Die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie waren eine Fachzeitschrift für Pharmakologie, die von 1895 bis 1996 in 331 Bänden erschien. Sie war die zweitälteste langlebige pharmakologische Zeitschrift, nach dem Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, begonnen 1873, und vor dem Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, begonnen 1899, die beide bis heute (2013) existieren. Ins Leben gerufen wurde sie von dem französischen Physiologen und Endokrinologen Marcel Eugène Émile Gley (1857–1930) und dem belgischen Pharmakologen Jean-François Heymans.

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  • Die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie waren eine Fachzeitschrift für Pharmakologie, die von 1895 bis 1996 in 331 Bänden erschien. Sie war die zweitälteste langlebige pharmakologische Zeitschrift, nach dem Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, begonnen 1873, und vor dem Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, begonnen 1899, die beide bis heute (2013) existieren. Ins Leben gerufen wurde sie von dem französischen Physiologen und Endokrinologen Marcel Eugène Émile Gley (1857–1930) und dem belgischen Pharmakologen Jean-François Heymans. Zu Beginn des ersten Band erläuterte Heymans das Ziel (aus dem Französischen): „Es scheint uns angesichts der steigenden Flut neuer Medikamente, die sich in die Materia medica – la Matière médicale – ergießen, dass sie viel umfangreicher geprüft werden müssen, will man das Untertauchen des Guten im Schlechten verhindern. Ob manche anorganischen oder organischen Stoffe – aus dem Kolben des Chemikers oder aus Lebewesen – wirklich zu heilen imstande sind, oder ob sich die Menschen allzeit Illusionen hingegeben haben und die therapeutischen Nihilisten recht haben: Das Experiment wird die Beantwortung dieser Frage beschleunigen und der Physiologie wie Pathologie neue Tatsachen liefern. Der Aufschwung der medizinischen Wissenschaften in unserem Jahrhundert hat vornehmlich die Anatomie, Physiologie, Pathologie und Bakteriologie gefördert, die Therapie dagegen vernachlässigt, und hat so Ursprung und Ziel vergessen. Die Wissenschaften, selbst die abstraktesten, sind zu sehr zweckbestimmt; das muss sich ändern. Die Therapie muss durch das Experiment wissenschaftlicher werden. Die Pharmakodynamik − la pharmacodynamie – verdient um ihrer selbst willen und ihres zumindest indirekt verfolgten humanitären Zieles willen ein eigenes Publikationsorgan. Das versuchen wir mit diesen Archives zu schaffen.“ Die Bände 1 bis 5 erschienen als Archives internationales de Pharmacodynamie, Band 6 trug als erster den endgültigen Namen. Ein Editorial in Band 331 (1996) bildete den Abschied (aus dem Englischen): „Lieber Leser, dies ist die letzte Ausgabe der eigentlichen Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie. Ab Januar 1997 verschmelzen die Archives mit Fundamental and Clinical Pharmacology, der Zeitschrift der Französischen Pharmakologischen Gesellschaft. Die Pharmakologie wächst ständig, und es entwickeln sich Subdisziplinen, fast jede mit einer eigenen Zeitschrift. ... Weil die Archives sich auf Wirkmechanismen konzentriert hatten, schien es uns angebracht, uns mit einem allgemeineren Journal zu vereinigen.“ (de)
  • Die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie waren eine Fachzeitschrift für Pharmakologie, die von 1895 bis 1996 in 331 Bänden erschien. Sie war die zweitälteste langlebige pharmakologische Zeitschrift, nach dem Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, begonnen 1873, und vor dem Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, begonnen 1899, die beide bis heute (2013) existieren. Ins Leben gerufen wurde sie von dem französischen Physiologen und Endokrinologen Marcel Eugène Émile Gley (1857–1930) und dem belgischen Pharmakologen Jean-François Heymans. Zu Beginn des ersten Band erläuterte Heymans das Ziel (aus dem Französischen): „Es scheint uns angesichts der steigenden Flut neuer Medikamente, die sich in die Materia medica – la Matière médicale – ergießen, dass sie viel umfangreicher geprüft werden müssen, will man das Untertauchen des Guten im Schlechten verhindern. Ob manche anorganischen oder organischen Stoffe – aus dem Kolben des Chemikers oder aus Lebewesen – wirklich zu heilen imstande sind, oder ob sich die Menschen allzeit Illusionen hingegeben haben und die therapeutischen Nihilisten recht haben: Das Experiment wird die Beantwortung dieser Frage beschleunigen und der Physiologie wie Pathologie neue Tatsachen liefern. Der Aufschwung der medizinischen Wissenschaften in unserem Jahrhundert hat vornehmlich die Anatomie, Physiologie, Pathologie und Bakteriologie gefördert, die Therapie dagegen vernachlässigt, und hat so Ursprung und Ziel vergessen. Die Wissenschaften, selbst die abstraktesten, sind zu sehr zweckbestimmt; das muss sich ändern. Die Therapie muss durch das Experiment wissenschaftlicher werden. Die Pharmakodynamik − la pharmacodynamie – verdient um ihrer selbst willen und ihres zumindest indirekt verfolgten humanitären Zieles willen ein eigenes Publikationsorgan. Das versuchen wir mit diesen Archives zu schaffen.“ Die Bände 1 bis 5 erschienen als Archives internationales de Pharmacodynamie, Band 6 trug als erster den endgültigen Namen. Ein Editorial in Band 331 (1996) bildete den Abschied (aus dem Englischen): „Lieber Leser, dies ist die letzte Ausgabe der eigentlichen Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie. Ab Januar 1997 verschmelzen die Archives mit Fundamental and Clinical Pharmacology, der Zeitschrift der Französischen Pharmakologischen Gesellschaft. Die Pharmakologie wächst ständig, und es entwickeln sich Subdisziplinen, fast jede mit einer eigenen Zeitschrift. ... Weil die Archives sich auf Wirkmechanismen konzentriert hatten, schien es uns angebracht, uns mit einem allgemeineren Journal zu vereinigen.“ (de)
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  • Die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie waren eine Fachzeitschrift für Pharmakologie, die von 1895 bis 1996 in 331 Bänden erschien. Sie war die zweitälteste langlebige pharmakologische Zeitschrift, nach dem Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, begonnen 1873, und vor dem Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, begonnen 1899, die beide bis heute (2013) existieren. Ins Leben gerufen wurde sie von dem französischen Physiologen und Endokrinologen Marcel Eugène Émile Gley (1857–1930) und dem belgischen Pharmakologen Jean-François Heymans. (de)
  • Die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie waren eine Fachzeitschrift für Pharmakologie, die von 1895 bis 1996 in 331 Bänden erschien. Sie war die zweitälteste langlebige pharmakologische Zeitschrift, nach dem Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, begonnen 1873, und vor dem Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, begonnen 1899, die beide bis heute (2013) existieren. Ins Leben gerufen wurde sie von dem französischen Physiologen und Endokrinologen Marcel Eugène Émile Gley (1857–1930) und dem belgischen Pharmakologen Jean-François Heymans. (de)
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