Begrenzte Rationalität (oder eingeschränkte Rationalität) bezeichnet in den Verhaltenswissenschaften einen Modus der Handlungsentscheidung (und damit im übertragenen Sinn auch eine Eigenschaft der aus einer solchen Entscheidung folgenden Handlung), der einerseits abgegrenzt wird von unbeschränkter Rationalität und Optimierung unter Nebenbedingungen, andererseits aber auch von Irrationalität. Der Begriff hat große Bedeutung im Rahmen des Paradigmas der Neuen Institutionenökonomie.

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  • Begrenzte Rationalität (oder eingeschränkte Rationalität) bezeichnet in den Verhaltenswissenschaften einen Modus der Handlungsentscheidung (und damit im übertragenen Sinn auch eine Eigenschaft der aus einer solchen Entscheidung folgenden Handlung), der einerseits abgegrenzt wird von unbeschränkter Rationalität und Optimierung unter Nebenbedingungen, andererseits aber auch von Irrationalität. Der Begriff hat große Bedeutung im Rahmen des Paradigmas der Neuen Institutionenökonomie. Wenn sich Entscheidungsträger rational unter Abwägung aller Informationen verhalten wollen, jedoch ihrer Rationalität durch Informationsbeschaffungskosten, Unsicherheit und Ungewissheit Grenzen gesetzt sind, liegt Optimierung unter Nebenbedingungen, also rationales Verhalten vor. Als irrational bezeichnet man z. B. eine Entscheidung, wenn eine Person, ohne darüber nachzudenken und ohne jede vernünftige Entscheidungsgrundlage zu kennen und zu bewerten, dennoch mit Sicherheit das Optimum zu kennen meint. Irrational ist es auch, wenn man eine Präferenz für ein Gut A gegenüber einem Gut B hat, eine Präferenz für Gut B gegenüber Gut C, aber dennoch eine Präferenz von Gut C gegenüber Gut A. Eingeschränkt rationales Verhalten kann z. B. entstehen, wenn Akteure kognitiven Beschränkungen ausgesetzt sind. Selbst wenn sie ihren Nutzen maximieren möchten, können sie es nicht. Stattdessen wägen sie zwischen den Kosten für weitere Optimierungsbemühungen und dem daraus vermutlich resultierenden zusätzlichen Nutzen ab. In einem solchen Fall kann nicht mehr von reiner Nutzenmaximierung ausgegangen werden. Vielmehr ist der Nutzen eine Nebenbedingung, die zu einem gewissen Grad erreicht werden soll. So bezeichnet Herbert A. Simon ein Verhalten als beschränkt rational, wenn die Suche nach Alternativen beendet wird, wenn eine Lösung gefunden ist, mit der der Entscheider zufrieden ist (satisficing), ungeachtet dessen, dass es eine noch bessere Option geben könnte. Da die Suche nach einem Maximum aufgegeben wird, ist beschränkte Rationalität von der "maximierenden" Rationalitätsauffassung zu unterscheiden. Als eingeschränkte Rationalität gilt es auch, wenn Entscheidungen mithilfe der Verwendung einfacher und schneller Heuristiken getroffen werden, die nicht alle Informationen verwenden, die zur Verfügung stehen. Dennoch können auf diese Weise unter Umständen hervorragende Ergebnisse erzielt werden. (de)
  • Begrenzte Rationalität (oder eingeschränkte Rationalität) bezeichnet in den Verhaltenswissenschaften einen Modus der Handlungsentscheidung (und damit im übertragenen Sinn auch eine Eigenschaft der aus einer solchen Entscheidung folgenden Handlung), der einerseits abgegrenzt wird von unbeschränkter Rationalität und Optimierung unter Nebenbedingungen, andererseits aber auch von Irrationalität. Der Begriff hat große Bedeutung im Rahmen des Paradigmas der Neuen Institutionenökonomie. Wenn sich Entscheidungsträger rational unter Abwägung aller Informationen verhalten wollen, jedoch ihrer Rationalität durch Informationsbeschaffungskosten, Unsicherheit und Ungewissheit Grenzen gesetzt sind, liegt Optimierung unter Nebenbedingungen, also rationales Verhalten vor. Als irrational bezeichnet man z. B. eine Entscheidung, wenn eine Person, ohne darüber nachzudenken und ohne jede vernünftige Entscheidungsgrundlage zu kennen und zu bewerten, dennoch mit Sicherheit das Optimum zu kennen meint. Irrational ist es auch, wenn man eine Präferenz für ein Gut A gegenüber einem Gut B hat, eine Präferenz für Gut B gegenüber Gut C, aber dennoch eine Präferenz von Gut C gegenüber Gut A. Eingeschränkt rationales Verhalten kann z. B. entstehen, wenn Akteure kognitiven Beschränkungen ausgesetzt sind. Selbst wenn sie ihren Nutzen maximieren möchten, können sie es nicht. Stattdessen wägen sie zwischen den Kosten für weitere Optimierungsbemühungen und dem daraus vermutlich resultierenden zusätzlichen Nutzen ab. In einem solchen Fall kann nicht mehr von reiner Nutzenmaximierung ausgegangen werden. Vielmehr ist der Nutzen eine Nebenbedingung, die zu einem gewissen Grad erreicht werden soll. So bezeichnet Herbert A. Simon ein Verhalten als beschränkt rational, wenn die Suche nach Alternativen beendet wird, wenn eine Lösung gefunden ist, mit der der Entscheider zufrieden ist (satisficing), ungeachtet dessen, dass es eine noch bessere Option geben könnte. Da die Suche nach einem Maximum aufgegeben wird, ist beschränkte Rationalität von der "maximierenden" Rationalitätsauffassung zu unterscheiden. Als eingeschränkte Rationalität gilt es auch, wenn Entscheidungen mithilfe der Verwendung einfacher und schneller Heuristiken getroffen werden, die nicht alle Informationen verwenden, die zur Verfügung stehen. Dennoch können auf diese Weise unter Umständen hervorragende Ergebnisse erzielt werden. (de)
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  • Begrenzte Rationalität (oder eingeschränkte Rationalität) bezeichnet in den Verhaltenswissenschaften einen Modus der Handlungsentscheidung (und damit im übertragenen Sinn auch eine Eigenschaft der aus einer solchen Entscheidung folgenden Handlung), der einerseits abgegrenzt wird von unbeschränkter Rationalität und Optimierung unter Nebenbedingungen, andererseits aber auch von Irrationalität. Der Begriff hat große Bedeutung im Rahmen des Paradigmas der Neuen Institutionenökonomie. (de)
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  • Begrenzte Rationalität (de)
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