Ammurapi (III.) war der letzte König von Ugarit und regierte von etwa 1215 bis ca. 1194/88 v. Chr. Seine Verbindung zu dem zuvor regierenden Königshaus ist unsicher. Ammurapi ist vor allem aus der Korrespondenz mit anderen Herrscherhäusern bekannt. Er war Zeitgenosse des hethitischen Königs Šuppiluliuma II. und des Vizekönigs Talmi-Teššup in Karkemiš. Das Hethiterreich litt während seiner Regierungszeit unter Hungersnöten, inneren Auseinandersetzungen und Kämpfen gegen äußere Feinde. In mehreren Briefen verlangt der hethitische Großkönig Getreidelieferungen, in mindestens einem Brief auch Kupfer. Letzteren Aufforderungen ist Ammurapi offenbar nicht immer nachgekommen, da Šuppiluliuma in einem Schreiben erwähnt, dass er die ausgebliebenen Kupferlieferungen vergebe, wenn Ammurapi ihn besuche

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  • Ammurapi (III.) war der letzte König von Ugarit und regierte von etwa 1215 bis ca. 1194/88 v. Chr. Seine Verbindung zu dem zuvor regierenden Königshaus ist unsicher. Ammurapi ist vor allem aus der Korrespondenz mit anderen Herrscherhäusern bekannt. Er war Zeitgenosse des hethitischen Königs Šuppiluliuma II. und des Vizekönigs Talmi-Teššup in Karkemiš. Das Hethiterreich litt während seiner Regierungszeit unter Hungersnöten, inneren Auseinandersetzungen und Kämpfen gegen äußere Feinde. In mehreren Briefen verlangt der hethitische Großkönig Getreidelieferungen, in mindestens einem Brief auch Kupfer. Letzteren Aufforderungen ist Ammurapi offenbar nicht immer nachgekommen, da Šuppiluliuma in einem Schreiben erwähnt, dass er die ausgebliebenen Kupferlieferungen vergebe, wenn Ammurapi ihn besuche. Dass sich Šuppiluliuma II. über einen nicht erfolgten Antrittsbesuchs seitens Ammurapis beklagte, scheint auf eine Abkühlung des Verhältnisses zwischen Hattuša und dem Vasallen im Ugarit hinzuweisen bzw. auf einen Autoritätsverlust Suppiluliumas. Dahingehend wird auch der Abschluss eines Sonderbündnisses zwischen Ugarit und Amurru interpretiert. Die Aufforderung, Kupfer zu liefern, deutet darauf hin, dass das Hethiterreich – zumindest zeitweise – die Kontrolle über Zypern verloren haben könnte. Ammurapi scheint aber trotzdem Forderungen des hethitischen Großkönigs nachgekommen zu sein, Truppen in das Hethiterreich zu senden und ihm auch die ugaritische Flotte zu überlassen. Davon zeugt indirekt die Korrespondenz aus den wahrscheinlich letzten Tagen Ugarits mit dem König von Alašija (=Zypern oder ein bedeutendes Zentrum in Zypern). Ammurapi bittet den König von Zypern, den er als "Vater" anredet, ihm Informationen über Schiffe von Feinden zu senden, die bereits Küstenstädte Ugarits verwüstet haben. Nachdem eine neue Warnung des Königs von Zypern eintrifft, dass feindliche Schiffe gesichtet wurden, wird die missliche Lage Ugarits deutlich: Ammurapis Truppen wurden ins Hethiterreich verlegt und die Flotte wird vom hethitischen Großkönig vor der lykischen Küste eingesetzt, so dass Ugarit fast schutzlos ist. Kurz nach diesem Brief, der im Palast gefunden wurde, ereilte Ugarit eine Katastrophe, die es völlig zerstörte. In einem Schreiben des hethitischen Großkönigs an den Stadtpräfekten von Ugarit werden Šikaläer erwähnt. In deren Gewalt befand sich eine Zeit lang Lunadušu, ein Mann aus Ugarit. Šuppiluliuma fordert den Stadtpräfekten auf, Lunadušu zu übergeben, damit die Hethiter von ihm näheres über das ihnen offenbar wenig bekannte Volk der Šikaläer, die "auf Schiffen leben", zu erfahren – einer Aufforderung, der Ammurapi zuvor nicht nachgekommen ist. Ob die Šikaläer auch mit der späteren Zerstörung Ugarits in Verbindung gebracht werden können, ist unklar. (de)
  • Ammurapi (III.) war der letzte König von Ugarit und regierte von etwa 1215 bis ca. 1194/88 v. Chr. Seine Verbindung zu dem zuvor regierenden Königshaus ist unsicher. Ammurapi ist vor allem aus der Korrespondenz mit anderen Herrscherhäusern bekannt. Er war Zeitgenosse des hethitischen Königs Šuppiluliuma II. und des Vizekönigs Talmi-Teššup in Karkemiš. Das Hethiterreich litt während seiner Regierungszeit unter Hungersnöten, inneren Auseinandersetzungen und Kämpfen gegen äußere Feinde. In mehreren Briefen verlangt der hethitische Großkönig Getreidelieferungen, in mindestens einem Brief auch Kupfer. Letzteren Aufforderungen ist Ammurapi offenbar nicht immer nachgekommen, da Šuppiluliuma in einem Schreiben erwähnt, dass er die ausgebliebenen Kupferlieferungen vergebe, wenn Ammurapi ihn besuche. Dass sich Šuppiluliuma II. über einen nicht erfolgten Antrittsbesuchs seitens Ammurapis beklagte, scheint auf eine Abkühlung des Verhältnisses zwischen Hattuša und dem Vasallen im Ugarit hinzuweisen bzw. auf einen Autoritätsverlust Suppiluliumas. Dahingehend wird auch der Abschluss eines Sonderbündnisses zwischen Ugarit und Amurru interpretiert. Die Aufforderung, Kupfer zu liefern, deutet darauf hin, dass das Hethiterreich – zumindest zeitweise – die Kontrolle über Zypern verloren haben könnte. Ammurapi scheint aber trotzdem Forderungen des hethitischen Großkönigs nachgekommen zu sein, Truppen in das Hethiterreich zu senden und ihm auch die ugaritische Flotte zu überlassen. Davon zeugt indirekt die Korrespondenz aus den wahrscheinlich letzten Tagen Ugarits mit dem König von Alašija (=Zypern oder ein bedeutendes Zentrum in Zypern). Ammurapi bittet den König von Zypern, den er als "Vater" anredet, ihm Informationen über Schiffe von Feinden zu senden, die bereits Küstenstädte Ugarits verwüstet haben. Nachdem eine neue Warnung des Königs von Zypern eintrifft, dass feindliche Schiffe gesichtet wurden, wird die missliche Lage Ugarits deutlich: Ammurapis Truppen wurden ins Hethiterreich verlegt und die Flotte wird vom hethitischen Großkönig vor der lykischen Küste eingesetzt, so dass Ugarit fast schutzlos ist. Kurz nach diesem Brief, der im Palast gefunden wurde, ereilte Ugarit eine Katastrophe, die es völlig zerstörte. In einem Schreiben des hethitischen Großkönigs an den Stadtpräfekten von Ugarit werden Šikaläer erwähnt. In deren Gewalt befand sich eine Zeit lang Lunadušu, ein Mann aus Ugarit. Šuppiluliuma fordert den Stadtpräfekten auf, Lunadušu zu übergeben, damit die Hethiter von ihm näheres über das ihnen offenbar wenig bekannte Volk der Šikaläer, die "auf Schiffen leben", zu erfahren – einer Aufforderung, der Ammurapi zuvor nicht nachgekommen ist. Ob die Šikaläer auch mit der späteren Zerstörung Ugarits in Verbindung gebracht werden können, ist unklar. (de)
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  • Ammurapi (III.) war der letzte König von Ugarit und regierte von etwa 1215 bis ca. 1194/88 v. Chr. Seine Verbindung zu dem zuvor regierenden Königshaus ist unsicher. Ammurapi ist vor allem aus der Korrespondenz mit anderen Herrscherhäusern bekannt. Er war Zeitgenosse des hethitischen Königs Šuppiluliuma II. und des Vizekönigs Talmi-Teššup in Karkemiš. Das Hethiterreich litt während seiner Regierungszeit unter Hungersnöten, inneren Auseinandersetzungen und Kämpfen gegen äußere Feinde. In mehreren Briefen verlangt der hethitische Großkönig Getreidelieferungen, in mindestens einem Brief auch Kupfer. Letzteren Aufforderungen ist Ammurapi offenbar nicht immer nachgekommen, da Šuppiluliuma in einem Schreiben erwähnt, dass er die ausgebliebenen Kupferlieferungen vergebe, wenn Ammurapi ihn besuche (de)
  • Ammurapi (III.) war der letzte König von Ugarit und regierte von etwa 1215 bis ca. 1194/88 v. Chr. Seine Verbindung zu dem zuvor regierenden Königshaus ist unsicher. Ammurapi ist vor allem aus der Korrespondenz mit anderen Herrscherhäusern bekannt. Er war Zeitgenosse des hethitischen Königs Šuppiluliuma II. und des Vizekönigs Talmi-Teššup in Karkemiš. Das Hethiterreich litt während seiner Regierungszeit unter Hungersnöten, inneren Auseinandersetzungen und Kämpfen gegen äußere Feinde. In mehreren Briefen verlangt der hethitische Großkönig Getreidelieferungen, in mindestens einem Brief auch Kupfer. Letzteren Aufforderungen ist Ammurapi offenbar nicht immer nachgekommen, da Šuppiluliuma in einem Schreiben erwähnt, dass er die ausgebliebenen Kupferlieferungen vergebe, wenn Ammurapi ihn besuche (de)
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