sei. Prospero rechtfertigt seine raue Behandlung gegenüber Caliban damit, dass er ihn beschuldigt, Caliban habe versucht, seine Tochter Miranda zu vergewaltigen (oder zu verführen, dies geht nicht eindeutig aus dem Text hervor). Prospero versklavt Caliban und foltert ihn in der Annahme, dass seine Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen. Als Folge wählt Caliban den Schiffbrüchigen Stephano als Gott und neuen Herrn, nachdem er Wein von ihm getrunken hat. Caliban verlangt von Stephano, dass er Prospero töten solle, um Herr der Insel zu werden. Doch schließlich lernt Caliban, dass Stephano weder ein Gott noch Prospero ebenbürtig ist und nimmt wieder seine (unfreiwillig) gehorsame Haltung gegenüber Prospero ein. Auch wenn Prospero ihn als brutalen Wilden sieht, wird Caliban eine der bewegendsten Reden des gesamten Stückes eingeräumt: (de)
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  • Caliban ist eine fiktive Figur aus William Shakespeares Theaterstück Der Sturm. Er ist bis zum Ende des Stückes der Sklave des weisen Zauberers Prospero. Caliban ist der Sohn der wegen Zauberei angeklagten und aus Algerien verbannten Sycorax. Diese wurde auf einer Insel, schwanger mit Caliban, zurückgelassen und starb vor Prosperos Ankunft. Caliban weist darauf hin, dass Setebos der Gott seiner Mutter sei. Auch wenn Prospero ihn als brutalen Wilden sieht, wird Caliban eine der bewegendsten Reden des gesamten Stückes eingeräumt: (de)
  • Caliban ist eine fiktive Figur aus William Shakespeares Theaterstück Der Sturm. Er ist bis zum Ende des Stückes der Sklave des weisen Zauberers Prospero. Caliban ist der Sohn der wegen Zauberei angeklagten und aus Algerien verbannten Sycorax. Diese wurde auf einer Insel, schwanger mit Caliban, zurückgelassen und starb vor Prosperos Ankunft. Caliban weist darauf hin, dass Setebos der Gott seiner Mutter sei. Auch wenn Prospero ihn als brutalen Wilden sieht, wird Caliban eine der bewegendsten Reden des gesamten Stückes eingeräumt: (de)
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  • Caliban (Shakespeare) (de)
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