Die Außenpolitik der Weimarer Republik, das heißt die Außenpolitik des Deutschen Reiches von 1919 bis 1933, wurde vor allem von den Folgen des Ersten Weltkriegs bestimmt. Im Krieg hatte Deutschland mit seinen Verbündeten gegen Frankreich, Russland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und weitere Länder gestanden. Mit dem Friedensvertrag von Versailles von 1919 beschlossen die Siegermächte unter anderem, dass Deutschland Gebiete abtreten und seine Rüstung beschränken musste. Das Rheinland wurde von den Alliierten besetzt. Außerdem sollte Deutschland an diese Reparationen zahlen.

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  • Die Außenpolitik der Weimarer Republik, das heißt die Außenpolitik des Deutschen Reiches von 1919 bis 1933, wurde vor allem von den Folgen des Ersten Weltkriegs bestimmt. Im Krieg hatte Deutschland mit seinen Verbündeten gegen Frankreich, Russland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und weitere Länder gestanden. Mit dem Friedensvertrag von Versailles von 1919 beschlossen die Siegermächte unter anderem, dass Deutschland Gebiete abtreten und seine Rüstung beschränken musste. Das Rheinland wurde von den Alliierten besetzt. Außerdem sollte Deutschland an diese Reparationen zahlen. Besonders Frankreich hatte ein starkes Interesse daran, dass Deutschland geschwächt blieb und wollte die Friedensbedingungen dauerhaft dazu nutzen. Großbritannien und die Vereinigten Staaten waren oftmals verständigungsbereiter. Sie hatten einerseits die Sorge, dass Frankreich eine Vormachtstellung auf dem europäischen Festland erhalten könnte, andererseits wollten sie sich nicht zu sehr an die Vorgänge in Europa binden. Zur Revision (Überprüfung, hier gemeint: Abänderung) des Versailler Vertrages musste Deutschland sich mit dem Westen verständigen. Dies gelang vor allem in den Jahren 1923 bis 1929, als Gustav Stresemann Außenminister war. Zusätzlich jedoch versuchte die Republik, mit dem kommunistischen Russland zusammenzuarbeiten (Vertrag von Rapallo, 1922). Es gelang, viele Versailler Bestimmungen aufheben zu lassen. Ersetzt wurden sie teilweise durch Vereinbarungen, an deren Zustandekommen Deutschland gleichberechtigt beteiligt war. Vorbereitet durch die Verträge von Locarno von 1925 wurde Deutschland im Jahr darauf Mitglied im Völkerbund. Andere Bestimmungen liefen von selbst aus, wie die erzwungene einseitige Meistbegünstigung im Außenhandel bis 1925. Die Besatzung der Rheinlande endete 1930. Gegen Ende der Republik, 1932, gelang die Beendigung der Reparationen, und im gleichen Jahr gestanden die Westmächte Deutschland prinzipiell die militärische Gleichberechtigung zu. Keinen Erfolg hatte die Weimarer Politik bei der Veränderung der Ostgrenze mit Polen. Eine deutsch-österreichische Zollunion scheiterte 1931 am Widerstand Frankreichs. In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 ging Deutschland zur Politik zweiseitiger Abkommen über, verletzte den Versailler Vertrag sowie später unterzeichnete Vereinbarungen und begann 1939 den Zweiten Weltkrieg. (de)
  • Die Außenpolitik der Weimarer Republik, das heißt die Außenpolitik des Deutschen Reiches von 1919 bis 1933, wurde vor allem von den Folgen des Ersten Weltkriegs bestimmt. Im Krieg hatte Deutschland mit seinen Verbündeten gegen Frankreich, Russland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und weitere Länder gestanden. Mit dem Friedensvertrag von Versailles von 1919 beschlossen die Siegermächte unter anderem, dass Deutschland Gebiete abtreten und seine Rüstung beschränken musste. Das Rheinland wurde von den Alliierten besetzt. Außerdem sollte Deutschland an diese Reparationen zahlen. Besonders Frankreich hatte ein starkes Interesse daran, dass Deutschland geschwächt blieb und wollte die Friedensbedingungen dauerhaft dazu nutzen. Großbritannien und die Vereinigten Staaten waren oftmals verständigungsbereiter. Sie hatten einerseits die Sorge, dass Frankreich eine Vormachtstellung auf dem europäischen Festland erhalten könnte, andererseits wollten sie sich nicht zu sehr an die Vorgänge in Europa binden. Zur Revision (Überprüfung, hier gemeint: Abänderung) des Versailler Vertrages musste Deutschland sich mit dem Westen verständigen. Dies gelang vor allem in den Jahren 1923 bis 1929, als Gustav Stresemann Außenminister war. Zusätzlich jedoch versuchte die Republik, mit dem kommunistischen Russland zusammenzuarbeiten (Vertrag von Rapallo, 1922). Es gelang, viele Versailler Bestimmungen aufheben zu lassen. Ersetzt wurden sie teilweise durch Vereinbarungen, an deren Zustandekommen Deutschland gleichberechtigt beteiligt war. Vorbereitet durch die Verträge von Locarno von 1925 wurde Deutschland im Jahr darauf Mitglied im Völkerbund. Andere Bestimmungen liefen von selbst aus, wie die erzwungene einseitige Meistbegünstigung im Außenhandel bis 1925. Die Besatzung der Rheinlande endete 1930. Gegen Ende der Republik, 1932, gelang die Beendigung der Reparationen, und im gleichen Jahr gestanden die Westmächte Deutschland prinzipiell die militärische Gleichberechtigung zu. Keinen Erfolg hatte die Weimarer Politik bei der Veränderung der Ostgrenze mit Polen. Eine deutsch-österreichische Zollunion scheiterte 1931 am Widerstand Frankreichs. In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 ging Deutschland zur Politik zweiseitiger Abkommen über, verletzte den Versailler Vertrag sowie später unterzeichnete Vereinbarungen und begann 1939 den Zweiten Weltkrieg. (de)
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  • Die Außenpolitik der Weimarer Republik, das heißt die Außenpolitik des Deutschen Reiches von 1919 bis 1933, wurde vor allem von den Folgen des Ersten Weltkriegs bestimmt. Im Krieg hatte Deutschland mit seinen Verbündeten gegen Frankreich, Russland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und weitere Länder gestanden. Mit dem Friedensvertrag von Versailles von 1919 beschlossen die Siegermächte unter anderem, dass Deutschland Gebiete abtreten und seine Rüstung beschränken musste. Das Rheinland wurde von den Alliierten besetzt. Außerdem sollte Deutschland an diese Reparationen zahlen. (de)
  • Die Außenpolitik der Weimarer Republik, das heißt die Außenpolitik des Deutschen Reiches von 1919 bis 1933, wurde vor allem von den Folgen des Ersten Weltkriegs bestimmt. Im Krieg hatte Deutschland mit seinen Verbündeten gegen Frankreich, Russland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und weitere Länder gestanden. Mit dem Friedensvertrag von Versailles von 1919 beschlossen die Siegermächte unter anderem, dass Deutschland Gebiete abtreten und seine Rüstung beschränken musste. Das Rheinland wurde von den Alliierten besetzt. Außerdem sollte Deutschland an diese Reparationen zahlen. (de)
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  • Außenpolitik der Weimarer Republik (de)
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