Barthels Hof ist ein historischer Gebäudekomplex in der Leipziger Innenstadt. Er erstreckt sich vom Marktplatz bis zur Kleinen Fleischergasse und zählt heute zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Barthels Hof wurde als typischer Messehof damaliger Zeit in den Jahren 1747 bis 1750 von George Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel erbaut. Die barocke Fassade zur Fleischergasse ist sehr schmal und unscheinbar, so dass man dahinter kaum ein solches Bauwerk vermutet. Um den unregelmäßig geformten Hof ordnen sich vierstöckige Häuser an, die alle ein sehr hohes Dach aufweisen. Horizontalen und Gesimse sind an diesem Bauwerk nicht zu finden, wodurch der Hof sehr nach oben strebend wirkt. Im Durchhaus befanden sich im Erdgeschoss Kaufkammern und Ställe, im Obergeschoss pompös

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  • Barthels Hof ist ein historischer Gebäudekomplex in der Leipziger Innenstadt. Er erstreckt sich vom Marktplatz bis zur Kleinen Fleischergasse und zählt heute zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Barthels Hof wurde als typischer Messehof damaliger Zeit in den Jahren 1747 bis 1750 von George Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel erbaut. Die barocke Fassade zur Fleischergasse ist sehr schmal und unscheinbar, so dass man dahinter kaum ein solches Bauwerk vermutet. Um den unregelmäßig geformten Hof ordnen sich vierstöckige Häuser an, die alle ein sehr hohes Dach aufweisen. Horizontalen und Gesimse sind an diesem Bauwerk nicht zu finden, wodurch der Hof sehr nach oben strebend wirkt. Im Durchhaus befanden sich im Erdgeschoss Kaufkammern und Ställe, im Obergeschoss pompöse Festsäle. In den übrigen Häusern waren Wohngemächer untergebracht. Dass die Dachgeschosse als Warenspeicher genutzt wurden zeigen heute noch die Kranbalken, die zum Emporziehen der Waren angelegt worden waren. Die neobarocke Sandsteinfassade zur Marktseite wurde 1870/71 geschaffen. Dabei wurde die Renaissancefassade des Hauses „Zur goldenen Schlange“ mit zweistöckigem Erker, Volutengiebel und aufgesetztem Türmchen vom Markt an die Hofseite verlegt. Der Erker stammt aus dem Jahre 1523 und ist das älteste erhaltene Fragment einer Bürgerhausfassade in Leipzig. Eine um ein Kreuz gewundene, vergoldete Schlange am Konsolstein des Erkers war der Namensgeber des Hauses „Zur goldenen Schlange“, das für den Kaufmann Hieronymus Walther erbaut wurde. Das Wappen der Familie Walther ist im Brüstungsfeld über dem Konsolstein zu sehen. Über dem unteren Fenster des Erkers befindet sich ein weiteres Brüstungsfeld mit einem aufgeschlagenen Buch und einer lateinischen Inschrift, die auf den Bauherrn und das ursprüngliche Erbauungsjahr 1523 verweist. Im August 1928 bezog die Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) zwei Etagen von Barhels Hof, was ihm in dieser Zeit auch den Namen MIRAG-Haus einbrachte. Von 1946 bis 1984 war Barthels Hof der Sitz der Stadtbibliothek Leipzig und vorübergehend auch des Leipziger Messeamtes. Barthels Hof ist der letzte erhaltene barocke Durchgangshof Leipzigs. Das Gebäude gehörte zur Konkursmasse des Immobilienunternehmers Jürgen Schneider, der hier eine Baustelle hinterließ. Die Arbeiten konnten durch andere Investoren fortgeführt werden. Beim Umbau wurde das Gebäude aber nahezu vollständig entkernt, nur das Gewölbe der Gaststätte und einige Treppenhäuser blieben im Original erhalten. Heute befinden sich im Barthels Hof zahlreiche Geschäfte und das traditionelle Restaurant „Barthels Hof“, in dem seit über einem Jahrhundert typisch sächsische Küche angeboten wird. * Der Hofbereich nach Westen * Barthels Hof vor der Umgestaltung vom Markt aus gesehen. * Der Barthels Hof nach Umbau vom Markt aus gesehen (um 1890). * Hofansicht um 1890. (de)
  • Barthels Hof ist ein historischer Gebäudekomplex in der Leipziger Innenstadt. Er erstreckt sich vom Marktplatz bis zur Kleinen Fleischergasse und zählt heute zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Barthels Hof wurde als typischer Messehof damaliger Zeit in den Jahren 1747 bis 1750 von George Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel erbaut. Die barocke Fassade zur Fleischergasse ist sehr schmal und unscheinbar, so dass man dahinter kaum ein solches Bauwerk vermutet. Um den unregelmäßig geformten Hof ordnen sich vierstöckige Häuser an, die alle ein sehr hohes Dach aufweisen. Horizontalen und Gesimse sind an diesem Bauwerk nicht zu finden, wodurch der Hof sehr nach oben strebend wirkt. Im Durchhaus befanden sich im Erdgeschoss Kaufkammern und Ställe, im Obergeschoss pompöse Festsäle. In den übrigen Häusern waren Wohngemächer untergebracht. Dass die Dachgeschosse als Warenspeicher genutzt wurden zeigen heute noch die Kranbalken, die zum Emporziehen der Waren angelegt worden waren. Die neobarocke Sandsteinfassade zur Marktseite wurde 1870/71 geschaffen. Dabei wurde die Renaissancefassade des Hauses „Zur goldenen Schlange“ mit zweistöckigem Erker, Volutengiebel und aufgesetztem Türmchen vom Markt an die Hofseite verlegt. Der Erker stammt aus dem Jahre 1523 und ist das älteste erhaltene Fragment einer Bürgerhausfassade in Leipzig. Eine um ein Kreuz gewundene, vergoldete Schlange am Konsolstein des Erkers war der Namensgeber des Hauses „Zur goldenen Schlange“, das für den Kaufmann Hieronymus Walther erbaut wurde. Das Wappen der Familie Walther ist im Brüstungsfeld über dem Konsolstein zu sehen. Über dem unteren Fenster des Erkers befindet sich ein weiteres Brüstungsfeld mit einem aufgeschlagenen Buch und einer lateinischen Inschrift, die auf den Bauherrn und das ursprüngliche Erbauungsjahr 1523 verweist. Im August 1928 bezog die Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) zwei Etagen von Barhels Hof, was ihm in dieser Zeit auch den Namen MIRAG-Haus einbrachte. Von 1946 bis 1984 war Barthels Hof der Sitz der Stadtbibliothek Leipzig und vorübergehend auch des Leipziger Messeamtes. Barthels Hof ist der letzte erhaltene barocke Durchgangshof Leipzigs. Das Gebäude gehörte zur Konkursmasse des Immobilienunternehmers Jürgen Schneider, der hier eine Baustelle hinterließ. Die Arbeiten konnten durch andere Investoren fortgeführt werden. Beim Umbau wurde das Gebäude aber nahezu vollständig entkernt, nur das Gewölbe der Gaststätte und einige Treppenhäuser blieben im Original erhalten. Heute befinden sich im Barthels Hof zahlreiche Geschäfte und das traditionelle Restaurant „Barthels Hof“, in dem seit über einem Jahrhundert typisch sächsische Küche angeboten wird. * Der Hofbereich nach Westen * Barthels Hof vor der Umgestaltung vom Markt aus gesehen. * Der Barthels Hof nach Umbau vom Markt aus gesehen (um 1890). * Hofansicht um 1890. (de)
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  • Barthels Hof ist ein historischer Gebäudekomplex in der Leipziger Innenstadt. Er erstreckt sich vom Marktplatz bis zur Kleinen Fleischergasse und zählt heute zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Barthels Hof wurde als typischer Messehof damaliger Zeit in den Jahren 1747 bis 1750 von George Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel erbaut. Die barocke Fassade zur Fleischergasse ist sehr schmal und unscheinbar, so dass man dahinter kaum ein solches Bauwerk vermutet. Um den unregelmäßig geformten Hof ordnen sich vierstöckige Häuser an, die alle ein sehr hohes Dach aufweisen. Horizontalen und Gesimse sind an diesem Bauwerk nicht zu finden, wodurch der Hof sehr nach oben strebend wirkt. Im Durchhaus befanden sich im Erdgeschoss Kaufkammern und Ställe, im Obergeschoss pompös (de)
  • Barthels Hof ist ein historischer Gebäudekomplex in der Leipziger Innenstadt. Er erstreckt sich vom Marktplatz bis zur Kleinen Fleischergasse und zählt heute zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Barthels Hof wurde als typischer Messehof damaliger Zeit in den Jahren 1747 bis 1750 von George Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel erbaut. Die barocke Fassade zur Fleischergasse ist sehr schmal und unscheinbar, so dass man dahinter kaum ein solches Bauwerk vermutet. Um den unregelmäßig geformten Hof ordnen sich vierstöckige Häuser an, die alle ein sehr hohes Dach aufweisen. Horizontalen und Gesimse sind an diesem Bauwerk nicht zu finden, wodurch der Hof sehr nach oben strebend wirkt. Im Durchhaus befanden sich im Erdgeschoss Kaufkammern und Ställe, im Obergeschoss pompös (de)
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