Die Archäometallurgie ist eine Forschungsdisziplin der Archäometrie, die sich mit der Metallurgie archäologischer Funde von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit befasst. Das Interesse lag ursprünglich vor allem auf der Rekonstruktion der Einführung neuer metallischer Werkstoffe, wie des Kupfers, der Bronze und des Eisens, als grobe Gliederung kultureller Entwicklungen (Kupferzeit, Bronzezeit, Eisenzeit), und der Entwicklung einschlägiger Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Letzteres ist Teil der Technikgeschichte. Erst später trat dazu die Einsicht, dass die Entwicklungen nicht nur beschreibenden Charakter haben, sondern integraler Bestandteil allgemeiner Kulturgeschichte sind und in kulturelle Traditionen eingebettet sind und in ihren historischen und sozio-ökonomischen Zusammenhängen

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  • Die Archäometallurgie ist eine Forschungsdisziplin der Archäometrie, die sich mit der Metallurgie archäologischer Funde von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit befasst. Das Interesse lag ursprünglich vor allem auf der Rekonstruktion der Einführung neuer metallischer Werkstoffe, wie des Kupfers, der Bronze und des Eisens, als grobe Gliederung kultureller Entwicklungen (Kupferzeit, Bronzezeit, Eisenzeit), und der Entwicklung einschlägiger Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Letzteres ist Teil der Technikgeschichte. Erst später trat dazu die Einsicht, dass die Entwicklungen nicht nur beschreibenden Charakter haben, sondern integraler Bestandteil allgemeiner Kulturgeschichte sind und in kulturelle Traditionen eingebettet sind und in ihren historischen und sozio-ökonomischen Zusammenhängen gesehen werden müssen. Heute ist allgemein anerkannt, dass Technik ein zentraler Teil von Kultur ist und beide sich gegenseitig beeinflussen; entsprechend gibt es unterschiedliche theoretische Modelle und Analyseverfahren der Anthropologie, die auch und gerade für die Archäometallurgie relevant sind. Die Hauptbetätigungsfelder der Archäometallurgie liegen in der Herkunftsanalyse von Objekten (z. B. Bleiisotopenanalyse und Spurenelementanalyse) und der Rekonstruktion von zunächst Güteraustausch später Handel, der prähistorischen Werkstoffkunde einschließlich der Rekonstruktion von Herstellungsprozessen, und der kulturellen Bedeutung der Metalle und der zugehörigen Prozesse in ihren Gesellschaften. Die Rekonstruktion extraktiver Prozesse wie des Auffindens und Abbaus archäologisch relevanter Erze ihrer Verhüttung und der Verarbeitung der Metalle bilden die Montanarchäologie, die sich als Feldwissenschaft einer Kombination von archäologischen und geologischen Methoden bedient. Wichtige Aufschlüsse geben Untersuchungen zur Typologie und Verbreitung von Metallobjekten, ein Gebiet, das sich stark an klassische Methoden der archäologischen Fundbearbeitung anlehnt. Die instrumentelle Untersuchung von Produktionsabfällen und Fertigprodukten bildet einen weiteren Schwerpunkt, oft mit stark ingenieurwissenschaftlichem Einschlag, der nahtlos in die Restaurierungsforschung überleitet. Die Untersuchung von Münzen und Schmuck stellen weitere Spezialisierungen innerhalb der Archäometallurgie dar. (de)
  • Die Archäometallurgie ist eine Forschungsdisziplin der Archäometrie, die sich mit der Metallurgie archäologischer Funde von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit befasst. Das Interesse lag ursprünglich vor allem auf der Rekonstruktion der Einführung neuer metallischer Werkstoffe, wie des Kupfers, der Bronze und des Eisens, als grobe Gliederung kultureller Entwicklungen (Kupferzeit, Bronzezeit, Eisenzeit), und der Entwicklung einschlägiger Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Letzteres ist Teil der Technikgeschichte. Erst später trat dazu die Einsicht, dass die Entwicklungen nicht nur beschreibenden Charakter haben, sondern integraler Bestandteil allgemeiner Kulturgeschichte sind und in kulturelle Traditionen eingebettet sind und in ihren historischen und sozio-ökonomischen Zusammenhängen gesehen werden müssen. Heute ist allgemein anerkannt, dass Technik ein zentraler Teil von Kultur ist und beide sich gegenseitig beeinflussen; entsprechend gibt es unterschiedliche theoretische Modelle und Analyseverfahren der Anthropologie, die auch und gerade für die Archäometallurgie relevant sind. Die Hauptbetätigungsfelder der Archäometallurgie liegen in der Herkunftsanalyse von Objekten (z. B. Bleiisotopenanalyse und Spurenelementanalyse) und der Rekonstruktion von zunächst Güteraustausch später Handel, der prähistorischen Werkstoffkunde einschließlich der Rekonstruktion von Herstellungsprozessen, und der kulturellen Bedeutung der Metalle und der zugehörigen Prozesse in ihren Gesellschaften. Die Rekonstruktion extraktiver Prozesse wie des Auffindens und Abbaus archäologisch relevanter Erze ihrer Verhüttung und der Verarbeitung der Metalle bilden die Montanarchäologie, die sich als Feldwissenschaft einer Kombination von archäologischen und geologischen Methoden bedient. Wichtige Aufschlüsse geben Untersuchungen zur Typologie und Verbreitung von Metallobjekten, ein Gebiet, das sich stark an klassische Methoden der archäologischen Fundbearbeitung anlehnt. Die instrumentelle Untersuchung von Produktionsabfällen und Fertigprodukten bildet einen weiteren Schwerpunkt, oft mit stark ingenieurwissenschaftlichem Einschlag, der nahtlos in die Restaurierungsforschung überleitet. Die Untersuchung von Münzen und Schmuck stellen weitere Spezialisierungen innerhalb der Archäometallurgie dar. (de)
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  • Die Archäometallurgie ist eine Forschungsdisziplin der Archäometrie, die sich mit der Metallurgie archäologischer Funde von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit befasst. Das Interesse lag ursprünglich vor allem auf der Rekonstruktion der Einführung neuer metallischer Werkstoffe, wie des Kupfers, der Bronze und des Eisens, als grobe Gliederung kultureller Entwicklungen (Kupferzeit, Bronzezeit, Eisenzeit), und der Entwicklung einschlägiger Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Letzteres ist Teil der Technikgeschichte. Erst später trat dazu die Einsicht, dass die Entwicklungen nicht nur beschreibenden Charakter haben, sondern integraler Bestandteil allgemeiner Kulturgeschichte sind und in kulturelle Traditionen eingebettet sind und in ihren historischen und sozio-ökonomischen Zusammenhängen (de)
  • Die Archäometallurgie ist eine Forschungsdisziplin der Archäometrie, die sich mit der Metallurgie archäologischer Funde von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit befasst. Das Interesse lag ursprünglich vor allem auf der Rekonstruktion der Einführung neuer metallischer Werkstoffe, wie des Kupfers, der Bronze und des Eisens, als grobe Gliederung kultureller Entwicklungen (Kupferzeit, Bronzezeit, Eisenzeit), und der Entwicklung einschlägiger Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Letzteres ist Teil der Technikgeschichte. Erst später trat dazu die Einsicht, dass die Entwicklungen nicht nur beschreibenden Charakter haben, sondern integraler Bestandteil allgemeiner Kulturgeschichte sind und in kulturelle Traditionen eingebettet sind und in ihren historischen und sozio-ökonomischen Zusammenhängen (de)
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  • Archäometallurgie (de)
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