Andorra ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, das den Abschluss seiner Periode des „engagierten Theaters“ bildet. In Form einer Parabel thematisiert Frisch am Beispiel des Antisemitismus die Auswirkung von Vorurteilen, die Schuld der Mitläufer und die Frage nach der Identität eines Menschen gegenüber dem Bild, das sich andere von ihm machen.

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  • Andorra ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, das den Abschluss seiner Periode des „engagierten Theaters“ bildet. In Form einer Parabel thematisiert Frisch am Beispiel des Antisemitismus die Auswirkung von Vorurteilen, die Schuld der Mitläufer und die Frage nach der Identität eines Menschen gegenüber dem Bild, das sich andere von ihm machen. Das Drama handelt von Andri, einem jungen Mann, der von seinem Vater unehelich mit einer Ausländerin gezeugt wurde und deshalb von diesem als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird. Die Bewohner Andorras begegnen Andri permanent mit Vorurteilen, so dass er, selbst nachdem er seine wahre Herkunft erfahren hat, an der ihm zugewiesenen jüdischen Identität festhält. Es folgt seine Ermordung durch ein rassistisches Nachbarvolk. Nachdem die Andorraner alles geschehen ließen, rechtfertigen sie ihr Fehlverhalten und ihre Feigheit vor dem Publikum und leugnen ihre Schuld. Andorra wurde am 2. November 1961 im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Kurt Hirschfeld uraufgeführt und als eines der wichtigsten Theaterstücke nach dem Zweiten Weltkrieg gefeiert. Das Drama wurde aber auch Gegenstand von Kontroversen, die sich daran entzündeten, dass Frisch den Antisemitismus als Modell wählte, wodurch dessen spezielle Problematik entschärft und die historische Wirklichkeit verharmlost werde. Als Vorbild für das von Frisch als „Modell“ bezeichnete Andorra, mit dem nicht der reale Kleinstaat Andorra gemeint sei, wurden oft die Schweiz oder Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus verstanden. Während das Drama in Amerika am Broadway scheiterte, ist es im deutschen Sprachraum bis heute ein an vielen Bühnen gespieltes und in den Schulkanon aufgenommenes Werk. Gemeinsam mit Biedermann und die Brandstifter ist Andorra das bekannteste Theaterstück Max Frischs. (de)
  • Andorra ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, das den Abschluss seiner Periode des „engagierten Theaters“ bildet. In Form einer Parabel thematisiert Frisch am Beispiel des Antisemitismus die Auswirkung von Vorurteilen, die Schuld der Mitläufer und die Frage nach der Identität eines Menschen gegenüber dem Bild, das sich andere von ihm machen. Das Drama handelt von Andri, einem jungen Mann, der von seinem Vater unehelich mit einer Ausländerin gezeugt wurde und deshalb von diesem als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird. Die Bewohner Andorras begegnen Andri permanent mit Vorurteilen, so dass er, selbst nachdem er seine wahre Herkunft erfahren hat, an der ihm zugewiesenen jüdischen Identität festhält. Es folgt seine Ermordung durch ein rassistisches Nachbarvolk. Nachdem die Andorraner alles geschehen ließen, rechtfertigen sie ihr Fehlverhalten und ihre Feigheit vor dem Publikum und leugnen ihre Schuld. Andorra wurde am 2. November 1961 im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Kurt Hirschfeld uraufgeführt und als eines der wichtigsten Theaterstücke nach dem Zweiten Weltkrieg gefeiert. Das Drama wurde aber auch Gegenstand von Kontroversen, die sich daran entzündeten, dass Frisch den Antisemitismus als Modell wählte, wodurch dessen spezielle Problematik entschärft und die historische Wirklichkeit verharmlost werde. Als Vorbild für das von Frisch als „Modell“ bezeichnete Andorra, mit dem nicht der reale Kleinstaat Andorra gemeint sei, wurden oft die Schweiz oder Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus verstanden. Während das Drama in Amerika am Broadway scheiterte, ist es im deutschen Sprachraum bis heute ein an vielen Bühnen gespieltes und in den Schulkanon aufgenommenes Werk. Gemeinsam mit Biedermann und die Brandstifter ist Andorra das bekannteste Theaterstück Max Frischs. (de)
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