Die Belagerung der Steinbrüche von Adschimuschkai war ein Ereignis des Deutsch-Sowjetischen Krieges auf der Krim im Jahr 1942. In den unterirdischen Katakomben leisteten 13.000 Rotarmisten 170 Tage lang erbitterten Widerstand gegen die Angriffe der deutschen Wehrmacht. Die Verteidigung der Steinbrüche von Adschimuschkai wurde in mehreren Literaturwerken behandelt. Seit 1966 besteht in den Katakomben ein Museum, seit 1982 eine oberirdische Gedenkstätte.

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  • Die Belagerung der Steinbrüche von Adschimuschkai war ein Ereignis des Deutsch-Sowjetischen Krieges auf der Krim im Jahr 1942. In den unterirdischen Katakomben leisteten 13.000 Rotarmisten 170 Tage lang erbitterten Widerstand gegen die Angriffe der deutschen Wehrmacht. Nachdem die Wehrmacht im Rahmen des Unternehmens Trappenjagd einen Sieg über die sowjetischen Truppen errang, unternahmen die noch intakten Teile der sowjetischen Krimfront eine Evakuierung auf die Taman-Halbinsel. Ein Verband von ca. 13.000 Mann unter der Leitung von Oberst Pawel Jagunow sollte die Evakuierung abschirmen. Er bezog ab dem 13. Mai Position nördlich der Steinbrüche von Adschimuschkai (krimtatarisch Acı Muşqay), einem Vorort der Stadt Kertsch. Der Abbau von Kalkstein in diesem Gebiet datiert bis zur Antike zurück, so dass dort weitverzweigte unterirdische Katakomben bestanden. Etwa 10.000 Mann fanden in den Großen und etwa 3000 Mann in den Kleinen Katakomben einen Rückzugsraum. Anfänglich konnten die Deutschen nicht nachvollziehen, woher die plötzlich angreifenden Teile der Roten Armee kamen. Doch bald wurde das Versteck entdeckt und zusätzliche Wehrmachtsverbände angefordert. Durch intensive Angriffe konnten die deutschen Truppen die Rotarmisten ins Innere der unterirdischen Steinbrüche drängen, jedoch erwiesen sich jegliche Versuche, die Katakomben zu erstürmen, als erfolglos. Die Truppen unter der Leitung von Jagunow wehrten alle deutsche Angriffe ab. Die Katakomben waren nicht für eine Langzeit-Belagerung ausgelegt. Es gab keine großen Essens-, Medizin-, Waffen- und Munitionsvorräte und die Wasserbrunnen befanden sich nur außerhalb. Jeder Ausfall, um ans Wasser zu kommen, wurde von Kämpfen begleitet. Später schrieben die Überlebenden, dass jeder Eimer Wasser mit einem Eimer Blut bezahlt werden musste. Bald konnten die Deutschen anhand der sowjetischen Ausfälle das Wasserproblem der Belagerten erkennen und schütteten die Brunnen zu. Die Situation wurde für die Belagerten zunehmend kritisch, da es dringend an Munition, Essen und Wasser fehlte. Obendrein begannen die Deutschen, Dynamit zu benutzen, um Tunnels zum Einsturz zu bringen. Am 30. Oktober 1942 konnten die Deutschen die Katakomben schließlich einnehmen und noch nur wenige Verteidiger gefangen nehmen. Von den ca. 13.000 Rotarmisten, die sich in die Katakomben begaben, überlebten nach einer 170-tägigen Belagerung nur 48. Sie wurden teilweise von den Deutschen in Simferopol hingerichtet. Die Verteidigung der Steinbrüche von Adschimuschkai wurde in mehreren Literaturwerken behandelt. Seit 1966 besteht in den Katakomben ein Museum, seit 1982 eine oberirdische Gedenkstätte. (de)
  • Die Belagerung der Steinbrüche von Adschimuschkai war ein Ereignis des Deutsch-Sowjetischen Krieges auf der Krim im Jahr 1942. In den unterirdischen Katakomben leisteten 13.000 Rotarmisten 170 Tage lang erbitterten Widerstand gegen die Angriffe der deutschen Wehrmacht. Nachdem die Wehrmacht im Rahmen des Unternehmens Trappenjagd einen Sieg über die sowjetischen Truppen errang, unternahmen die noch intakten Teile der sowjetischen Krimfront eine Evakuierung auf die Taman-Halbinsel. Ein Verband von ca. 13.000 Mann unter der Leitung von Oberst Pawel Jagunow sollte die Evakuierung abschirmen. Er bezog ab dem 13. Mai Position nördlich der Steinbrüche von Adschimuschkai (krimtatarisch Acı Muşqay), einem Vorort der Stadt Kertsch. Der Abbau von Kalkstein in diesem Gebiet datiert bis zur Antike zurück, so dass dort weitverzweigte unterirdische Katakomben bestanden. Etwa 10.000 Mann fanden in den Großen und etwa 3000 Mann in den Kleinen Katakomben einen Rückzugsraum. Anfänglich konnten die Deutschen nicht nachvollziehen, woher die plötzlich angreifenden Teile der Roten Armee kamen. Doch bald wurde das Versteck entdeckt und zusätzliche Wehrmachtsverbände angefordert. Durch intensive Angriffe konnten die deutschen Truppen die Rotarmisten ins Innere der unterirdischen Steinbrüche drängen, jedoch erwiesen sich jegliche Versuche, die Katakomben zu erstürmen, als erfolglos. Die Truppen unter der Leitung von Jagunow wehrten alle deutsche Angriffe ab. Die Katakomben waren nicht für eine Langzeit-Belagerung ausgelegt. Es gab keine großen Essens-, Medizin-, Waffen- und Munitionsvorräte und die Wasserbrunnen befanden sich nur außerhalb. Jeder Ausfall, um ans Wasser zu kommen, wurde von Kämpfen begleitet. Später schrieben die Überlebenden, dass jeder Eimer Wasser mit einem Eimer Blut bezahlt werden musste. Bald konnten die Deutschen anhand der sowjetischen Ausfälle das Wasserproblem der Belagerten erkennen und schütteten die Brunnen zu. Die Situation wurde für die Belagerten zunehmend kritisch, da es dringend an Munition, Essen und Wasser fehlte. Obendrein begannen die Deutschen, Dynamit zu benutzen, um Tunnels zum Einsturz zu bringen. Am 30. Oktober 1942 konnten die Deutschen die Katakomben schließlich einnehmen und noch nur wenige Verteidiger gefangen nehmen. Von den ca. 13.000 Rotarmisten, die sich in die Katakomben begaben, überlebten nach einer 170-tägigen Belagerung nur 48. Sie wurden teilweise von den Deutschen in Simferopol hingerichtet. Die Verteidigung der Steinbrüche von Adschimuschkai wurde in mehreren Literaturwerken behandelt. Seit 1966 besteht in den Katakomben ein Museum, seit 1982 eine oberirdische Gedenkstätte. (de)
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  • Die Belagerung der Steinbrüche von Adschimuschkai war ein Ereignis des Deutsch-Sowjetischen Krieges auf der Krim im Jahr 1942. In den unterirdischen Katakomben leisteten 13.000 Rotarmisten 170 Tage lang erbitterten Widerstand gegen die Angriffe der deutschen Wehrmacht. Die Verteidigung der Steinbrüche von Adschimuschkai wurde in mehreren Literaturwerken behandelt. Seit 1966 besteht in den Katakomben ein Museum, seit 1982 eine oberirdische Gedenkstätte. (de)
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  • Belagerung der Steinbrüche von Adschimuschkai (de)
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