Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu Severin, Königreich Rumänien; † 26. Februar 1947 in Belgrad, Volksrepublik Jugoslawien) war ein österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads ohne Kriegserklärung und dann auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde.

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  • Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu Severin, Königreich Rumänien; † 26. Februar 1947 in Belgrad, Volksrepublik Jugoslawien) war ein österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads ohne Kriegserklärung und dann auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde. Löhr galt als Initiator der k.u.k. Luftfahrttruppen und im republikanischen Österreich als treibende Kraft der anfangs geheim und unter Bruch de Vertrages von St. Germain vorbereiteten österreichischen Luftstreitkräfte. Zum 1. April 1938, kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs, wurde er in die Luftwaffe der Wehrmacht übernommen. Er wurde im März 1939 zum General der Flieger befördert. Löhr befehligte während des Polenfeldzugs die Luftflotte 4, die am 25. September 1939 den ersten schweren „Terrorangriff“ auf Warschau flog. Im Balkanfeldzug zeichnete er für den völkerrechtswidrigen Luftangriff auf Belgrad am 6. April 1941 verantwortlich. Anschließend sicherte seine Luftflotte die Luftherrschaft über der Ägäis, wodurch die Besetzung Kretas durch deutsche Truppen ermöglicht wurde. Deutsche Fallschirmjäger und aus Österreich stammende Gebirgsjäger verübten dort zahlreiche Massaker. Im Ostfeldzug unterstützte seine Luftflotte die Heeresgruppe Süd. Ab Juli 1942 fungierte Löhr als Oberbefehlshaber der 12. Armee und ab 1943 dann als Oberbefehlshaber Südost und zugleich als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E. Nach dem Krieg geriet er in jugoslawische Kriegsgefangenschaft. Dort wurde er wegen der unter seinem Oberbefehl verübten Kriegsverbrechen auf dem Balkan und des Luftangriffes auf Belgrad verurteilt und 1947 hingerichtet. Löhr war neben Erhard Raus und Lothar Rendulic einer von drei Österreichern, die in der Wehrmacht bis zum Generaloberst aufstiegen. Seine Tätigkeit wurde in Österreich jahrzehntelang von militärischen Kreisen unkritisch gesehen, obwohl Historiker und Offiziere, etwa General Hubertus Trauttenberg, seit langem darauf hinwiesen, dass die verbrecherische Seite Löhrs von der fachlichen kaum zu trennen ist, weil diese eben im Wesentlichen in seiner verbrecherischen Luftkriegstheorie und -praxis gegen die Zivilbevölkerung bestand. (de)
  • Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu Severin, Königreich Rumänien; † 26. Februar 1947 in Belgrad, Volksrepublik Jugoslawien) war ein österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads ohne Kriegserklärung und dann auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde. Löhr galt als Initiator der k.u.k. Luftfahrttruppen und im republikanischen Österreich als treibende Kraft der anfangs geheim und unter Bruch de Vertrages von St. Germain vorbereiteten österreichischen Luftstreitkräfte. Zum 1. April 1938, kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs, wurde er in die Luftwaffe der Wehrmacht übernommen. Er wurde im März 1939 zum General der Flieger befördert. Löhr befehligte während des Polenfeldzugs die Luftflotte 4, die am 25. September 1939 den ersten schweren „Terrorangriff“ auf Warschau flog. Im Balkanfeldzug zeichnete er für den völkerrechtswidrigen Luftangriff auf Belgrad am 6. April 1941 verantwortlich. Anschließend sicherte seine Luftflotte die Luftherrschaft über der Ägäis, wodurch die Besetzung Kretas durch deutsche Truppen ermöglicht wurde. Deutsche Fallschirmjäger und aus Österreich stammende Gebirgsjäger verübten dort zahlreiche Massaker. Im Ostfeldzug unterstützte seine Luftflotte die Heeresgruppe Süd. Ab Juli 1942 fungierte Löhr als Oberbefehlshaber der 12. Armee und ab 1943 dann als Oberbefehlshaber Südost und zugleich als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E. Nach dem Krieg geriet er in jugoslawische Kriegsgefangenschaft. Dort wurde er wegen der unter seinem Oberbefehl verübten Kriegsverbrechen auf dem Balkan und des Luftangriffes auf Belgrad verurteilt und 1947 hingerichtet. Löhr war neben Erhard Raus und Lothar Rendulic einer von drei Österreichern, die in der Wehrmacht bis zum Generaloberst aufstiegen. Seine Tätigkeit wurde in Österreich jahrzehntelang von militärischen Kreisen unkritisch gesehen, obwohl Historiker und Offiziere, etwa General Hubertus Trauttenberg, seit langem darauf hinwiesen, dass die verbrecherische Seite Löhrs von der fachlichen kaum zu trennen ist, weil diese eben im Wesentlichen in seiner verbrecherischen Luftkriegstheorie und -praxis gegen die Zivilbevölkerung bestand. (de)
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  • Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu Severin, Königreich Rumänien; † 26. Februar 1947 in Belgrad, Volksrepublik Jugoslawien) war ein österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads ohne Kriegserklärung und dann auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde. (de)
  • Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu Severin, Königreich Rumänien; † 26. Februar 1947 in Belgrad, Volksrepublik Jugoslawien) war ein österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads ohne Kriegserklärung und dann auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde. (de)
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