Bisotun (Behistan, persisch بیستون, Bīsotūn) ist ein Dorf rund 30 Kilometer östlich von Kermānschāh im Westen Irans. Bisotun hatte beim Zensus 2006 gut 2000 Einwohner. Ein steiler Felsrücken bei diesem Dorf (der gleichnamige sogenannte Berg der Götter) und dessen Umgebung, ist ein historisch bedeutender Ort an der Hauptverbindungsroute zwischen dem Mittelmeer und China. Mehrere Höhlen in dem Felsmassiv belegen eine Besiedlung der Gegend während des Mittelpaläolithikums.

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  • Bisotun (Behistan, persisch بیستون, Bīsotūn) ist ein Dorf rund 30 Kilometer östlich von Kermānschāh im Westen Irans. Bisotun hatte beim Zensus 2006 gut 2000 Einwohner. Ein steiler Felsrücken bei diesem Dorf (der gleichnamige sogenannte Berg der Götter) und dessen Umgebung, ist ein historisch bedeutender Ort an der Hauptverbindungsroute zwischen dem Mittelmeer und China. Das Felsmassiv beherbergt mehrere Reliefs. Das bedeutendste ließ der Achämenidenkönig Dareios I. einmeißeln. Die bildliche Darstellung, gut fünf Meter breit und drei Meter hoch, stellt Darius' Sieg über seinen Hauptgegner Gaumata dar. Mit der Szene, die von der geflügelten Sonnenscheibe des Gottes Ahura Mazda gekrönt ist, will Darius seinen Thronanspruch legitimieren, den er sich in 19 verschiedenen Schlachten erkämpfen musste. Seine Proklamation im darunterliegenden Inschriftenfeld, die sogenannte Behistun-Inschrift umfasst 1200 Zeilen und ist dreisprachig in Altpersisch, Elamisch und Neubabylonisch abgefasst. Deshalb war sie für die Entzifferung der Keilschrift ähnlich bedeutsam wie der Stein von Rosetta für die ägyptischen Hieroglyphen. Etwa drei Meter oberhalb des Weges, der zum Dariusrelief hinaufführt, wurde bei Straßenbauarbeiten das Heraklesrelief aus der Zeit der Seleukiden freigelegt. Es zeigt fast vollplastisch den auf einem Löwenfell lagernden Herakles mit einem Becher in der Hand. Die Inschrift an seinem Kopf datiert das Werk in das Jahr 148 vor Christus. Gleich dahinter finden sich die bereits stark verwitterten Partherreliefs. Auf dem linken Felsbild sind vier Satrapen dargestellt, die König Mithridates II. (124 - 87 v. Chr.) huldigen. Das rechte erinnert an den Sieg des parthischen Königs Gotarzes II., der (zu Pferd dargestellt) seinen Feind (wahrscheinlich den Gegenkönig Meherdates, 50 n. Chr.) mit dem Speer durchbohrt. Eine Inschrift aus dem 17. Jahrhundert wurde über die Reliefs gemeißelt. Mehrere Höhlen in dem Felsmassiv belegen eine Besiedlung der Gegend während des Mittelpaläolithikums. (de)
  • Bisotun (Behistan, persisch بیستون, Bīsotūn) ist ein Dorf rund 30 Kilometer östlich von Kermānschāh im Westen Irans. Bisotun hatte beim Zensus 2006 gut 2000 Einwohner. Ein steiler Felsrücken bei diesem Dorf (der gleichnamige sogenannte Berg der Götter) und dessen Umgebung, ist ein historisch bedeutender Ort an der Hauptverbindungsroute zwischen dem Mittelmeer und China. Das Felsmassiv beherbergt mehrere Reliefs. Das bedeutendste ließ der Achämenidenkönig Dareios I. einmeißeln. Die bildliche Darstellung, gut fünf Meter breit und drei Meter hoch, stellt Darius' Sieg über seinen Hauptgegner Gaumata dar. Mit der Szene, die von der geflügelten Sonnenscheibe des Gottes Ahura Mazda gekrönt ist, will Darius seinen Thronanspruch legitimieren, den er sich in 19 verschiedenen Schlachten erkämpfen musste. Seine Proklamation im darunterliegenden Inschriftenfeld, die sogenannte Behistun-Inschrift umfasst 1200 Zeilen und ist dreisprachig in Altpersisch, Elamisch und Neubabylonisch abgefasst. Deshalb war sie für die Entzifferung der Keilschrift ähnlich bedeutsam wie der Stein von Rosetta für die ägyptischen Hieroglyphen. Etwa drei Meter oberhalb des Weges, der zum Dariusrelief hinaufführt, wurde bei Straßenbauarbeiten das Heraklesrelief aus der Zeit der Seleukiden freigelegt. Es zeigt fast vollplastisch den auf einem Löwenfell lagernden Herakles mit einem Becher in der Hand. Die Inschrift an seinem Kopf datiert das Werk in das Jahr 148 vor Christus. Gleich dahinter finden sich die bereits stark verwitterten Partherreliefs. Auf dem linken Felsbild sind vier Satrapen dargestellt, die König Mithridates II. (124 - 87 v. Chr.) huldigen. Das rechte erinnert an den Sieg des parthischen Königs Gotarzes II., der (zu Pferd dargestellt) seinen Feind (wahrscheinlich den Gegenkönig Meherdates, 50 n. Chr.) mit dem Speer durchbohrt. Eine Inschrift aus dem 17. Jahrhundert wurde über die Reliefs gemeißelt. Mehrere Höhlen in dem Felsmassiv belegen eine Besiedlung der Gegend während des Mittelpaläolithikums. (de)
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  • Bisotun (Behistan, persisch بیستون, Bīsotūn) ist ein Dorf rund 30 Kilometer östlich von Kermānschāh im Westen Irans. Bisotun hatte beim Zensus 2006 gut 2000 Einwohner. Ein steiler Felsrücken bei diesem Dorf (der gleichnamige sogenannte Berg der Götter) und dessen Umgebung, ist ein historisch bedeutender Ort an der Hauptverbindungsroute zwischen dem Mittelmeer und China. Mehrere Höhlen in dem Felsmassiv belegen eine Besiedlung der Gegend während des Mittelpaläolithikums. (de)
  • Bisotun (Behistan, persisch بیستون, Bīsotūn) ist ein Dorf rund 30 Kilometer östlich von Kermānschāh im Westen Irans. Bisotun hatte beim Zensus 2006 gut 2000 Einwohner. Ein steiler Felsrücken bei diesem Dorf (der gleichnamige sogenannte Berg der Götter) und dessen Umgebung, ist ein historisch bedeutender Ort an der Hauptverbindungsroute zwischen dem Mittelmeer und China. Mehrere Höhlen in dem Felsmassiv belegen eine Besiedlung der Gegend während des Mittelpaläolithikums. (de)
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