Analytische Religionsphilosophie ist ein Zugang zur Religionsphilosophie, der die Fragen nach der Religiosität und nach der Rationalität religiöser Sichtweisen mit Hilfe der Methoden der Analytischen Philosophie untersucht. Dabei geht es darum, theoretische Fragen über Gott und Religion mit den insb. argumentativen Mitteln der Philosophie zu behandeln. Im Unterschied zur Behandlung solcher Fragen an theologischen Fakultäten, wo oft bestimmte Positionen durch die Konfession der Fakultät vorgegeben sind, werden dabei alle möglichen Auffassungen vertreten und verteidigt, beispielsweise sowohl theistische als auch atheistische.

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  • Analytische Religionsphilosophie ist ein Zugang zur Religionsphilosophie, der die Fragen nach der Religiosität und nach der Rationalität religiöser Sichtweisen mit Hilfe der Methoden der Analytischen Philosophie untersucht. Dabei geht es darum, theoretische Fragen über Gott und Religion mit den insb. argumentativen Mitteln der Philosophie zu behandeln. Im Unterschied zur Behandlung solcher Fragen an theologischen Fakultäten, wo oft bestimmte Positionen durch die Konfession der Fakultät vorgegeben sind, werden dabei alle möglichen Auffassungen vertreten und verteidigt, beispielsweise sowohl theistische als auch atheistische. Wie auf anderen Gebieten der analytischen Philosophie standen anfangs dezidiert sprachanalytische Methoden im Vordergrund, etwa im Anschluss an Wittgenstein und Gilbert Ryle, teilweise beschränkte sich das Interesse darauf, religiöse Sprache als bedeutungslos zu erklären. Seit einigen Jahrzehnten hat sich, wie in allen Bereichen analytisch geführter Debatten, das Feld stark ausgeweitet. So werden beispielsweise ontologische, epistemologische und metaphilosophische Aspekte einschlägiger Probleme diskutiert und dabei fast alle denkbaren Positionen vertreten. Nachdem einige Zeit lang die Meinung geherrscht hatte, Metaphysik sei unmöglich oder sinnlos, hat in den letzten dreißig Jahren die analytische Religionsphilosophie in Lehre und Forschung eine Renaissance erlebt. Etliche renommierte Fachzeitschriften und etliche philosophische Gesellschaften sind inzwischen diesem Fachgebiet gewidmet. Die Themen der Religionsphilosophie werden in der analytischen Philosophie seit den 1980er Jahren wieder verstärkt aufgegriffen, nachdem sich vor allem in den USA ein mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen einhergehendes wachsendes Interesse an der Religion entwickelt hatte . Die religionsphilosophischen Debatten erfolgen dabei in intensiver Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften, wobei sich die analytische Religionsphilosophie einerseits um eine Integration religiöser Inhalte in das moderne Weltbild bemüht, andererseits naturalistischen Tendenzen entgegenwirken will. Die gegenwärtige analytische Religionsphilosophie ist durch die große Vielfalt ihrer Themen geprägt . Zum einen arbeitet sie nach wie vor an jenen Fragestellungen, die traditionell unter der Bezeichnung der natürlichen Theologie zusammengefasst werden. Dazu gehören die Frage, ob die Existenz Gottes rational gerechtfertigt werden kann, welche wesentlichen Attribute dem Gottesbegriff zukommen und die heftig umstrittene Frage einer Theodizee. Daneben werden vor dem Hintergrund aktueller Debatten in der Philosophie des Geistes und der Analytischen Ontologie die traditionellen Vorstellungen einer Auferstehung der Toten, die christologische Zwei-Naturen-Lehre und die Trinitätstheologie neu diskutiert. Die meisten Vertreter der analytischen Religionsphilosophie entnehmen ihr argumentatives Instrumentarium der modernen Logik und Wissenschaftstheorie . In Abgrenzung zur metaphysikkritischen Tradition der Kontinentalphilosophie nach Kant knüpfen sie an die religionsphilosophischen Diskurse der angelsächsischen Welt des 18. Jahrhunderts (John Locke u.a.) an, in der die aktuellen Design-Argumente und die Methode der Wahrscheinlichkeitsabwägung ihre Wurzeln haben. (de)
  • Analytische Religionsphilosophie ist ein Zugang zur Religionsphilosophie, der die Fragen nach der Religiosität und nach der Rationalität religiöser Sichtweisen mit Hilfe der Methoden der Analytischen Philosophie untersucht. Dabei geht es darum, theoretische Fragen über Gott und Religion mit den insb. argumentativen Mitteln der Philosophie zu behandeln. Im Unterschied zur Behandlung solcher Fragen an theologischen Fakultäten, wo oft bestimmte Positionen durch die Konfession der Fakultät vorgegeben sind, werden dabei alle möglichen Auffassungen vertreten und verteidigt, beispielsweise sowohl theistische als auch atheistische. Wie auf anderen Gebieten der analytischen Philosophie standen anfangs dezidiert sprachanalytische Methoden im Vordergrund, etwa im Anschluss an Wittgenstein und Gilbert Ryle, teilweise beschränkte sich das Interesse darauf, religiöse Sprache als bedeutungslos zu erklären. Seit einigen Jahrzehnten hat sich, wie in allen Bereichen analytisch geführter Debatten, das Feld stark ausgeweitet. So werden beispielsweise ontologische, epistemologische und metaphilosophische Aspekte einschlägiger Probleme diskutiert und dabei fast alle denkbaren Positionen vertreten. Nachdem einige Zeit lang die Meinung geherrscht hatte, Metaphysik sei unmöglich oder sinnlos, hat in den letzten dreißig Jahren die analytische Religionsphilosophie in Lehre und Forschung eine Renaissance erlebt. Etliche renommierte Fachzeitschriften und etliche philosophische Gesellschaften sind inzwischen diesem Fachgebiet gewidmet. Die Themen der Religionsphilosophie werden in der analytischen Philosophie seit den 1980er Jahren wieder verstärkt aufgegriffen, nachdem sich vor allem in den USA ein mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen einhergehendes wachsendes Interesse an der Religion entwickelt hatte . Die religionsphilosophischen Debatten erfolgen dabei in intensiver Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften, wobei sich die analytische Religionsphilosophie einerseits um eine Integration religiöser Inhalte in das moderne Weltbild bemüht, andererseits naturalistischen Tendenzen entgegenwirken will. Die gegenwärtige analytische Religionsphilosophie ist durch die große Vielfalt ihrer Themen geprägt . Zum einen arbeitet sie nach wie vor an jenen Fragestellungen, die traditionell unter der Bezeichnung der natürlichen Theologie zusammengefasst werden. Dazu gehören die Frage, ob die Existenz Gottes rational gerechtfertigt werden kann, welche wesentlichen Attribute dem Gottesbegriff zukommen und die heftig umstrittene Frage einer Theodizee. Daneben werden vor dem Hintergrund aktueller Debatten in der Philosophie des Geistes und der Analytischen Ontologie die traditionellen Vorstellungen einer Auferstehung der Toten, die christologische Zwei-Naturen-Lehre und die Trinitätstheologie neu diskutiert. Die meisten Vertreter der analytischen Religionsphilosophie entnehmen ihr argumentatives Instrumentarium der modernen Logik und Wissenschaftstheorie . In Abgrenzung zur metaphysikkritischen Tradition der Kontinentalphilosophie nach Kant knüpfen sie an die religionsphilosophischen Diskurse der angelsächsischen Welt des 18. Jahrhunderts (John Locke u.a.) an, in der die aktuellen Design-Argumente und die Methode der Wahrscheinlichkeitsabwägung ihre Wurzeln haben. (de)
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  • Analytische Religionsphilosophie ist ein Zugang zur Religionsphilosophie, der die Fragen nach der Religiosität und nach der Rationalität religiöser Sichtweisen mit Hilfe der Methoden der Analytischen Philosophie untersucht. Dabei geht es darum, theoretische Fragen über Gott und Religion mit den insb. argumentativen Mitteln der Philosophie zu behandeln. Im Unterschied zur Behandlung solcher Fragen an theologischen Fakultäten, wo oft bestimmte Positionen durch die Konfession der Fakultät vorgegeben sind, werden dabei alle möglichen Auffassungen vertreten und verteidigt, beispielsweise sowohl theistische als auch atheistische. (de)
  • Analytische Religionsphilosophie ist ein Zugang zur Religionsphilosophie, der die Fragen nach der Religiosität und nach der Rationalität religiöser Sichtweisen mit Hilfe der Methoden der Analytischen Philosophie untersucht. Dabei geht es darum, theoretische Fragen über Gott und Religion mit den insb. argumentativen Mitteln der Philosophie zu behandeln. Im Unterschied zur Behandlung solcher Fragen an theologischen Fakultäten, wo oft bestimmte Positionen durch die Konfession der Fakultät vorgegeben sind, werden dabei alle möglichen Auffassungen vertreten und verteidigt, beispielsweise sowohl theistische als auch atheistische. (de)
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