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  • Amadou-Mahtar M'Bow (* 1921 in Senegal) ist ein ehemaliger senegalesischer Politiker. Er war Generaldirektor der UNESCO vom 15. November 1974 bis 14. November 1987 (zwei Mandatsperioden). Nach einer frankophonen Erziehung wurde er Lehrer für Geschichte und Geographie, hatte dann leitende Tätigkeiten im Erziehungswesen des vorunabhängigen Senegals inne. Er engagierte sich für die Unabhängigkeit seines Landes, war Minister für Erziehung (1966–1968) sowie für Kultur und Jugend Senegals (1968–1979). Mit der UNESCO kam er 1976 als Leiter der Delegation seines Landes zur 14. UNESCO-Generalkonferenz in Berührung. Noch im selben Jahr wurde er Mitglied des Exekutivrates. 1970 wurde er zum Beigeordneten Generaldirektor für Bildung ernannt. Ab 1974 war er Generalsekretär der UNESCO. Durch seinen Kampf gegen die Pressefreiheit unter dem Schlagwort einer „Neuen Weltinformations- und Kommunikationsordnung“ verursachte er die größte Krise der UNESCO, die erst mit seinem Ausscheiden gelöst werden konnte. M'Bow verstand sich vordringlich als Anwalt der Dritten Welt und der Interessen Afrikas. Hierbei galt sein Anliegen, die UNESCO stärker in den Dienst der Entwicklungsprobleme der Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu stellen. Im Jahr 1980 folgte die Ehrenpromotion der Universität Belgrad. In seiner Amtszeit manifestierten sich Ost-West- und Nord-Süd-Auseinandersetzungen in Mehrheitsentscheidungen gegen Israel und zum Konzept einer „Neuen Weltinformations- und Kommunikationsordnung“. Hierunter wurde die „Befreiung der Entwicklungsländer vom Zustand der Abhängigkeit“ von westlichen (freien) Medien verstanden. M'Bow hat auch den „Kompromisstext“ der 1978 verabschiedeten Mediendeklaration formuliert und damit nach eigener Meinung Schlimmeres verhindert. Als Antwort auf die Politik M'Bows und der UNESCO und zusätzlich wegen übermäßiger Zentralisierung und anderer Managementmängel in die Kritik geraten, war M'Bow Hauptgrund für den Austritt der USA aus der UNESCO im Jahr 1984. Gleichzeitig traten Großbritannien und Singapur aus der UNESCO aus, was wiederum eine finanzielle und inhaltliche Krise herbeiführte und verhinderte die von ihm und vielen Ländern der Dritten Welt angestrebte Wiederwahl M'Bows für eine dritte Amtsperiode. (de)
  • Amadou-Mahtar M'Bow (* 1921 in Senegal) ist ein ehemaliger senegalesischer Politiker. Er war Generaldirektor der UNESCO vom 15. November 1974 bis 14. November 1987 (zwei Mandatsperioden). Nach einer frankophonen Erziehung wurde er Lehrer für Geschichte und Geographie, hatte dann leitende Tätigkeiten im Erziehungswesen des vorunabhängigen Senegals inne. Er engagierte sich für die Unabhängigkeit seines Landes, war Minister für Erziehung (1966–1968) sowie für Kultur und Jugend Senegals (1968–1979). Mit der UNESCO kam er 1976 als Leiter der Delegation seines Landes zur 14. UNESCO-Generalkonferenz in Berührung. Noch im selben Jahr wurde er Mitglied des Exekutivrates. 1970 wurde er zum Beigeordneten Generaldirektor für Bildung ernannt. Ab 1974 war er Generalsekretär der UNESCO. Durch seinen Kampf gegen die Pressefreiheit unter dem Schlagwort einer „Neuen Weltinformations- und Kommunikationsordnung“ verursachte er die größte Krise der UNESCO, die erst mit seinem Ausscheiden gelöst werden konnte. M'Bow verstand sich vordringlich als Anwalt der Dritten Welt und der Interessen Afrikas. Hierbei galt sein Anliegen, die UNESCO stärker in den Dienst der Entwicklungsprobleme der Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu stellen. Im Jahr 1980 folgte die Ehrenpromotion der Universität Belgrad. In seiner Amtszeit manifestierten sich Ost-West- und Nord-Süd-Auseinandersetzungen in Mehrheitsentscheidungen gegen Israel und zum Konzept einer „Neuen Weltinformations- und Kommunikationsordnung“. Hierunter wurde die „Befreiung der Entwicklungsländer vom Zustand der Abhängigkeit“ von westlichen (freien) Medien verstanden. M'Bow hat auch den „Kompromisstext“ der 1978 verabschiedeten Mediendeklaration formuliert und damit nach eigener Meinung Schlimmeres verhindert. Als Antwort auf die Politik M'Bows und der UNESCO und zusätzlich wegen übermäßiger Zentralisierung und anderer Managementmängel in die Kritik geraten, war M'Bow Hauptgrund für den Austritt der USA aus der UNESCO im Jahr 1984. Gleichzeitig traten Großbritannien und Singapur aus der UNESCO aus, was wiederum eine finanzielle und inhaltliche Krise herbeiführte und verhinderte die von ihm und vielen Ländern der Dritten Welt angestrebte Wiederwahl M'Bows für eine dritte Amtsperiode. (de)
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  • Amadou-Mahtar M'Bow (* 1921 in Senegal) ist ein ehemaliger senegalesischer Politiker. Er war Generaldirektor der UNESCO vom 15. November 1974 bis 14. November 1987 (zwei Mandatsperioden). Nach einer frankophonen Erziehung wurde er Lehrer für Geschichte und Geographie, hatte dann leitende Tätigkeiten im Erziehungswesen des vorunabhängigen Senegals inne. Er engagierte sich für die Unabhängigkeit seines Landes, war Minister für Erziehung (1966–1968) sowie für Kultur und Jugend Senegals (1968–1979). Mit der UNESCO kam er 1976 als Leiter der Delegation seines Landes zur 14. UNESCO-Generalkonferenz in Berührung. Noch im selben Jahr wurde er Mitglied des Exekutivrates. 1970 wurde er zum Beigeordneten Generaldirektor für Bildung ernannt. Ab 1974 war er Generalsekretär der UNESCO. Durch seinen Kamp (de)
  • Amadou-Mahtar M'Bow (* 1921 in Senegal) ist ein ehemaliger senegalesischer Politiker. Er war Generaldirektor der UNESCO vom 15. November 1974 bis 14. November 1987 (zwei Mandatsperioden). Nach einer frankophonen Erziehung wurde er Lehrer für Geschichte und Geographie, hatte dann leitende Tätigkeiten im Erziehungswesen des vorunabhängigen Senegals inne. Er engagierte sich für die Unabhängigkeit seines Landes, war Minister für Erziehung (1966–1968) sowie für Kultur und Jugend Senegals (1968–1979). Mit der UNESCO kam er 1976 als Leiter der Delegation seines Landes zur 14. UNESCO-Generalkonferenz in Berührung. Noch im selben Jahr wurde er Mitglied des Exekutivrates. 1970 wurde er zum Beigeordneten Generaldirektor für Bildung ernannt. Ab 1974 war er Generalsekretär der UNESCO. Durch seinen Kamp (de)
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