Bartholomäus von Carranza (spanisch Bartolomé de Carranza; * 1503 in Miranda de Arga in Navarra; † 2. Mai 1576) war Erzbischof von Toledo und bekannt als Opfer der spanischen Inquisition. Er studierte in Alcalá de Henares, trat dort in den Dominikanerorden und machte sich als Professor der Theologie in Valladolid bald einen so berühmten Namen, dass ihn Karl V. 1546 in die Tridentiner Kirchenversammlung entsandte und zu anderen wichtigen Missionen verwendete.

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  • Bartholomäus von Carranza (spanisch Bartolomé de Carranza; * 1503 in Miranda de Arga in Navarra; † 2. Mai 1576) war Erzbischof von Toledo und bekannt als Opfer der spanischen Inquisition. Er studierte in Alcalá de Henares, trat dort in den Dominikanerorden und machte sich als Professor der Theologie in Valladolid bald einen so berühmten Namen, dass ihn Karl V. 1546 in die Tridentiner Kirchenversammlung entsandte und zu anderen wichtigen Missionen verwendete. So begleitete er 1554 Philipp II. auf dessen Brautfahrt nach England, wurde dort Beichtvater der Königin Maria, beteiligte sich in eifrigster Weise an der Wiederdurchführung des Katholizismus in England und gewann so das Vertrauen Philipps und zugleich das Erzbistum Toledo, das reichste Stift des Königreichs. Bald aber wurde er der Inquisition verdächtig. Man wollte in seinen Comentarios sobre el cate-chismo christiano (Antwerpen 1558) protestantische Lehrsätze finden, auch beschuldigte man ihn, Karl V. auf dessen Totenbett ketzerische Gedanken eingeflößt zu haben, und Carranza wurde 1559 in Valladolid verhaftet. Auf Grund seiner erzbischöflichen Würde appellierte er nach Rom, wo er mildere Behandlung zu erfahren hoffte; aber erst nach achtjähriger harter Gefangenschaft wurde er dahin abgeliefert, und auch in Rom musste er weitere zehn Jahre in den Kerkern der Engelsburg schmachten, ehe sein Urteil gefällt wurde. Endlich freigesprochen, aber doch mit fünfjähriger Amtsenthebung bestraft, überlebte Carranza diese Wendung seines Schicksals nur um wenige Tage; er starb am 2. Mai 1576. Beim Volk stand Carranza stets in hoher Verehrung, und Gregor XIII. setzte ihm sogar ein Denkmal. Weitere Schriften von ihm sind Summa consiliorum (Venedig 1546) und De necessaria residentia episcopum (Venedig 1547). (de)
  • Bartholomäus von Carranza (spanisch Bartolomé de Carranza; * 1503 in Miranda de Arga in Navarra; † 2. Mai 1576) war Erzbischof von Toledo und bekannt als Opfer der spanischen Inquisition. Er studierte in Alcalá de Henares, trat dort in den Dominikanerorden und machte sich als Professor der Theologie in Valladolid bald einen so berühmten Namen, dass ihn Karl V. 1546 in die Tridentiner Kirchenversammlung entsandte und zu anderen wichtigen Missionen verwendete. So begleitete er 1554 Philipp II. auf dessen Brautfahrt nach England, wurde dort Beichtvater der Königin Maria, beteiligte sich in eifrigster Weise an der Wiederdurchführung des Katholizismus in England und gewann so das Vertrauen Philipps und zugleich das Erzbistum Toledo, das reichste Stift des Königreichs. Bald aber wurde er der Inquisition verdächtig. Man wollte in seinen Comentarios sobre el cate-chismo christiano (Antwerpen 1558) protestantische Lehrsätze finden, auch beschuldigte man ihn, Karl V. auf dessen Totenbett ketzerische Gedanken eingeflößt zu haben, und Carranza wurde 1559 in Valladolid verhaftet. Auf Grund seiner erzbischöflichen Würde appellierte er nach Rom, wo er mildere Behandlung zu erfahren hoffte; aber erst nach achtjähriger harter Gefangenschaft wurde er dahin abgeliefert, und auch in Rom musste er weitere zehn Jahre in den Kerkern der Engelsburg schmachten, ehe sein Urteil gefällt wurde. Endlich freigesprochen, aber doch mit fünfjähriger Amtsenthebung bestraft, überlebte Carranza diese Wendung seines Schicksals nur um wenige Tage; er starb am 2. Mai 1576. Beim Volk stand Carranza stets in hoher Verehrung, und Gregor XIII. setzte ihm sogar ein Denkmal. Weitere Schriften von ihm sind Summa consiliorum (Venedig 1546) und De necessaria residentia episcopum (Venedig 1547). (de)
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  • Bartholomäus von Carranza (spanisch Bartolomé de Carranza; * 1503 in Miranda de Arga in Navarra; † 2. Mai 1576) war Erzbischof von Toledo und bekannt als Opfer der spanischen Inquisition. Er studierte in Alcalá de Henares, trat dort in den Dominikanerorden und machte sich als Professor der Theologie in Valladolid bald einen so berühmten Namen, dass ihn Karl V. 1546 in die Tridentiner Kirchenversammlung entsandte und zu anderen wichtigen Missionen verwendete. (de)
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