Als Bulgarische Krise (bulgarisch Българска криза) wird eine Kette von Ereignissen der Geschichte Bulgariens im Zeitraum von 1885 bis 1888 bezeichnet, die das Gleichgewicht im Bündnissystem der europäischen Großmächte zerstörten und zu seinem Umbau führten. Die Krise begann mit der Annexion Ostrumeliens durch das Fürstentum Bulgarien im September 1885, nachdem ein von Ostrumelien ausgehender Aufstand die Vereinigung mit Bulgarien gefordert hatte. Diese Annexion war Anlass für den Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885, auf den der Putsch von 1886 gegen Fürst Alexander I. folgte und schließlich die Wahl des proösterreichischen Prinzen von Sachsen-Coburg-Gotha-Koháry, Ferdinand I., zum Fürsten von Bulgarien.

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  • Als Bulgarische Krise (bulgarisch Българска криза) wird eine Kette von Ereignissen der Geschichte Bulgariens im Zeitraum von 1885 bis 1888 bezeichnet, die das Gleichgewicht im Bündnissystem der europäischen Großmächte zerstörten und zu seinem Umbau führten. Die Krise begann mit der Annexion Ostrumeliens durch das Fürstentum Bulgarien im September 1885, nachdem ein von Ostrumelien ausgehender Aufstand die Vereinigung mit Bulgarien gefordert hatte. Diese Annexion war Anlass für den Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885, auf den der Putsch von 1886 gegen Fürst Alexander I. folgte und schließlich die Wahl des proösterreichischen Prinzen von Sachsen-Coburg-Gotha-Koháry, Ferdinand I., zum Fürsten von Bulgarien. Im gesamteuropäischen Zusammenhang wurde die Krise als ein Konflikt zwischen den Großmächten Russland und Österreich-Ungarn wahrgenommen, weil hinter Bulgarien Russland, hinter Serbien Österreich als Schutzmacht stand, der Serbisch-Bulgarische Krieg als Stellvertreterkrieg. Für die Sicherheitsinteressen des Deutschen Reiches erwies sich der Dreikaiserbund als unzureichend. Das Bündnissystem Bismarcks wurde 1887 mit dem Ersten Mittelmeerabkommen, das auf seine Vermittlung hin geschlossen wurde, und dem später als Rückversicherungsvertrag bezeichneten Neutralitätsabkommen mit Russland an die neue Lage angepasst. (de)
  • Als Bulgarische Krise (bulgarisch Българска криза) wird eine Kette von Ereignissen der Geschichte Bulgariens im Zeitraum von 1885 bis 1888 bezeichnet, die das Gleichgewicht im Bündnissystem der europäischen Großmächte zerstörten und zu seinem Umbau führten. Die Krise begann mit der Annexion Ostrumeliens durch das Fürstentum Bulgarien im September 1885, nachdem ein von Ostrumelien ausgehender Aufstand die Vereinigung mit Bulgarien gefordert hatte. Diese Annexion war Anlass für den Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885, auf den der Putsch von 1886 gegen Fürst Alexander I. folgte und schließlich die Wahl des proösterreichischen Prinzen von Sachsen-Coburg-Gotha-Koháry, Ferdinand I., zum Fürsten von Bulgarien. Im gesamteuropäischen Zusammenhang wurde die Krise als ein Konflikt zwischen den Großmächten Russland und Österreich-Ungarn wahrgenommen, weil hinter Bulgarien Russland, hinter Serbien Österreich als Schutzmacht stand, der Serbisch-Bulgarische Krieg als Stellvertreterkrieg. Für die Sicherheitsinteressen des Deutschen Reiches erwies sich der Dreikaiserbund als unzureichend. Das Bündnissystem Bismarcks wurde 1887 mit dem Ersten Mittelmeerabkommen, das auf seine Vermittlung hin geschlossen wurde, und dem später als Rückversicherungsvertrag bezeichneten Neutralitätsabkommen mit Russland an die neue Lage angepasst. (de)
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  • Als Bulgarische Krise (bulgarisch Българска криза) wird eine Kette von Ereignissen der Geschichte Bulgariens im Zeitraum von 1885 bis 1888 bezeichnet, die das Gleichgewicht im Bündnissystem der europäischen Großmächte zerstörten und zu seinem Umbau führten. Die Krise begann mit der Annexion Ostrumeliens durch das Fürstentum Bulgarien im September 1885, nachdem ein von Ostrumelien ausgehender Aufstand die Vereinigung mit Bulgarien gefordert hatte. Diese Annexion war Anlass für den Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885, auf den der Putsch von 1886 gegen Fürst Alexander I. folgte und schließlich die Wahl des proösterreichischen Prinzen von Sachsen-Coburg-Gotha-Koháry, Ferdinand I., zum Fürsten von Bulgarien. (de)
  • Als Bulgarische Krise (bulgarisch Българска криза) wird eine Kette von Ereignissen der Geschichte Bulgariens im Zeitraum von 1885 bis 1888 bezeichnet, die das Gleichgewicht im Bündnissystem der europäischen Großmächte zerstörten und zu seinem Umbau führten. Die Krise begann mit der Annexion Ostrumeliens durch das Fürstentum Bulgarien im September 1885, nachdem ein von Ostrumelien ausgehender Aufstand die Vereinigung mit Bulgarien gefordert hatte. Diese Annexion war Anlass für den Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885, auf den der Putsch von 1886 gegen Fürst Alexander I. folgte und schließlich die Wahl des proösterreichischen Prinzen von Sachsen-Coburg-Gotha-Koháry, Ferdinand I., zum Fürsten von Bulgarien. (de)
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  • Bulgarische Krise (de)
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