Business Engineering (BE) versteht sich als betriebswirtschaftliche Konstruktionslehrefür Veränderungsvorhaben. Der Ansatz integriert Konzepte, Modell- und Methodenkomponenten aus Betriebswirtschaftslehre, Change Management, Systems Engineeringund Innovationsmanagement. Er schließt die ingenieurmäßige Entwicklung und Einführung von Geschäftslösungen vom Geschäftsmodell über die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur bis hin zu den Informationssystemen und der Informationstechnik ein (vgl. Österle). Ziel des BE ist es, innovative Geschäftslösungen als soziotechnische Systeme "so professionell wie Flugzeuge oder Fertigungsanlagen zu entwickeln", da die Komplexität vergleichbar groß ist. BE bringt betriebswirtschaftliches und informationstechnisches Wissen zusammen und verbindet es m

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  • Business Engineering (BE) versteht sich als betriebswirtschaftliche Konstruktionslehrefür Veränderungsvorhaben. Der Ansatz integriert Konzepte, Modell- und Methodenkomponenten aus Betriebswirtschaftslehre, Change Management, Systems Engineeringund Innovationsmanagement. Er schließt die ingenieurmäßige Entwicklung und Einführung von Geschäftslösungen vom Geschäftsmodell über die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur bis hin zu den Informationssystemen und der Informationstechnik ein (vgl. Österle). Ziel des BE ist es, innovative Geschäftslösungen als soziotechnische Systeme "so professionell wie Flugzeuge oder Fertigungsanlagen zu entwickeln", da die Komplexität vergleichbar groß ist. BE bringt betriebswirtschaftliches und informationstechnisches Wissen zusammen und verbindet es mit allen Aspekten der Transformation, von Darstellungsmitteln über Vorgehensmodelle bis hin zu kulturellen und politischen Gesichtspunkten (vgl. Baumöl/Jung). BE beschäftigt sich im Unterschied zum traditionellen Wirtschaftsingenieurwesen heute mit Problemstellungen, die aus der Transformation der Industrie- in die Informationsgesellschaft entstehen (vgl. Winter), also der Digitalisierung von Unternehmen, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft und, ausgelöst durch die Konsumerisierung, auch mit digitalen Services für das Individuum (vgl. Hess/Legner). Wegen der starken Prägung durch die Informationstechnik wird das BE vielfach als Teildisziplin der Wirtschaftsinformatik gesehen, teilweise allerdings wegen der starken Betonung des Change Management als eine Form der Organisationsentwicklung . Das Wirtschaftsingenieurwesen hat eine grosse Überlappung damit, betrachtet aber primär die Güterwirtschaft (weniger die Services) und fokussiert dabei eher aus Produktionssicht auf technische Systeme und deren Schnittstellen zu Menschen. Österle/Blessing charakterisieren BE wie folgt: * BE umfasst neben dem fachlichen und technischen Entwurf auch die politisch-kulturelle Dimension einer neuen Geschäftslösung. Die politisch-kulturelle Dimension und das Change Management entscheiden wesentlich über Erfolg oder Misserfolg der Transformation (vgl. Baumöl). Somit handelt es sich beim BE um einen interdisziplinären Ansatz. BE trennt die Gestaltungsebenen des Unternehmens. * BE unterscheidet zwischen einer strategischen, organisatorischen und technologischen Gestaltungsebene. Die Betrachtung unterschiedlicher Gestaltungsobjekte auf unterschiedlichen Ebenen ermöglicht eine fokussierte Sicht auf die einzelnen Dimensionen der Transformation (vgl. Österle et al., S. 191). Die Zerlegung der Problemstellung in verschiedene Ebenen sorgt für Sicherheit und hilft, die Komplexität des Transformationsprozesses zu reduzieren. * BE sorgt für eine ganzheitliche Sicht über alle Dimensionen. Es unterstützt nicht nur beim Entwurf neuer Geschäftsmodelle, Geschäftsprozesse und Informationssysteme, sondern auch bei der Umsetzung. Es betrachtet deshalb alle Dimensionen (betroffene Ressourcen und Prozesse) der Transformation. * BE bezeichnet die methoden- und modellbasierte Konstruktionslehre für Unternehmen des Informationszeitalters (vgl. Winter, S. 7). Eine Unternehmenstransformation ist samt ihrer technischen und sozio-ökonomischen Aspekte viel zu bedeutend und zu komplex, als dass sie ohne den Einsatz von Methoden und Modellen bestritten werden könnte. Methoden und Modelle sorgen nicht nur für Transparenz im Transformationsprozess, sondern gestalten diesen arbeitsteilig, schaffen eine Kommunikationsgrundlage und ermöglichen die Dokumentation der systematischen Neuausrichtung eines Unternehmens. Durch ein arbeitsteiliges und ingenieurmäßiges „Konstruieren“ differenziert sich das BE von individualistischem „Schaffen“ (vgl. Winter, S. 88). * BE schaut aus Unternehmenssicht auf Konsumenten. Die starke Durchdringung sämtlicher Privatbereiche mit Informationstechnik (Konsumerisierung) ist derzeit im BE nur aus Unternehmenssicht, nicht aber aus Sicht des Menschen abgedeckt. Jährlich findet in St. Gallen ein Business-Engineering-Forum statt, auf dem Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Entwicklungen diskutieren . (de)
  • Business Engineering (BE) versteht sich als betriebswirtschaftliche Konstruktionslehrefür Veränderungsvorhaben. Der Ansatz integriert Konzepte, Modell- und Methodenkomponenten aus Betriebswirtschaftslehre, Change Management, Systems Engineeringund Innovationsmanagement. Er schließt die ingenieurmäßige Entwicklung und Einführung von Geschäftslösungen vom Geschäftsmodell über die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur bis hin zu den Informationssystemen und der Informationstechnik ein (vgl. Österle). Ziel des BE ist es, innovative Geschäftslösungen als soziotechnische Systeme "so professionell wie Flugzeuge oder Fertigungsanlagen zu entwickeln", da die Komplexität vergleichbar groß ist. BE bringt betriebswirtschaftliches und informationstechnisches Wissen zusammen und verbindet es mit allen Aspekten der Transformation, von Darstellungsmitteln über Vorgehensmodelle bis hin zu kulturellen und politischen Gesichtspunkten (vgl. Baumöl/Jung). BE beschäftigt sich im Unterschied zum traditionellen Wirtschaftsingenieurwesen heute mit Problemstellungen, die aus der Transformation der Industrie- in die Informationsgesellschaft entstehen (vgl. Winter), also der Digitalisierung von Unternehmen, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft und, ausgelöst durch die Konsumerisierung, auch mit digitalen Services für das Individuum (vgl. Hess/Legner). Wegen der starken Prägung durch die Informationstechnik wird das BE vielfach als Teildisziplin der Wirtschaftsinformatik gesehen, teilweise allerdings wegen der starken Betonung des Change Management als eine Form der Organisationsentwicklung . Das Wirtschaftsingenieurwesen hat eine grosse Überlappung damit, betrachtet aber primär die Güterwirtschaft (weniger die Services) und fokussiert dabei eher aus Produktionssicht auf technische Systeme und deren Schnittstellen zu Menschen. Österle/Blessing charakterisieren BE wie folgt: * BE umfasst neben dem fachlichen und technischen Entwurf auch die politisch-kulturelle Dimension einer neuen Geschäftslösung. Die politisch-kulturelle Dimension und das Change Management entscheiden wesentlich über Erfolg oder Misserfolg der Transformation (vgl. Baumöl). Somit handelt es sich beim BE um einen interdisziplinären Ansatz. BE trennt die Gestaltungsebenen des Unternehmens. * BE unterscheidet zwischen einer strategischen, organisatorischen und technologischen Gestaltungsebene. Die Betrachtung unterschiedlicher Gestaltungsobjekte auf unterschiedlichen Ebenen ermöglicht eine fokussierte Sicht auf die einzelnen Dimensionen der Transformation (vgl. Österle et al., S. 191). Die Zerlegung der Problemstellung in verschiedene Ebenen sorgt für Sicherheit und hilft, die Komplexität des Transformationsprozesses zu reduzieren. * BE sorgt für eine ganzheitliche Sicht über alle Dimensionen. Es unterstützt nicht nur beim Entwurf neuer Geschäftsmodelle, Geschäftsprozesse und Informationssysteme, sondern auch bei der Umsetzung. Es betrachtet deshalb alle Dimensionen (betroffene Ressourcen und Prozesse) der Transformation. * BE bezeichnet die methoden- und modellbasierte Konstruktionslehre für Unternehmen des Informationszeitalters (vgl. Winter, S. 7). Eine Unternehmenstransformation ist samt ihrer technischen und sozio-ökonomischen Aspekte viel zu bedeutend und zu komplex, als dass sie ohne den Einsatz von Methoden und Modellen bestritten werden könnte. Methoden und Modelle sorgen nicht nur für Transparenz im Transformationsprozess, sondern gestalten diesen arbeitsteilig, schaffen eine Kommunikationsgrundlage und ermöglichen die Dokumentation der systematischen Neuausrichtung eines Unternehmens. Durch ein arbeitsteiliges und ingenieurmäßiges „Konstruieren“ differenziert sich das BE von individualistischem „Schaffen“ (vgl. Winter, S. 88). * BE schaut aus Unternehmenssicht auf Konsumenten. Die starke Durchdringung sämtlicher Privatbereiche mit Informationstechnik (Konsumerisierung) ist derzeit im BE nur aus Unternehmenssicht, nicht aber aus Sicht des Menschen abgedeckt. Jährlich findet in St. Gallen ein Business-Engineering-Forum statt, auf dem Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Entwicklungen diskutieren . (de)
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  • Business Engineering (BE) versteht sich als betriebswirtschaftliche Konstruktionslehrefür Veränderungsvorhaben. Der Ansatz integriert Konzepte, Modell- und Methodenkomponenten aus Betriebswirtschaftslehre, Change Management, Systems Engineeringund Innovationsmanagement. Er schließt die ingenieurmäßige Entwicklung und Einführung von Geschäftslösungen vom Geschäftsmodell über die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur bis hin zu den Informationssystemen und der Informationstechnik ein (vgl. Österle). Ziel des BE ist es, innovative Geschäftslösungen als soziotechnische Systeme "so professionell wie Flugzeuge oder Fertigungsanlagen zu entwickeln", da die Komplexität vergleichbar groß ist. BE bringt betriebswirtschaftliches und informationstechnisches Wissen zusammen und verbindet es m (de)
  • Business Engineering (BE) versteht sich als betriebswirtschaftliche Konstruktionslehrefür Veränderungsvorhaben. Der Ansatz integriert Konzepte, Modell- und Methodenkomponenten aus Betriebswirtschaftslehre, Change Management, Systems Engineeringund Innovationsmanagement. Er schließt die ingenieurmäßige Entwicklung und Einführung von Geschäftslösungen vom Geschäftsmodell über die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur bis hin zu den Informationssystemen und der Informationstechnik ein (vgl. Österle). Ziel des BE ist es, innovative Geschäftslösungen als soziotechnische Systeme "so professionell wie Flugzeuge oder Fertigungsanlagen zu entwickeln", da die Komplexität vergleichbar groß ist. BE bringt betriebswirtschaftliches und informationstechnisches Wissen zusammen und verbindet es m (de)
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