Als Berliner Dekret bezeichnet man eine von Napoleon I. am 21. November 1806 in Berlin erlassene Verordnung, mit dem die gegen Großbritannien gerichtete Kontinentalsperre eine erste wesentliche Verschärfung erfuhr. Schon seit 1793 wurden die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich von einem wenig wirksamen Wirtschaftskrieg begleitet. Mit der französischen Hegemonie über das kontinentale Europa und als Folge der Niederlage in der Schlacht von Trafalgar 1805 suchte Napoleon, Großbritannien durch einen totalen Wirtschaftskrieg niederzuringen.

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  • Als Berliner Dekret bezeichnet man eine von Napoleon I. am 21. November 1806 in Berlin erlassene Verordnung, mit dem die gegen Großbritannien gerichtete Kontinentalsperre eine erste wesentliche Verschärfung erfuhr. Schon seit 1793 wurden die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich von einem wenig wirksamen Wirtschaftskrieg begleitet. Mit der französischen Hegemonie über das kontinentale Europa und als Folge der Niederlage in der Schlacht von Trafalgar 1805 suchte Napoleon, Großbritannien durch einen totalen Wirtschaftskrieg niederzuringen. Mit dem Berliner Dekret verhängte der französische Kaiser ein vollständiges Handelsembargo über die Britischen Inseln, was Großbritannien mit den Orders in Council (7. Januar und 11. November 1807), die eine Gegenblockade bedeuteten, beantwortete. So wurde am 7. Januar bestimmt, dass neutrale Schiffe keine Häfen anlaufen dürfen, die zu Frankreich oder dessen Verbündeten gehörten oder von ihnen kontrolliert würden. Bei Nichtbeachtung drohte die Konfiskation der Ladung. Am 11. November wurde das Verbot auf alle Häfen und Plätze Frankreichs und seiner Verbündeter einschließlich ihrer Kolonien, generell auf mit Großbritannien Krieg führende Staaten sowie jene Länder erstreckt, welche den Handel mit britischer Flagge untersagten. Als gesetzwidrig wurde auch der Verkauf von Schiffen der Kriegsgegner an neutrale Staaten betrachtet. Die napoleonischen Dekrete von Mailand (1807), Paris (1808), Trianon und Fontainebleau (1810) führten zu einer weiteren Eskalation der Auseinandersetzungen. Blieben die negativen Auswirkungen der Kontinentalsperre im Großen und Ganzen begrenzt, so brachte das Kontinentalsystem, in das Napoleon mit besonderer Härte seit 1810 zur Protektion der französischen Wirtschaft vor allem die Rheinbundstaaten presste, erhebliche wirtschaftliche Nachteile, die den Widerstand der Bevölkerung hervorriefen und den Freiheitsdrang begünstigten. (de)
  • Als Berliner Dekret bezeichnet man eine von Napoleon I. am 21. November 1806 in Berlin erlassene Verordnung, mit dem die gegen Großbritannien gerichtete Kontinentalsperre eine erste wesentliche Verschärfung erfuhr. Schon seit 1793 wurden die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich von einem wenig wirksamen Wirtschaftskrieg begleitet. Mit der französischen Hegemonie über das kontinentale Europa und als Folge der Niederlage in der Schlacht von Trafalgar 1805 suchte Napoleon, Großbritannien durch einen totalen Wirtschaftskrieg niederzuringen. Mit dem Berliner Dekret verhängte der französische Kaiser ein vollständiges Handelsembargo über die Britischen Inseln, was Großbritannien mit den Orders in Council (7. Januar und 11. November 1807), die eine Gegenblockade bedeuteten, beantwortete. So wurde am 7. Januar bestimmt, dass neutrale Schiffe keine Häfen anlaufen dürfen, die zu Frankreich oder dessen Verbündeten gehörten oder von ihnen kontrolliert würden. Bei Nichtbeachtung drohte die Konfiskation der Ladung. Am 11. November wurde das Verbot auf alle Häfen und Plätze Frankreichs und seiner Verbündeter einschließlich ihrer Kolonien, generell auf mit Großbritannien Krieg führende Staaten sowie jene Länder erstreckt, welche den Handel mit britischer Flagge untersagten. Als gesetzwidrig wurde auch der Verkauf von Schiffen der Kriegsgegner an neutrale Staaten betrachtet. Die napoleonischen Dekrete von Mailand (1807), Paris (1808), Trianon und Fontainebleau (1810) führten zu einer weiteren Eskalation der Auseinandersetzungen. Blieben die negativen Auswirkungen der Kontinentalsperre im Großen und Ganzen begrenzt, so brachte das Kontinentalsystem, in das Napoleon mit besonderer Härte seit 1810 zur Protektion der französischen Wirtschaft vor allem die Rheinbundstaaten presste, erhebliche wirtschaftliche Nachteile, die den Widerstand der Bevölkerung hervorriefen und den Freiheitsdrang begünstigten. (de)
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  • Als Berliner Dekret bezeichnet man eine von Napoleon I. am 21. November 1806 in Berlin erlassene Verordnung, mit dem die gegen Großbritannien gerichtete Kontinentalsperre eine erste wesentliche Verschärfung erfuhr. Schon seit 1793 wurden die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich von einem wenig wirksamen Wirtschaftskrieg begleitet. Mit der französischen Hegemonie über das kontinentale Europa und als Folge der Niederlage in der Schlacht von Trafalgar 1805 suchte Napoleon, Großbritannien durch einen totalen Wirtschaftskrieg niederzuringen. (de)
  • Als Berliner Dekret bezeichnet man eine von Napoleon I. am 21. November 1806 in Berlin erlassene Verordnung, mit dem die gegen Großbritannien gerichtete Kontinentalsperre eine erste wesentliche Verschärfung erfuhr. Schon seit 1793 wurden die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich von einem wenig wirksamen Wirtschaftskrieg begleitet. Mit der französischen Hegemonie über das kontinentale Europa und als Folge der Niederlage in der Schlacht von Trafalgar 1805 suchte Napoleon, Großbritannien durch einen totalen Wirtschaftskrieg niederzuringen. (de)
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  • Berliner Dekret (de)
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