Der Apsissaal ist einer der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Er besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit anschließender Apsis, also aus zwei Bauteilen. Der Apsissaal verfügt nicht über den schiffsbreiten querrechteckigen Westturm. Türme (eingezogene Türme und Dachtürme) sind spätmittelalterliche bzw. barocke Anbauten.

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  • Der Apsissaal ist einer der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Er besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit anschließender Apsis, also aus zwei Bauteilen. Der Apsissaal verfügt nicht über den schiffsbreiten querrechteckigen Westturm. Türme (eingezogene Türme und Dachtürme) sind spätmittelalterliche bzw. barocke Anbauten. Der Apsissaal ist der schlichteste unter den vier romanischen Grundrisstypen (nur zwei Bauteile). Aufgrund der Apsis und des sorgfältig gequaderten Feldsteinmauerwerks zählt er in der Mark Brandenburg unzweifelhaft noch zu den spätromanischen Bauten (allerspätestens 1260/1270). Der Apsissaal zählt aufgrund der geringen Größe zu den weniger kostenaufwändigen Grundrisstypen. Der Kostenaufwand ist abhängig von Einnahmen des Dorfs aus Ernteerträgen, die aus der Größe der Gemarkung und der Bodenqualität resultieren. Wie wichtig dieser „ökonomische Faktor“ ist, zeigt sich daran, dass von den 169 Siedlungen auf dem Barnim ein Drittel im Mittelalter ohne Steinkirche geblieben ist. Unter den 116 dörflichen Steinkirchen auf dem Barnim sind nur drei Apsissäle. Der relativ geringe Kostenaufwand weist darauf hin, dass das Dorf möglichst bald eine Steinkirche wollte, aber aufgrund der Ernteerträge sich nur einen weniger kostenaufwändigen Grundrisstyp (als die vollständige Anlage oder die Chorquadratkirche) leisten konnte. Ein rares Gegenbeispiel ist jedoch der Apsissaal der Dorfkirche Tempelhof. Sie hat mit 235 m² den größten Innenraum unter den Berliner Dorfkirchen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie neben der Dorfbevölkerung auch die Bewohner der Komturei Tempelhof aufnehmen musste. Zudem war der Tempelritterorden natürlich auf eine repräsentative Selbstdarstellung bedacht. (de)
  • Der Apsissaal ist einer der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Er besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit anschließender Apsis, also aus zwei Bauteilen. Der Apsissaal verfügt nicht über den schiffsbreiten querrechteckigen Westturm. Türme (eingezogene Türme und Dachtürme) sind spätmittelalterliche bzw. barocke Anbauten. Der Apsissaal ist der schlichteste unter den vier romanischen Grundrisstypen (nur zwei Bauteile). Aufgrund der Apsis und des sorgfältig gequaderten Feldsteinmauerwerks zählt er in der Mark Brandenburg unzweifelhaft noch zu den spätromanischen Bauten (allerspätestens 1260/1270). Der Apsissaal zählt aufgrund der geringen Größe zu den weniger kostenaufwändigen Grundrisstypen. Der Kostenaufwand ist abhängig von Einnahmen des Dorfs aus Ernteerträgen, die aus der Größe der Gemarkung und der Bodenqualität resultieren. Wie wichtig dieser „ökonomische Faktor“ ist, zeigt sich daran, dass von den 169 Siedlungen auf dem Barnim ein Drittel im Mittelalter ohne Steinkirche geblieben ist. Unter den 116 dörflichen Steinkirchen auf dem Barnim sind nur drei Apsissäle. Der relativ geringe Kostenaufwand weist darauf hin, dass das Dorf möglichst bald eine Steinkirche wollte, aber aufgrund der Ernteerträge sich nur einen weniger kostenaufwändigen Grundrisstyp (als die vollständige Anlage oder die Chorquadratkirche) leisten konnte. Ein rares Gegenbeispiel ist jedoch der Apsissaal der Dorfkirche Tempelhof. Sie hat mit 235 m² den größten Innenraum unter den Berliner Dorfkirchen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie neben der Dorfbevölkerung auch die Bewohner der Komturei Tempelhof aufnehmen musste. Zudem war der Tempelritterorden natürlich auf eine repräsentative Selbstdarstellung bedacht. (de)
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  • 978-3-936872-73-6
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  • Kirchenbau und Ökonomie (de)
  • Bautypen mittelalterlicher Dorfkirchen in Berlin und der Mittelmark (de)
  • Kunstlandschaften im romanischen Kleinkirchenbau Deutschlands (de)
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  • Ulrich Waack
  • Erich Bachmann
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  • Bd. 3
  • Bd. 4
  • Bd. 8
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  • Bernd Janowski, Dirk Schumann
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  • 2004 (xsd:integer)
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  • Berlin
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  • Kirchen im ländlichen Raum
prop-de:sammelwerk
  • Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft
  • Dorfkirchen
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  • Zur Beziehung von baulichen Merkmalen mittelalterlicher Dorfkirchen auf dem Barnim und dessen Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte
prop-de:werkerg
  • Beiträge zur Architektur, Ausstattung und Denkmalpflege
dc:publisher
  • Lukas-Verlag
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  • 121–138
  • 159–172
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  • Der Apsissaal ist einer der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Er besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit anschließender Apsis, also aus zwei Bauteilen. Der Apsissaal verfügt nicht über den schiffsbreiten querrechteckigen Westturm. Türme (eingezogene Türme und Dachtürme) sind spätmittelalterliche bzw. barocke Anbauten. (de)
  • Der Apsissaal ist einer der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Er besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit anschließender Apsis, also aus zwei Bauteilen. Der Apsissaal verfügt nicht über den schiffsbreiten querrechteckigen Westturm. Türme (eingezogene Türme und Dachtürme) sind spätmittelalterliche bzw. barocke Anbauten. (de)
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  • Apsissaal (de)
  • Apsissaal (de)
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