Antonio Carafa (* 25. März 1538 in Neapel; † 13. Januar 1591 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er war ein Sohn von Rinaldo Carafa und bereits seit 1555 Mitglied der römischen Kurie. Der mit ihm verwandte Papst Paul IV. verlieh ihm 1558 ein Kanonikat am Petersdom. Im Jahre 1559 musste er Rom verlassen, da die Familie Carafa durch Papst Pius IV. verfolgt wurde. Carafa ging in die Abruzzen, danach nach Padua und schließlich nach Neapel. In Padua studierte er ab 1559 die Rechte und beschäftigte sich mit Kirchengeschichte, in Neapel hat er bei Guglielmo Sirleto Griechisch gelernt. Als die Familie Carafa durch Papst Pius V. rehabilitiert wurde, kehrte er nach Rom zurück.

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  • Antonio Carafa (* 25. März 1538 in Neapel; † 13. Januar 1591 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er war ein Sohn von Rinaldo Carafa und bereits seit 1555 Mitglied der römischen Kurie. Der mit ihm verwandte Papst Paul IV. verlieh ihm 1558 ein Kanonikat am Petersdom. Im Jahre 1559 musste er Rom verlassen, da die Familie Carafa durch Papst Pius IV. verfolgt wurde. Carafa ging in die Abruzzen, danach nach Padua und schließlich nach Neapel. In Padua studierte er ab 1559 die Rechte und beschäftigte sich mit Kirchengeschichte, in Neapel hat er bei Guglielmo Sirleto Griechisch gelernt. Als die Familie Carafa durch Papst Pius V. rehabilitiert wurde, kehrte er nach Rom zurück. Er wurde im März 1568 von Papst Pius V. als Kardinal von Santi Giovanni e Paolo in das Kardinalskollegium aufgenommen. 1573 übernahm er die Titeldiakonie Santa Maria in Cosmedin. 1577 wechselte er auf die Titelkirche Santa Maria in Via Lata und 1583 auf die Titelkirche Sant’Eusebio. Er war Mitglied der Kommission zur Revision der Vulgata und seit 1568 Mitglied und ab 1586 Präfekt der Kongregation zur Erklärung des Tridentinischen Konzils. Seit 1569 bis zu seinem Tod war er Präfekt der Signatura de gratia. Carafa nahm am Konklave von 1572 teil, das Papst Gregor XIII. wählte, ebenso am Konklave von 1585, das Papst Sixtus V. erwählte, am Konklave des Septembers 1590, das Papst Urban VII. bestimmte, und schließlich am Konklave des Dezembers 1590, das Gregor XIV. zum Papst erkor. Als Vorsteher der Kongregation zur Verbesserung des Bibeltextes und später als Kardinalbibliothekar Gregors XIII. sammelte er die päpstlichen Dekretalen und besorgte eine verbesserte Ausgabe der Septuaginta, die 1587 in Rom veröffentlicht wurde und von der 1588 ebenfalls in Rom eine von Flaminius Nobilius besorgte lateinische Übertragung erschien. Ferner übersetzte er u. a. Theodorets Kommentar zu den Psalmen und Gregor von Nazianz’ Orationes aus dem Griechischen ins Lateinische. Um 1580 ließ er die später so genannte Villa Grazioli in der Nähe von Frascati errichten. Das Grabmal Antonio Carafas befindet sich in S. Silvestro al Quirinale in Rom. Aus dem Geschlecht der Carafa stammen weitere Kardinäle, siehe Carafa. (de)
  • Antonio Carafa (* 25. März 1538 in Neapel; † 13. Januar 1591 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er war ein Sohn von Rinaldo Carafa und bereits seit 1555 Mitglied der römischen Kurie. Der mit ihm verwandte Papst Paul IV. verlieh ihm 1558 ein Kanonikat am Petersdom. Im Jahre 1559 musste er Rom verlassen, da die Familie Carafa durch Papst Pius IV. verfolgt wurde. Carafa ging in die Abruzzen, danach nach Padua und schließlich nach Neapel. In Padua studierte er ab 1559 die Rechte und beschäftigte sich mit Kirchengeschichte, in Neapel hat er bei Guglielmo Sirleto Griechisch gelernt. Als die Familie Carafa durch Papst Pius V. rehabilitiert wurde, kehrte er nach Rom zurück. Er wurde im März 1568 von Papst Pius V. als Kardinal von Santi Giovanni e Paolo in das Kardinalskollegium aufgenommen. 1573 übernahm er die Titeldiakonie Santa Maria in Cosmedin. 1577 wechselte er auf die Titelkirche Santa Maria in Via Lata und 1583 auf die Titelkirche Sant’Eusebio. Er war Mitglied der Kommission zur Revision der Vulgata und seit 1568 Mitglied und ab 1586 Präfekt der Kongregation zur Erklärung des Tridentinischen Konzils. Seit 1569 bis zu seinem Tod war er Präfekt der Signatura de gratia. Carafa nahm am Konklave von 1572 teil, das Papst Gregor XIII. wählte, ebenso am Konklave von 1585, das Papst Sixtus V. erwählte, am Konklave des Septembers 1590, das Papst Urban VII. bestimmte, und schließlich am Konklave des Dezembers 1590, das Gregor XIV. zum Papst erkor. Als Vorsteher der Kongregation zur Verbesserung des Bibeltextes und später als Kardinalbibliothekar Gregors XIII. sammelte er die päpstlichen Dekretalen und besorgte eine verbesserte Ausgabe der Septuaginta, die 1587 in Rom veröffentlicht wurde und von der 1588 ebenfalls in Rom eine von Flaminius Nobilius besorgte lateinische Übertragung erschien. Ferner übersetzte er u. a. Theodorets Kommentar zu den Psalmen und Gregor von Nazianz’ Orationes aus dem Griechischen ins Lateinische. Um 1580 ließ er die später so genannte Villa Grazioli in der Nähe von Frascati errichten. Das Grabmal Antonio Carafas befindet sich in S. Silvestro al Quirinale in Rom. Aus dem Geschlecht der Carafa stammen weitere Kardinäle, siehe Carafa. (de)
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  • Antonio Carafa (* 25. März 1538 in Neapel; † 13. Januar 1591 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er war ein Sohn von Rinaldo Carafa und bereits seit 1555 Mitglied der römischen Kurie. Der mit ihm verwandte Papst Paul IV. verlieh ihm 1558 ein Kanonikat am Petersdom. Im Jahre 1559 musste er Rom verlassen, da die Familie Carafa durch Papst Pius IV. verfolgt wurde. Carafa ging in die Abruzzen, danach nach Padua und schließlich nach Neapel. In Padua studierte er ab 1559 die Rechte und beschäftigte sich mit Kirchengeschichte, in Neapel hat er bei Guglielmo Sirleto Griechisch gelernt. Als die Familie Carafa durch Papst Pius V. rehabilitiert wurde, kehrte er nach Rom zurück. (de)
  • Antonio Carafa (* 25. März 1538 in Neapel; † 13. Januar 1591 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er war ein Sohn von Rinaldo Carafa und bereits seit 1555 Mitglied der römischen Kurie. Der mit ihm verwandte Papst Paul IV. verlieh ihm 1558 ein Kanonikat am Petersdom. Im Jahre 1559 musste er Rom verlassen, da die Familie Carafa durch Papst Pius IV. verfolgt wurde. Carafa ging in die Abruzzen, danach nach Padua und schließlich nach Neapel. In Padua studierte er ab 1559 die Rechte und beschäftigte sich mit Kirchengeschichte, in Neapel hat er bei Guglielmo Sirleto Griechisch gelernt. Als die Familie Carafa durch Papst Pius V. rehabilitiert wurde, kehrte er nach Rom zurück. (de)
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