Amphibiengifte ist die Sammelbezeichnung für ausschließlich der Verteidigung und dem Schutz vor Mikroorganismen dienenden Toxine, die von Amphibien (Lurchen, etwa Fröschen und Kröten) etc. durch Hautdrüsen sezerniert werden. Zu den Amphibiengiften gehören einige der stärksten bekannten Gifte: Batrachotoxin (Pfeilgiftfrösche) und Tetrodotoxin (Molche und Kugelfische).

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  • Amphibiengifte ist die Sammelbezeichnung für ausschließlich der Verteidigung und dem Schutz vor Mikroorganismen dienenden Toxine, die von Amphibien (Lurchen, etwa Fröschen und Kröten) etc. durch Hautdrüsen sezerniert werden. Zu den Amphibiengiften gehören einige der stärksten bekannten Gifte: Batrachotoxin (Pfeilgiftfrösche) und Tetrodotoxin (Molche und Kugelfische). Die chemische Zusammensetzung lässt kein einheitliches Prinzip erkennen; man findet unter den Amphibiengiften: Steroide, Peptide, biogene Amine und Alkaloide. Von der Aga-Kröte sind Herzglykoside (Bufadienolide) bekannt. Hautdrüsen von bestimmten Salamandern scheiden neben Samandarin die Alkaloide Samandenon, Samin und Samandaridin aus. Frösche sind nicht in der Lage, diese Gifte selbst zu produzieren. Sie sind darauf angewiesen, die entsprechenden Insektengifte mit ihren Beutetieren aufzunehmen und im Körper zu sequestrieren. Im Terrarium nachgezüchtete Pfeilgiftfrösche sind praktisch ungiftig. Die Toxine von Fröschen (zusammenfassend oft Pumiliotoxine genannt) stammen aus der Ernährung mit Gifttieren (z. B. Schuppenameisen oder Hornmilben). Die Amphibien sind in der Lage, die Giftigkeit der in der Nahrung enthaltenen Toxine zu tolerieren und in der Haut anzureichern. 232 giftige Alkaloide wurden in der Haut von Erdbeerfröschchen identifiziert, darunter vor allem Pumiliotoxine und Allopumiliotoxine (aPTX). Besonders wirksam ist das Tetrodotoxin (TTX) des Rauhäutigen Gelbbauchmolchs. Es blockiert spannungsaktivierte Natriumkanäle, die auch in Neuronen vorkommen. Die tödliche Dosis von Tetrodotoxin beträgt etwa 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. (de)
  • Amphibiengifte ist die Sammelbezeichnung für ausschließlich der Verteidigung und dem Schutz vor Mikroorganismen dienenden Toxine, die von Amphibien (Lurchen, etwa Fröschen und Kröten) etc. durch Hautdrüsen sezerniert werden. Zu den Amphibiengiften gehören einige der stärksten bekannten Gifte: Batrachotoxin (Pfeilgiftfrösche) und Tetrodotoxin (Molche und Kugelfische). Die chemische Zusammensetzung lässt kein einheitliches Prinzip erkennen; man findet unter den Amphibiengiften: Steroide, Peptide, biogene Amine und Alkaloide. Von der Aga-Kröte sind Herzglykoside (Bufadienolide) bekannt. Hautdrüsen von bestimmten Salamandern scheiden neben Samandarin die Alkaloide Samandenon, Samin und Samandaridin aus. Frösche sind nicht in der Lage, diese Gifte selbst zu produzieren. Sie sind darauf angewiesen, die entsprechenden Insektengifte mit ihren Beutetieren aufzunehmen und im Körper zu sequestrieren. Im Terrarium nachgezüchtete Pfeilgiftfrösche sind praktisch ungiftig. Die Toxine von Fröschen (zusammenfassend oft Pumiliotoxine genannt) stammen aus der Ernährung mit Gifttieren (z. B. Schuppenameisen oder Hornmilben). Die Amphibien sind in der Lage, die Giftigkeit der in der Nahrung enthaltenen Toxine zu tolerieren und in der Haut anzureichern. 232 giftige Alkaloide wurden in der Haut von Erdbeerfröschchen identifiziert, darunter vor allem Pumiliotoxine und Allopumiliotoxine (aPTX). Besonders wirksam ist das Tetrodotoxin (TTX) des Rauhäutigen Gelbbauchmolchs. Es blockiert spannungsaktivierte Natriumkanäle, die auch in Neuronen vorkommen. Die tödliche Dosis von Tetrodotoxin beträgt etwa 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. (de)
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  • Gifte als Lebenspartner (de)
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  • Amphibiengifte ist die Sammelbezeichnung für ausschließlich der Verteidigung und dem Schutz vor Mikroorganismen dienenden Toxine, die von Amphibien (Lurchen, etwa Fröschen und Kröten) etc. durch Hautdrüsen sezerniert werden. Zu den Amphibiengiften gehören einige der stärksten bekannten Gifte: Batrachotoxin (Pfeilgiftfrösche) und Tetrodotoxin (Molche und Kugelfische). (de)
  • Amphibiengifte ist die Sammelbezeichnung für ausschließlich der Verteidigung und dem Schutz vor Mikroorganismen dienenden Toxine, die von Amphibien (Lurchen, etwa Fröschen und Kröten) etc. durch Hautdrüsen sezerniert werden. Zu den Amphibiengiften gehören einige der stärksten bekannten Gifte: Batrachotoxin (Pfeilgiftfrösche) und Tetrodotoxin (Molche und Kugelfische). (de)
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  • Amphibiengifte (de)
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