Arme Seelen sind nach römisch-katholischer Tradition und Dogmatik Seelen im Fegefeuer, wohin sie durch die Entscheidung des Partikulargerichts (mit seiner Seelenwägung) – das Eingangsportal des Fegefeuers – gelangt sind. Dort erleiden sie Qualen, dies aber hoffnungsfroh, weil sie nicht endgültig im Fegefeuer festgehalten werden, sondern immer die Gewissheit haben, daraus in den Himmel entlassen zu werden, den einzigen Ausgang des Fegefeuers. Gebete von Lebenden, besonders im Rahmen des Memorialwesens, helfen, diese Zeit zu verkürzen und sie aus ihren Qualen zu erretten. In der Liturgie wird der Armen Seelen zu Allerseelen und im Requiem gedacht.

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  • Arme Seelen sind nach römisch-katholischer Tradition und Dogmatik Seelen im Fegefeuer, wohin sie durch die Entscheidung des Partikulargerichts (mit seiner Seelenwägung) – das Eingangsportal des Fegefeuers – gelangt sind. Dort erleiden sie Qualen, dies aber hoffnungsfroh, weil sie nicht endgültig im Fegefeuer festgehalten werden, sondern immer die Gewissheit haben, daraus in den Himmel entlassen zu werden, den einzigen Ausgang des Fegefeuers. Gebete von Lebenden, besonders im Rahmen des Memorialwesens, helfen, diese Zeit zu verkürzen und sie aus ihren Qualen zu erretten. In der Liturgie wird der Armen Seelen zu Allerseelen und im Requiem gedacht. Die Kirche stützt sich dabei vor allem auf die Schriftzeugnisse in 2 Makk 12,43–45 im Alten und 1 Kor 3,13–15 , Mt 5,25-26 im Neuen Testament, auf die Kirchenväter und Kirchenlehrer wie den hl. Thomas von Aquin. Das Konzil von Trient legte in seinem Decretum de purgatorio dar, in welcher Weise den Seelen im Purgatorium dargebrachte Messopfer zukommen. In seinem Schreiben Prope adsunt dies („Schon stehen die Tage bevor“) an den Kurienkardinal Pompilj vor dem Allerheiligenfest und dem Allerseelentag 1923 führt Papst Pius XI. aus, indem er sich auf das tridentinische Konzil bezieht: „Die engen Bande nämlich, die uns einerseits mit den Seligen im Himmel und anderseits mit den büßenden Seelen im Fegfeuer verbinden, bringen für uns ganz natürlich folgende zwei Verpflichtungen mit sich: jenen müssen wir außer unseren Glückwünschen zu ihrer Aufnahme in die ewige Glorie auch unsere inständigen Bitten vorbringen, damit sie uns ihren Schutz nicht verweigern, um ein wahrhaft christliches Leben zu führen, und diesen ‚durch unser Fürbittgebet, vor allem durch das gottgefällige Meßopfer‘, Erleichterung verschaffen.“ und ordnet an, dass „anläßlich des bevorstehenden Allerheiligenfestes sowie am Allerseelentag und während des ganzen Monates November in der Stadt Rom ein großer Feldzug des Gebetes und des Sühneeifers nach den oben bezeichneten Meinungen durchgeführt werde“. Der Katholische Erwachsenen-Katechismus zitiert ebenfalls das Konzil von Trient: „Es gibt einen Reinigungsort, und die dort festgehaltenen Seelen finden eine Hilfe in den Fürbitten der Gläubigen, vor allem aber in dem Gott wohlgefälligen Opfer des Altares.“ Außerdem legt er dar, dass die Seele im Fegfeuer „arm“ genannt werden könne, insofern sie selbst nichts mehr aktiv zur Läuterung beitragen kann, sondern passiv von Gott geläutert und gereinigt wird. Insofern sie jedoch auf dem Weg zur Glückseligkeit in Gott ist, sei sie eigentlich „reich“. (de)
  • Arme Seelen sind nach römisch-katholischer Tradition und Dogmatik Seelen im Fegefeuer, wohin sie durch die Entscheidung des Partikulargerichts (mit seiner Seelenwägung) – das Eingangsportal des Fegefeuers – gelangt sind. Dort erleiden sie Qualen, dies aber hoffnungsfroh, weil sie nicht endgültig im Fegefeuer festgehalten werden, sondern immer die Gewissheit haben, daraus in den Himmel entlassen zu werden, den einzigen Ausgang des Fegefeuers. Gebete von Lebenden, besonders im Rahmen des Memorialwesens, helfen, diese Zeit zu verkürzen und sie aus ihren Qualen zu erretten. In der Liturgie wird der Armen Seelen zu Allerseelen und im Requiem gedacht. Die Kirche stützt sich dabei vor allem auf die Schriftzeugnisse in 2 Makk 12,43–45 im Alten und 1 Kor 3,13–15 , Mt 5,25-26 im Neuen Testament, auf die Kirchenväter und Kirchenlehrer wie den hl. Thomas von Aquin. Das Konzil von Trient legte in seinem Decretum de purgatorio dar, in welcher Weise den Seelen im Purgatorium dargebrachte Messopfer zukommen. In seinem Schreiben Prope adsunt dies („Schon stehen die Tage bevor“) an den Kurienkardinal Pompilj vor dem Allerheiligenfest und dem Allerseelentag 1923 führt Papst Pius XI. aus, indem er sich auf das tridentinische Konzil bezieht: „Die engen Bande nämlich, die uns einerseits mit den Seligen im Himmel und anderseits mit den büßenden Seelen im Fegfeuer verbinden, bringen für uns ganz natürlich folgende zwei Verpflichtungen mit sich: jenen müssen wir außer unseren Glückwünschen zu ihrer Aufnahme in die ewige Glorie auch unsere inständigen Bitten vorbringen, damit sie uns ihren Schutz nicht verweigern, um ein wahrhaft christliches Leben zu führen, und diesen ‚durch unser Fürbittgebet, vor allem durch das gottgefällige Meßopfer‘, Erleichterung verschaffen.“ und ordnet an, dass „anläßlich des bevorstehenden Allerheiligenfestes sowie am Allerseelentag und während des ganzen Monates November in der Stadt Rom ein großer Feldzug des Gebetes und des Sühneeifers nach den oben bezeichneten Meinungen durchgeführt werde“. Der Katholische Erwachsenen-Katechismus zitiert ebenfalls das Konzil von Trient: „Es gibt einen Reinigungsort, und die dort festgehaltenen Seelen finden eine Hilfe in den Fürbitten der Gläubigen, vor allem aber in dem Gott wohlgefälligen Opfer des Altares.“ Außerdem legt er dar, dass die Seele im Fegfeuer „arm“ genannt werden könne, insofern sie selbst nichts mehr aktiv zur Läuterung beitragen kann, sondern passiv von Gott geläutert und gereinigt wird. Insofern sie jedoch auf dem Weg zur Glückseligkeit in Gott ist, sei sie eigentlich „reich“. (de)
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  • Arme Seelen sind nach römisch-katholischer Tradition und Dogmatik Seelen im Fegefeuer, wohin sie durch die Entscheidung des Partikulargerichts (mit seiner Seelenwägung) – das Eingangsportal des Fegefeuers – gelangt sind. Dort erleiden sie Qualen, dies aber hoffnungsfroh, weil sie nicht endgültig im Fegefeuer festgehalten werden, sondern immer die Gewissheit haben, daraus in den Himmel entlassen zu werden, den einzigen Ausgang des Fegefeuers. Gebete von Lebenden, besonders im Rahmen des Memorialwesens, helfen, diese Zeit zu verkürzen und sie aus ihren Qualen zu erretten. In der Liturgie wird der Armen Seelen zu Allerseelen und im Requiem gedacht. (de)
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