Die Theorie vom Krieg aller gegen alle, vom bellum omnium contra omnes, ist eine staatsphilosophische Prämisse, die von Thomas Hobbes in der Schrift Leviathan (1651) ausgeführt wird. Deren zentrale Passage lautet:

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  • Die Theorie vom Krieg aller gegen alle, vom bellum omnium contra omnes, ist eine staatsphilosophische Prämisse, die von Thomas Hobbes in der Schrift Leviathan (1651) ausgeführt wird. Deren zentrale Passage lautet: Hereby it is manifest, that during the time men live without a common Power to keep them all in awe, they are in that Condition which is called Warre; and such warre, as is of every man, against every man. […] In such a condition there is no place for Industry; because the fruit thereof is uncertain: and consequently no Culture of the Earth; no Navigation, nor use of the commodities that may be imported by Sea; no commodious Building; no Instruments of moving, and removing as require much force; no Knowledge of the face of the Earth; no account of Time; no Arts; no Letters; no Society, and which is worst of all, continuall feare, and danger of violent death; And the life of Man, solitary, poore, nasty, brutish, and short. Es zeigt sich an dieser Stelle, dass, so lange Menschen ohne eine gemeinsame Macht leben, die sie alle in Bann hält, sie sich in dem Zustand befinden, den man Krieg nennt; und dabei handelt es sich um einen Krieg aller Menschen gegen alle Menschen. […] In einem solchen Zustand hat menschlicher Fleiß keinen Platz; denn die Früchte, die er ernten könnte, sind ungewiss: und konsequenterweise gibt es da keine Landwirtschaft, keine Seefahrt, keinen Gebrauch von Luxusgegenständen, die von Übersee eingeführt werden müssen; keine bequemen Gebäude; keine Maschinen, mit denen sich größere Lasten bewegen lassen; kein Wissen über die Gestalt der Erde; keine Geschichtsschreibung; keine menschlichen Erfindungen; keine Wissenschaften; keine Gesellschaft, und was das schlimmste ist, fortwährende Angst und die Gefahr des gewaltsamen Todes; und das Leben des Menschen ist einsam, arm, elend, nicht besser als das eines Tieres und kurz. (übers. o.s.) Der lateinische Leitsatz findet sich in De Cive, Praefatio (Vorrede), Sektion 14:Ostendo primo conditionem hominum extra societatem civilem (quam conditionem appellare liceat statum naturae) aliam non esse quam bellum omnium contra omnes; atque in eo bello jus esse omnibus in omnia. (Ich zeige zuerst, dass der Zustand der Menschen ohne zivile Gesellschaft (welcher Zustand der Naturzustand genannt werden darf), kein anderer ist als ein Krieg aller gegen alle; und dass in diesem Krieg alle das Recht haben zu allem.) Dies sei auch der Zustand vor der Entstehung menschlicher Gesellschaftsformen gewesen (Libertas (Freiheit), Kapitel 1, Sektion 12):[…] Status hominum naturalis antequam in societatem coiretur Bellum fuerit; neque hoc simpliciter, sed bellum omnium in omnes. (Der Naturzustand der Menschen, bevor man sich zur Gesellschaft vereinigte, war Krieg; und dieser nicht in gewöhnlicher Weise, sondern als Krieg aller gegen alle.) (de)
  • Die Theorie vom Krieg aller gegen alle, vom bellum omnium contra omnes, ist eine staatsphilosophische Prämisse, die von Thomas Hobbes in der Schrift Leviathan (1651) ausgeführt wird. Deren zentrale Passage lautet: Hereby it is manifest, that during the time men live without a common Power to keep them all in awe, they are in that Condition which is called Warre; and such warre, as is of every man, against every man. […] In such a condition there is no place for Industry; because the fruit thereof is uncertain: and consequently no Culture of the Earth; no Navigation, nor use of the commodities that may be imported by Sea; no commodious Building; no Instruments of moving, and removing as require much force; no Knowledge of the face of the Earth; no account of Time; no Arts; no Letters; no Society, and which is worst of all, continuall feare, and danger of violent death; And the life of Man, solitary, poore, nasty, brutish, and short. Es zeigt sich an dieser Stelle, dass, so lange Menschen ohne eine gemeinsame Macht leben, die sie alle in Bann hält, sie sich in dem Zustand befinden, den man Krieg nennt; und dabei handelt es sich um einen Krieg aller Menschen gegen alle Menschen. […] In einem solchen Zustand hat menschlicher Fleiß keinen Platz; denn die Früchte, die er ernten könnte, sind ungewiss: und konsequenterweise gibt es da keine Landwirtschaft, keine Seefahrt, keinen Gebrauch von Luxusgegenständen, die von Übersee eingeführt werden müssen; keine bequemen Gebäude; keine Maschinen, mit denen sich größere Lasten bewegen lassen; kein Wissen über die Gestalt der Erde; keine Geschichtsschreibung; keine menschlichen Erfindungen; keine Wissenschaften; keine Gesellschaft, und was das schlimmste ist, fortwährende Angst und die Gefahr des gewaltsamen Todes; und das Leben des Menschen ist einsam, arm, elend, nicht besser als das eines Tieres und kurz. (übers. o.s.) Der lateinische Leitsatz findet sich in De Cive, Praefatio (Vorrede), Sektion 14:Ostendo primo conditionem hominum extra societatem civilem (quam conditionem appellare liceat statum naturae) aliam non esse quam bellum omnium contra omnes; atque in eo bello jus esse omnibus in omnia. (Ich zeige zuerst, dass der Zustand der Menschen ohne zivile Gesellschaft (welcher Zustand der Naturzustand genannt werden darf), kein anderer ist als ein Krieg aller gegen alle; und dass in diesem Krieg alle das Recht haben zu allem.) Dies sei auch der Zustand vor der Entstehung menschlicher Gesellschaftsformen gewesen (Libertas (Freiheit), Kapitel 1, Sektion 12):[…] Status hominum naturalis antequam in societatem coiretur Bellum fuerit; neque hoc simpliciter, sed bellum omnium in omnes. (Der Naturzustand der Menschen, bevor man sich zur Gesellschaft vereinigte, war Krieg; und dieser nicht in gewöhnlicher Weise, sondern als Krieg aller gegen alle.) (de)
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  • Die Theorie vom Krieg aller gegen alle, vom bellum omnium contra omnes, ist eine staatsphilosophische Prämisse, die von Thomas Hobbes in der Schrift Leviathan (1651) ausgeführt wird. Deren zentrale Passage lautet: (de)
  • Die Theorie vom Krieg aller gegen alle, vom bellum omnium contra omnes, ist eine staatsphilosophische Prämisse, die von Thomas Hobbes in der Schrift Leviathan (1651) ausgeführt wird. Deren zentrale Passage lautet: (de)
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