Die ARRIFLEX, sie wurde mit Jugendstil-Großbuchstaben bezeichnet, war die erste in Serie gebaute Spiegelreflex-Filmkamera für gewöhnliche Aufnahmen. Der Litauer Matthias Vinik besaß von 1917 bis 1934 ein US-Patent auf einen Spiegelverschluss für Farbfilmaufnahmen. Die ARRIFLEX ist 1937 an der Leipziger Messe öffentlich vorgestellt worden. Arriflex ist ein Markenname der Firma Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co Betriebs KG (kurz ARRI). Inzwischen hat der Hersteller die Fertigung aller Filmkameras komplett eingestellt und produziert nur noch digitale Kameras.

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  • Die ARRIFLEX, sie wurde mit Jugendstil-Großbuchstaben bezeichnet, war die erste in Serie gebaute Spiegelreflex-Filmkamera für gewöhnliche Aufnahmen. Der Litauer Matthias Vinik besaß von 1917 bis 1934 ein US-Patent auf einen Spiegelverschluss für Farbfilmaufnahmen. Die ARRIFLEX ist 1937 an der Leipziger Messe öffentlich vorgestellt worden. Sie ist noch heute die kompakteste und leichteste Normalfilm-Spiegelreflexkamera mit Revolverkopf für drei Objektive. Sie ist unter dem Einfluss des Grande Vitesse von Debrie, 1921, des New-Yorker Institute Standard von Wilart, 1924, und des Cinex von Bourdereau, 1925, entstanden. Von Bourdereau stammt das Konzept einer tragbaren Filmkamera mit Elektromotor, Magazin und Handgriffen. Von Debrie konnte das schräg nach hinten abfallende Gehäusedach übernommen worden sein. Alles in allem erscheint die ARRIFLEX auch wie die verdichtete Leichtversion der Bell & Howell Standard Cinematograph Camera. Bis heute ist nicht bekannt, wo die Hydronalium-Gehäuse der ARRIFLEX gefertigt worden waren. In München bei Arnold & Richter kann es nicht gewesen sein. Die ARRIFLEX wurde von der Wehrmacht neben Kameras von Bell & Howell, Debrie, Askania, Zeiss und anderen benutzt. Sie war die Kamera für Sportbilder, Reportage, wissenschaftliche und Naturaufnahmen. Das Bauprogramm besteht im Wesentlichen aus drei Sandgußteilen, das sind die linke Gehäuseschale, die rechte Schale und der abnehmbare Deckel, in den das Sucherrohr eingelassen ist. Das 1937 gezeigte Magazin war eine Linhof-Doppelkassette aus Stahlblech. Angeblich wurde die erste Baureihe mit der Nummer 500 begonnen. Ein Modell Nr. 500 soll in den Besitz von David Samuelson, London, gekommen sein. Die so genannte-Ur-ARRIFLEX war hellgrau lackiert, hatte keine Daumenkralle an der rechten Gehäuseschale und keine Griffe an der Revolverscheibe. Es gab eine zentrale Verriegelung für alle drei Objektive, ähnlich in der Erscheinung wie diejenige bei der Doppel-8-Film-Kamera Sportster von Bell & Howell. Erste Arbeiten auf eine Handkamera mit einem Reflexsucher hin sollen 1932 begonnen worden sein. In jenem Jahre war der Ingenieur Erich Kästner von August Arnold eingestellt worden. Ausführender Mechaniker war Rudolf Brüller. Die ersten vier Exemplare sind 1938 verkauft worden. Das Reflex-System beruht auf einem Zweiflügel-Umlaufverschluß, der unter 45 Grad das vom Objektiv einfallende Licht durchschneidet. Dank der Symmetrie ist ausgewogener Lauf möglich, wobei die Umdrehungszahl die halbe gegenüber dem Greiferantrieb ist. Im rechten Winkel zur optischen Achse befindet sich eine Mattscheibe in denselben Dimensionen wie das Bildfenster. Eine Sucherlupe ergibt vergrößerte Sicht der Mattscheibe. Auf Grund der Gehäuseform und der Konstruktion der Mechanik arbeitet der Spiegelverschluß nicht lichtdicht. Deshalb gehörte von Anfang an ein Lichtschutz dazu, der das Licht von den nicht benutzten Objektiven abhält. Im Zweiten Weltkrieg wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika die praktisch baugleiche CINEFLEX fabriziert. Diese hatte im Unterschied zur ARRIFLEX keinen Stabelektromotor unten angeschraubt, sondern einen seitlichen Elektromotor. Es gab auch einen Federwerkmotor. 1951 wurde die ARRIFLEX 16 fertiggestellt und ab 1952 verkauft. Sie ist eine weltweit für Kino und Fernsehen extensiv gebrauchte Filmkamera geworden, mit der von der stummen Bildberichterstattung über Synchrontonaufnahme bis zu Trickarbeit fast alles möglich war. Zur ARRIFLEX 16 gab es ein Handkurbelzubehör, das an Stelle des Elektromotors eingesetzt wird. Arriflex ist ein Markenname der Firma Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co Betriebs KG (kurz ARRI). Die Produktlinie der Arriflex 35 mm (auch 535, 535 B) wurde eingestellt. Nachfolgerin war die ArriCam, die aus Zusammenlegung mit der von Arri aufgekauften österreichischen Firma Moviecam entstand. 16-mm-Kameras von Arriflex wurden unter der Bezeichnung 16SR/HS und 416 vertrieben. Inzwischen hat der Hersteller die Fertigung aller Filmkameras komplett eingestellt und produziert nur noch digitale Kameras. (de)
  • Die ARRIFLEX, sie wurde mit Jugendstil-Großbuchstaben bezeichnet, war die erste in Serie gebaute Spiegelreflex-Filmkamera für gewöhnliche Aufnahmen. Der Litauer Matthias Vinik besaß von 1917 bis 1934 ein US-Patent auf einen Spiegelverschluss für Farbfilmaufnahmen. Die ARRIFLEX ist 1937 an der Leipziger Messe öffentlich vorgestellt worden. Sie ist noch heute die kompakteste und leichteste Normalfilm-Spiegelreflexkamera mit Revolverkopf für drei Objektive. Sie ist unter dem Einfluss des Grande Vitesse von Debrie, 1921, des New-Yorker Institute Standard von Wilart, 1924, und des Cinex von Bourdereau, 1925, entstanden. Von Bourdereau stammt das Konzept einer tragbaren Filmkamera mit Elektromotor, Magazin und Handgriffen. Von Debrie konnte das schräg nach hinten abfallende Gehäusedach übernommen worden sein. Alles in allem erscheint die ARRIFLEX auch wie die verdichtete Leichtversion der Bell & Howell Standard Cinematograph Camera. Bis heute ist nicht bekannt, wo die Hydronalium-Gehäuse der ARRIFLEX gefertigt worden waren. In München bei Arnold & Richter kann es nicht gewesen sein. Die ARRIFLEX wurde von der Wehrmacht neben Kameras von Bell & Howell, Debrie, Askania, Zeiss und anderen benutzt. Sie war die Kamera für Sportbilder, Reportage, wissenschaftliche und Naturaufnahmen. Das Bauprogramm besteht im Wesentlichen aus drei Sandgußteilen, das sind die linke Gehäuseschale, die rechte Schale und der abnehmbare Deckel, in den das Sucherrohr eingelassen ist. Das 1937 gezeigte Magazin war eine Linhof-Doppelkassette aus Stahlblech. Angeblich wurde die erste Baureihe mit der Nummer 500 begonnen. Ein Modell Nr. 500 soll in den Besitz von David Samuelson, London, gekommen sein. Die so genannte-Ur-ARRIFLEX war hellgrau lackiert, hatte keine Daumenkralle an der rechten Gehäuseschale und keine Griffe an der Revolverscheibe. Es gab eine zentrale Verriegelung für alle drei Objektive, ähnlich in der Erscheinung wie diejenige bei der Doppel-8-Film-Kamera Sportster von Bell & Howell. Erste Arbeiten auf eine Handkamera mit einem Reflexsucher hin sollen 1932 begonnen worden sein. In jenem Jahre war der Ingenieur Erich Kästner von August Arnold eingestellt worden. Ausführender Mechaniker war Rudolf Brüller. Die ersten vier Exemplare sind 1938 verkauft worden. Das Reflex-System beruht auf einem Zweiflügel-Umlaufverschluß, der unter 45 Grad das vom Objektiv einfallende Licht durchschneidet. Dank der Symmetrie ist ausgewogener Lauf möglich, wobei die Umdrehungszahl die halbe gegenüber dem Greiferantrieb ist. Im rechten Winkel zur optischen Achse befindet sich eine Mattscheibe in denselben Dimensionen wie das Bildfenster. Eine Sucherlupe ergibt vergrößerte Sicht der Mattscheibe. Auf Grund der Gehäuseform und der Konstruktion der Mechanik arbeitet der Spiegelverschluß nicht lichtdicht. Deshalb gehörte von Anfang an ein Lichtschutz dazu, der das Licht von den nicht benutzten Objektiven abhält. Im Zweiten Weltkrieg wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika die praktisch baugleiche CINEFLEX fabriziert. Diese hatte im Unterschied zur ARRIFLEX keinen Stabelektromotor unten angeschraubt, sondern einen seitlichen Elektromotor. Es gab auch einen Federwerkmotor. 1951 wurde die ARRIFLEX 16 fertiggestellt und ab 1952 verkauft. Sie ist eine weltweit für Kino und Fernsehen extensiv gebrauchte Filmkamera geworden, mit der von der stummen Bildberichterstattung über Synchrontonaufnahme bis zu Trickarbeit fast alles möglich war. Zur ARRIFLEX 16 gab es ein Handkurbelzubehör, das an Stelle des Elektromotors eingesetzt wird. Arriflex ist ein Markenname der Firma Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co Betriebs KG (kurz ARRI). Die Produktlinie der Arriflex 35 mm (auch 535, 535 B) wurde eingestellt. Nachfolgerin war die ArriCam, die aus Zusammenlegung mit der von Arri aufgekauften österreichischen Firma Moviecam entstand. 16-mm-Kameras von Arriflex wurden unter der Bezeichnung 16SR/HS und 416 vertrieben. Inzwischen hat der Hersteller die Fertigung aller Filmkameras komplett eingestellt und produziert nur noch digitale Kameras. (de)
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  • Die ARRIFLEX, sie wurde mit Jugendstil-Großbuchstaben bezeichnet, war die erste in Serie gebaute Spiegelreflex-Filmkamera für gewöhnliche Aufnahmen. Der Litauer Matthias Vinik besaß von 1917 bis 1934 ein US-Patent auf einen Spiegelverschluss für Farbfilmaufnahmen. Die ARRIFLEX ist 1937 an der Leipziger Messe öffentlich vorgestellt worden. Arriflex ist ein Markenname der Firma Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co Betriebs KG (kurz ARRI). Inzwischen hat der Hersteller die Fertigung aller Filmkameras komplett eingestellt und produziert nur noch digitale Kameras. (de)
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