Aloys Winterling (* 1. April 1956 in Leverkusen) ist ein deutscher Althistoriker. Er ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Winterling studierte von 1974 bis 1981 Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Das Studium schloss er 1981 mit der Ersten Philologischen Staatsprüfung ab. 1984 wurde er bei Johannes Kunisch an der Universität zu Köln mit einer Untersuchung zum frühneuzeitlichen Hof von Köln promoviert. Von 1986 bis 1992 war Winterling an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Akademischer Rat und Oberassistent tätig. 1992 habilitierte er sich im Fach Alte Geschichte und nahm 1993 eine Professur für allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte an der Universität Bielefeld an. 2002 wechselte er auf eine Stelle als Orde

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  • Aloys Winterling (* 1. April 1956 in Leverkusen) ist ein deutscher Althistoriker. Er ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Winterling studierte von 1974 bis 1981 Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Das Studium schloss er 1981 mit der Ersten Philologischen Staatsprüfung ab. 1984 wurde er bei Johannes Kunisch an der Universität zu Köln mit einer Untersuchung zum frühneuzeitlichen Hof von Köln promoviert. Von 1986 bis 1992 war Winterling an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Akademischer Rat und Oberassistent tätig. 1992 habilitierte er sich im Fach Alte Geschichte und nahm 1993 eine Professur für allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte an der Universität Bielefeld an. 2002 wechselte er auf eine Stelle als Ordentlicher Professor für Alte Geschichte und Historische Anthropologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er Ende 2004 Prodekan der Philosophischen Fakultät wurde. Seit dem 1. Oktober 2007 war Winterling als Nachfolger von Jürgen von Ungern-Sternberg Professor für Alte Geschichte an der Universität Basel. Seit Februar 2009 ist er als Nachfolger von Klaus-Peter Johne Professor für Alte Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Winterling war geschäftsführender Direktor des August-Boeckh-Antikezentrums der Humboldt-Universität. Winterlings Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der griechischen und römischen Gesellschaftsgeschichte sowie der Historischen Anthropologie. Vor allem ist er als Autor mehrerer Monografien und Aufsätze zum Thema Hof und Monarchie in der Antike und in der Frühen Neuzeit hervorgetreten; zu diesem Thema hat er auch mehrere Aufsatzsammlungen herausgegeben. Winterlings Ansatz dabei ist zum einen der diachrone Vergleich mit Höfen insbesondere der Frühen Neuzeit. Außerdem hat er vorgeschlagen, die Topoi antiker und moderner Hofkritik – etwa an informellen Hofstrukturen wie Intrigen und Cliquenbildungen – nicht zu reproduzieren, sondern die kommunikativen Strukturen an Höfen – auch die informellen – als solche ernstzunehmen und zu analysieren. Weitere Forschungsschwerpunkte sind der griechische Philosoph Aristoteles und der deutsche Soziologe Max Weber. Des Weiteren legte Winterling eine vielbeachtete Biografie des umstrittenen römischen Kaisers Caligula vor, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Darin bemühte er sich, das durch die negative Darstellung in der senatorischen Geschichtsschreibung geprägte Bild Caligulas als einem vom „Cäsarenwahnsinn“ befallenen Herrscher zu korrigieren: Caligula sei eher ein zynischer Machtmensch gewesen, der die Absurdität der Herrschaftsstrukturen in der frühen Prinzipatszeit durch drastische Aktionen aufgezeigt und sich ständig im Konflikt mit der senatorischen Oberschicht befunden habe, die ihn schließlich beseitigt und ihm, um sich zu rechtfertigen, Wahnsinn zugeschrieben habe. Winterling ist Berater der Zeitschrift Historia sowie Herausgeber der Schriftenreihe Campus Historische Studien des Campus Verlags. Außerdem gibt er die Enzyklopädie der griechisch-römischen Antike (Oldenbourg Verlag, München) heraus. (de)
  • Aloys Winterling (* 1. April 1956 in Leverkusen) ist ein deutscher Althistoriker. Er ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Winterling studierte von 1974 bis 1981 Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Das Studium schloss er 1981 mit der Ersten Philologischen Staatsprüfung ab. 1984 wurde er bei Johannes Kunisch an der Universität zu Köln mit einer Untersuchung zum frühneuzeitlichen Hof von Köln promoviert. Von 1986 bis 1992 war Winterling an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Akademischer Rat und Oberassistent tätig. 1992 habilitierte er sich im Fach Alte Geschichte und nahm 1993 eine Professur für allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte an der Universität Bielefeld an. 2002 wechselte er auf eine Stelle als Ordentlicher Professor für Alte Geschichte und Historische Anthropologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er Ende 2004 Prodekan der Philosophischen Fakultät wurde. Seit dem 1. Oktober 2007 war Winterling als Nachfolger von Jürgen von Ungern-Sternberg Professor für Alte Geschichte an der Universität Basel. Seit Februar 2009 ist er als Nachfolger von Klaus-Peter Johne Professor für Alte Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Winterling war geschäftsführender Direktor des August-Boeckh-Antikezentrums der Humboldt-Universität. Winterlings Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der griechischen und römischen Gesellschaftsgeschichte sowie der Historischen Anthropologie. Vor allem ist er als Autor mehrerer Monografien und Aufsätze zum Thema Hof und Monarchie in der Antike und in der Frühen Neuzeit hervorgetreten; zu diesem Thema hat er auch mehrere Aufsatzsammlungen herausgegeben. Winterlings Ansatz dabei ist zum einen der diachrone Vergleich mit Höfen insbesondere der Frühen Neuzeit. Außerdem hat er vorgeschlagen, die Topoi antiker und moderner Hofkritik – etwa an informellen Hofstrukturen wie Intrigen und Cliquenbildungen – nicht zu reproduzieren, sondern die kommunikativen Strukturen an Höfen – auch die informellen – als solche ernstzunehmen und zu analysieren. Weitere Forschungsschwerpunkte sind der griechische Philosoph Aristoteles und der deutsche Soziologe Max Weber. Des Weiteren legte Winterling eine vielbeachtete Biografie des umstrittenen römischen Kaisers Caligula vor, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Darin bemühte er sich, das durch die negative Darstellung in der senatorischen Geschichtsschreibung geprägte Bild Caligulas als einem vom „Cäsarenwahnsinn“ befallenen Herrscher zu korrigieren: Caligula sei eher ein zynischer Machtmensch gewesen, der die Absurdität der Herrschaftsstrukturen in der frühen Prinzipatszeit durch drastische Aktionen aufgezeigt und sich ständig im Konflikt mit der senatorischen Oberschicht befunden habe, die ihn schließlich beseitigt und ihm, um sich zu rechtfertigen, Wahnsinn zugeschrieben habe. Winterling ist Berater der Zeitschrift Historia sowie Herausgeber der Schriftenreihe Campus Historische Studien des Campus Verlags. Außerdem gibt er die Enzyklopädie der griechisch-römischen Antike (Oldenbourg Verlag, München) heraus. (de)
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  • Aloys Winterling (* 1. April 1956 in Leverkusen) ist ein deutscher Althistoriker. Er ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Winterling studierte von 1974 bis 1981 Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Das Studium schloss er 1981 mit der Ersten Philologischen Staatsprüfung ab. 1984 wurde er bei Johannes Kunisch an der Universität zu Köln mit einer Untersuchung zum frühneuzeitlichen Hof von Köln promoviert. Von 1986 bis 1992 war Winterling an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Akademischer Rat und Oberassistent tätig. 1992 habilitierte er sich im Fach Alte Geschichte und nahm 1993 eine Professur für allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte an der Universität Bielefeld an. 2002 wechselte er auf eine Stelle als Orde (de)
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