Die Assonanz (von lateinisch assonare „anklingen“; aus lateinisch ad „zu, an“ und sonare „klingen“) ist als vokalischer Halbreim ein Element des Sprachschmucks in Dichtung und Rede, bei dem eine oder mehrere Silben in entsprechender Position den gleichen vokalischen Laut (Phonem) besitzen, zum Beispiel Schwindsucht / Bindung oder kehren / Segen, aber auch Ledas Schwan / Megastar. Wie beim Reim auch beginnt die Assonanz meist mit einer betonten Silbe. In des ernsten Tales BüschenIst die Nachtigall entschlafen,Mondenschein muß auch verblühen,Wehet schon der Frühe Atem.

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  • Die Assonanz (von lateinisch assonare „anklingen“; aus lateinisch ad „zu, an“ und sonare „klingen“) ist als vokalischer Halbreim ein Element des Sprachschmucks in Dichtung und Rede, bei dem eine oder mehrere Silben in entsprechender Position den gleichen vokalischen Laut (Phonem) besitzen, zum Beispiel Schwindsucht / Bindung oder kehren / Segen, aber auch Ledas Schwan / Megastar. Wie beim Reim auch beginnt die Assonanz meist mit einer betonten Silbe. Die Assonanz galt besonders in den vokalreichen romanischen und keltischen Sprachen neben dem Vollreim als gleichberechtigt. Sie entstand früh in Spanien (Cantar de Mio Cid) und verbreitete sich im mittelalterlichen Provenzalischen (La Chanson de Roland). In der althochdeutschen Dichtung tritt sie bei Otfried von Weißenburg aus Reimnot als unreine Vorstufe des Reims neben dem Endsilbenreim auf. Sie dient in der Lyrik neben oder anstelle anderer Formen des Reimes als Mittel der Versbindung. Die Assonanz wird bereits in althochdeutscher Dichtung bei Otfried von Weißenburg genutzt und war in der Romantik, etwa bei Ludwig Tieck, Achim von Arnim und Clemens Brentano, ein häufig verwendetes Mittel der Lyrik. Als Beispiel die erste Strophe aus Brentanos Rosablankens Traum in dessen Romanzen vom Rosenkranz: In des ernsten Tales BüschenIst die Nachtigall entschlafen,Mondenschein muß auch verblühen,Wehet schon der Frühe Atem. Hier hat man am Versende die Assonanzen Büschen/…blühen und …schlafen/Atem und die Assonanz tritt als Mittel der Versbindung in gleicher Stelle und Funktion wie ein entsprechender Kreuzreim abab auf. Als weiteres Beispiel zeigt Die Gebüsche von Friedrich Schlegel, wie relativ unauffällig gegenüber einer entsprechenden Reimbindung durch Assonanz die Verse eines Gedichts verknüpft werden können: Es wehet kühl und leiseDie Luft durch dunkle Auen,Und nur der Himmel lächeltAus tausend hellen Augen.Es regt nur Eine SeeleSich in der Meere Brausen,Und in den leisen Worten,Die durch die Blätter rauschen.So tönt in Welle Welle,Wo Geister heimlich trauren;So folgen Worte Worten,Wo Geister Leben hauchen.Durch alle Töne tönetIm bunten ErdentraumeEin leiser Ton gezogen,Für den, der heimlich lauschet. Hier kann dem flüchtigen Leser/Hörer ohne weiteres entgehen, dass alle geraden Zeilen durch zweisilbige Endassonanz …au…e… miteinander verknüpft sind. Die Assonanz gehört heute zu den im Rap beliebten Formen des Sprachschmucks. (de)
  • Die Assonanz (von lateinisch assonare „anklingen“; aus lateinisch ad „zu, an“ und sonare „klingen“) ist als vokalischer Halbreim ein Element des Sprachschmucks in Dichtung und Rede, bei dem eine oder mehrere Silben in entsprechender Position den gleichen vokalischen Laut (Phonem) besitzen, zum Beispiel Schwindsucht / Bindung oder kehren / Segen, aber auch Ledas Schwan / Megastar. Wie beim Reim auch beginnt die Assonanz meist mit einer betonten Silbe. Die Assonanz galt besonders in den vokalreichen romanischen und keltischen Sprachen neben dem Vollreim als gleichberechtigt. Sie entstand früh in Spanien (Cantar de Mio Cid) und verbreitete sich im mittelalterlichen Provenzalischen (La Chanson de Roland). In der althochdeutschen Dichtung tritt sie bei Otfried von Weißenburg aus Reimnot als unreine Vorstufe des Reims neben dem Endsilbenreim auf. Sie dient in der Lyrik neben oder anstelle anderer Formen des Reimes als Mittel der Versbindung. Die Assonanz wird bereits in althochdeutscher Dichtung bei Otfried von Weißenburg genutzt und war in der Romantik, etwa bei Ludwig Tieck, Achim von Arnim und Clemens Brentano, ein häufig verwendetes Mittel der Lyrik. Als Beispiel die erste Strophe aus Brentanos Rosablankens Traum in dessen Romanzen vom Rosenkranz: In des ernsten Tales BüschenIst die Nachtigall entschlafen,Mondenschein muß auch verblühen,Wehet schon der Frühe Atem. Hier hat man am Versende die Assonanzen Büschen/…blühen und …schlafen/Atem und die Assonanz tritt als Mittel der Versbindung in gleicher Stelle und Funktion wie ein entsprechender Kreuzreim abab auf. Als weiteres Beispiel zeigt Die Gebüsche von Friedrich Schlegel, wie relativ unauffällig gegenüber einer entsprechenden Reimbindung durch Assonanz die Verse eines Gedichts verknüpft werden können: Es wehet kühl und leiseDie Luft durch dunkle Auen,Und nur der Himmel lächeltAus tausend hellen Augen.Es regt nur Eine SeeleSich in der Meere Brausen,Und in den leisen Worten,Die durch die Blätter rauschen.So tönt in Welle Welle,Wo Geister heimlich trauren;So folgen Worte Worten,Wo Geister Leben hauchen.Durch alle Töne tönetIm bunten ErdentraumeEin leiser Ton gezogen,Für den, der heimlich lauschet. Hier kann dem flüchtigen Leser/Hörer ohne weiteres entgehen, dass alle geraden Zeilen durch zweisilbige Endassonanz …au…e… miteinander verknüpft sind. Die Assonanz gehört heute zu den im Rap beliebten Formen des Sprachschmucks. (de)
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  • Die Assonanz (von lateinisch assonare „anklingen“; aus lateinisch ad „zu, an“ und sonare „klingen“) ist als vokalischer Halbreim ein Element des Sprachschmucks in Dichtung und Rede, bei dem eine oder mehrere Silben in entsprechender Position den gleichen vokalischen Laut (Phonem) besitzen, zum Beispiel Schwindsucht / Bindung oder kehren / Segen, aber auch Ledas Schwan / Megastar. Wie beim Reim auch beginnt die Assonanz meist mit einer betonten Silbe. In des ernsten Tales BüschenIst die Nachtigall entschlafen,Mondenschein muß auch verblühen,Wehet schon der Frühe Atem. (de)
  • Die Assonanz (von lateinisch assonare „anklingen“; aus lateinisch ad „zu, an“ und sonare „klingen“) ist als vokalischer Halbreim ein Element des Sprachschmucks in Dichtung und Rede, bei dem eine oder mehrere Silben in entsprechender Position den gleichen vokalischen Laut (Phonem) besitzen, zum Beispiel Schwindsucht / Bindung oder kehren / Segen, aber auch Ledas Schwan / Megastar. Wie beim Reim auch beginnt die Assonanz meist mit einer betonten Silbe. In des ernsten Tales BüschenIst die Nachtigall entschlafen,Mondenschein muß auch verblühen,Wehet schon der Frühe Atem. (de)
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  • Assonanz (Verslehre) (de)
  • Assonanz (Verslehre) (de)
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