Die Bulgarische Nationale Wiedergeburt (bulgarisch Българско национално възраждане, oder einfach Възраждане) war eine Periode des sozio-ökonomischen Wachstums und der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes während der 500-jährigen osmanischen Herrschaft. Wichtige Impulse kamen aus den Emigrationszentren – von den Städten nördlich der Donau (Brăila, Bukarest), von den bulgarischen Kolonien in den großen Handelszentren (Odessa, Smyrna, Konstantinopel) und den bulgarischen Klöstern (Rila, Zografou und Chilandar).

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  • Die Bulgarische Nationale Wiedergeburt (bulgarisch Българско национално възраждане, oder einfach Възраждане) war eine Periode des sozio-ökonomischen Wachstums und der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes während der 500-jährigen osmanischen Herrschaft. Die Osmanen hatten eine eigenständige Fortentwicklung der Bulgaren unterdrückt. Es hat wegen der osmanischen Herrschaft in dieser Region nie eine Renaissance, Reformation, Aufklärung oder bürgerliche Revolution gegeben. Die Bulgarische Wiedergeburt hatte im Gegensatz zu den nationalen Bewegungen der Nachbarvölker mit erheblichen äußeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Durch die geographische Nähe zu Konstantinopel, dem Machtzentrum des Osmanischen Reiches, waren die Bulgaren stärker als andere Balkanvölker dem Islamisierungsdruck ausgesetzt. Diese religiöse Prämisse hinderte lange Zeit auch die Schaffung einer ökonomischen Basis für einen gesellschaftlichen Aufstieg. Die Anfänge der bulgarischen Wiedergeburt liegen in Makedonien. Für den Verlauf der Aufklärungsbewegung erwies sich jedoch eine andere Sachlage als besonders wichtig: die Dominanz der griechischen Kirche und Sprache im 17. und 18. Jahrhundert innerhalb des Osmanischen Reiches. Die Anfänge der bulgarischen Wiedergeburt sind also weniger in der direkten Abgrenzung zum Osmanentum, sondern vielmehr in der bewussten Distanzierung vom griechischen Einfluss zu suchen, der in allen Lebensbereichen präsent war. Der später resultierende politische Unabhängigkeitskampf richtete sich jedoch gegen den osmanischen Staat. Wichtige Impulse kamen aus den Emigrationszentren – von den Städten nördlich der Donau (Brăila, Bukarest), von den bulgarischen Kolonien in den großen Handelszentren (Odessa, Smyrna, Konstantinopel) und den bulgarischen Klöstern (Rila, Zografou und Chilandar). Der Beginn der Periode wird auf das Erscheinen des ersten geschriebenen bulgarischen Geschichtsbuchs von Paisi Hilendarski „Istorija Slawjanobolgarska“ („Geschichte der Slavobulgaren“) datiert und dauerte über ein Jahrhundert bis zur Befreiung und Gründung des Fürstentums Bulgarien 1878 als Folge des Russisch-Türkischen Krieges von 1877 bis 1878, der in Bulgarien auch als „Russisch-Türkischer Befreiungskrieg“ bezeichnet wird. (de)
  • Die Bulgarische Nationale Wiedergeburt (bulgarisch Българско национално възраждане, oder einfach Възраждане) war eine Periode des sozio-ökonomischen Wachstums und der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes während der 500-jährigen osmanischen Herrschaft. Die Osmanen hatten eine eigenständige Fortentwicklung der Bulgaren unterdrückt. Es hat wegen der osmanischen Herrschaft in dieser Region nie eine Renaissance, Reformation, Aufklärung oder bürgerliche Revolution gegeben. Die Bulgarische Wiedergeburt hatte im Gegensatz zu den nationalen Bewegungen der Nachbarvölker mit erheblichen äußeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Durch die geographische Nähe zu Konstantinopel, dem Machtzentrum des Osmanischen Reiches, waren die Bulgaren stärker als andere Balkanvölker dem Islamisierungsdruck ausgesetzt. Diese religiöse Prämisse hinderte lange Zeit auch die Schaffung einer ökonomischen Basis für einen gesellschaftlichen Aufstieg. Die Anfänge der bulgarischen Wiedergeburt liegen in Makedonien. Für den Verlauf der Aufklärungsbewegung erwies sich jedoch eine andere Sachlage als besonders wichtig: die Dominanz der griechischen Kirche und Sprache im 17. und 18. Jahrhundert innerhalb des Osmanischen Reiches. Die Anfänge der bulgarischen Wiedergeburt sind also weniger in der direkten Abgrenzung zum Osmanentum, sondern vielmehr in der bewussten Distanzierung vom griechischen Einfluss zu suchen, der in allen Lebensbereichen präsent war. Der später resultierende politische Unabhängigkeitskampf richtete sich jedoch gegen den osmanischen Staat. Wichtige Impulse kamen aus den Emigrationszentren – von den Städten nördlich der Donau (Brăila, Bukarest), von den bulgarischen Kolonien in den großen Handelszentren (Odessa, Smyrna, Konstantinopel) und den bulgarischen Klöstern (Rila, Zografou und Chilandar). Der Beginn der Periode wird auf das Erscheinen des ersten geschriebenen bulgarischen Geschichtsbuchs von Paisi Hilendarski „Istorija Slawjanobolgarska“ („Geschichte der Slavobulgaren“) datiert und dauerte über ein Jahrhundert bis zur Befreiung und Gründung des Fürstentums Bulgarien 1878 als Folge des Russisch-Türkischen Krieges von 1877 bis 1878, der in Bulgarien auch als „Russisch-Türkischer Befreiungskrieg“ bezeichnet wird. (de)
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  • Die Bulgarische Nationale Wiedergeburt (bulgarisch Българско национално възраждане, oder einfach Възраждане) war eine Periode des sozio-ökonomischen Wachstums und der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes während der 500-jährigen osmanischen Herrschaft. Wichtige Impulse kamen aus den Emigrationszentren – von den Städten nördlich der Donau (Brăila, Bukarest), von den bulgarischen Kolonien in den großen Handelszentren (Odessa, Smyrna, Konstantinopel) und den bulgarischen Klöstern (Rila, Zografou und Chilandar). (de)
  • Die Bulgarische Nationale Wiedergeburt (bulgarisch Българско национално възраждане, oder einfach Възраждане) war eine Periode des sozio-ökonomischen Wachstums und der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes während der 500-jährigen osmanischen Herrschaft. Wichtige Impulse kamen aus den Emigrationszentren – von den Städten nördlich der Donau (Brăila, Bukarest), von den bulgarischen Kolonien in den großen Handelszentren (Odessa, Smyrna, Konstantinopel) und den bulgarischen Klöstern (Rila, Zografou und Chilandar). (de)
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  • Bulgarische Wiedergeburt (de)
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