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  • Abu l-Abbas Ahmad al-Mu'tamid (arabisch أبو العباس أحمد المعتمد, DMG Abū l-ʿAbbās Aḥmad al-Muʿtamid; * 842/844; † 15. Oktober 892) war der fünfzehnte Kalif der Abbasiden (870–892). al-Mu'tamid war der jüngste Sohn von al-Mutawakkil (847–861). Nach dessen Ermordung durch die türkischen Garden waren seine Vorgänger in Samarra jeweils nach kurzer Zeit gestürzt worden. Infolge der dadurch faktischen Arbeitsunfähigkeit der Zentralregierung wurde der Bestand des Kalifats zunehmend bedroht. So machten sich die Tuluniden in Ägypten, einer der reichsten Provinzen, faktisch unabhängig. Außerdem erschütterte der Aufstand der Zandsch den Südirak (869–883). Von Letzterem waren die Kalifen deshalb stark betroffen, da sich im Südirak große Ländereien der Abbasiden befanden, über die nun nicht mehr verfügt werden konnte. Mit der Übernahme des Kalifenamtes durch al-Mu'tamid wurde die Auflösung des Kalifats zunächst gestoppt. Die Regierung leitete seit 875 sein Bruder al-Muwaffaq. Es gelang, die türkischen Garden und die Provinzen wieder besser zu kontrollieren und den Sklavenaufstand im Südirak bis 883 niederzuschlagen. 892 konnte sogar die Kalifenresidenz von Samarra nach Bagdad verlegt werden, ohne dass sich allerdings am Einfluss der türkischen Truppen etwas änderte. Allerdings musste die Unabhängigkeit der Tuluniden in Ägypten faktisch anerkannt werden. Auch im von den Saffariden und Samaniden beherrschten Ostiran und Transoxanien war der Einfluss des Kalifen nur gering. Die Kalifen gerieten in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts zunehmend in Finanznöte, da der Unterhalt der türkischen Truppen über 50 % der Staatseinnahmen verschlang. Deshalb wurden die türkischen Offiziere zunehmend mit Ländereien in Provinzen belehnt (iqta). Diese Praxis verringerte zwar zunächst den Bargeldbedarf der Kalifen, entzog diesem aber zunehmend die Kontrolle über die Provinzen. Nach dem Tod des Regenten al-Muwaffaq (891) wurden dessen Ämter von seinem Sohn Abu l-Abbas Ahmad übernommen. Dieser zwang al-Mu'tamid, ihn zu seinem Thronfolger zu bestimmen und übernahm als al-Mu'tadid (892–902) das Kalifat. (de)
  • Abu l-Abbas Ahmad al-Mu'tamid (arabisch أبو العباس أحمد المعتمد, DMG Abū l-ʿAbbās Aḥmad al-Muʿtamid; * 842/844; † 15. Oktober 892) war der fünfzehnte Kalif der Abbasiden (870–892). al-Mu'tamid war der jüngste Sohn von al-Mutawakkil (847–861). Nach dessen Ermordung durch die türkischen Garden waren seine Vorgänger in Samarra jeweils nach kurzer Zeit gestürzt worden. Infolge der dadurch faktischen Arbeitsunfähigkeit der Zentralregierung wurde der Bestand des Kalifats zunehmend bedroht. So machten sich die Tuluniden in Ägypten, einer der reichsten Provinzen, faktisch unabhängig. Außerdem erschütterte der Aufstand der Zandsch den Südirak (869–883). Von Letzterem waren die Kalifen deshalb stark betroffen, da sich im Südirak große Ländereien der Abbasiden befanden, über die nun nicht mehr verfügt werden konnte. Mit der Übernahme des Kalifenamtes durch al-Mu'tamid wurde die Auflösung des Kalifats zunächst gestoppt. Die Regierung leitete seit 875 sein Bruder al-Muwaffaq. Es gelang, die türkischen Garden und die Provinzen wieder besser zu kontrollieren und den Sklavenaufstand im Südirak bis 883 niederzuschlagen. 892 konnte sogar die Kalifenresidenz von Samarra nach Bagdad verlegt werden, ohne dass sich allerdings am Einfluss der türkischen Truppen etwas änderte. Allerdings musste die Unabhängigkeit der Tuluniden in Ägypten faktisch anerkannt werden. Auch im von den Saffariden und Samaniden beherrschten Ostiran und Transoxanien war der Einfluss des Kalifen nur gering. Die Kalifen gerieten in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts zunehmend in Finanznöte, da der Unterhalt der türkischen Truppen über 50 % der Staatseinnahmen verschlang. Deshalb wurden die türkischen Offiziere zunehmend mit Ländereien in Provinzen belehnt (iqta). Diese Praxis verringerte zwar zunächst den Bargeldbedarf der Kalifen, entzog diesem aber zunehmend die Kontrolle über die Provinzen. Nach dem Tod des Regenten al-Muwaffaq (891) wurden dessen Ämter von seinem Sohn Abu l-Abbas Ahmad übernommen. Dieser zwang al-Mu'tamid, ihn zu seinem Thronfolger zu bestimmen und übernahm als al-Mu'tadid (892–902) das Kalifat. (de)
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  • Abu l-Abbas Ahmad al-Mu'tamid (arabisch أبو العباس أحمد المعتمد, DMG Abū l-ʿAbbās Aḥmad al-Muʿtamid; * 842/844; † 15. Oktober 892) war der fünfzehnte Kalif der Abbasiden (870–892). al-Mu'tamid war der jüngste Sohn von al-Mutawakkil (847–861). Nach dessen Ermordung durch die türkischen Garden waren seine Vorgänger in Samarra jeweils nach kurzer Zeit gestürzt worden. Infolge der dadurch faktischen Arbeitsunfähigkeit der Zentralregierung wurde der Bestand des Kalifats zunehmend bedroht. So machten sich die Tuluniden in Ägypten, einer der reichsten Provinzen, faktisch unabhängig. Außerdem erschütterte der Aufstand der Zandsch den Südirak (869–883). Von Letzterem waren die Kalifen deshalb stark betroffen, da sich im Südirak große Ländereien der Abbasiden befanden, über die nun nicht mehr verfüg (de)
  • Abu l-Abbas Ahmad al-Mu'tamid (arabisch أبو العباس أحمد المعتمد, DMG Abū l-ʿAbbās Aḥmad al-Muʿtamid; * 842/844; † 15. Oktober 892) war der fünfzehnte Kalif der Abbasiden (870–892). al-Mu'tamid war der jüngste Sohn von al-Mutawakkil (847–861). Nach dessen Ermordung durch die türkischen Garden waren seine Vorgänger in Samarra jeweils nach kurzer Zeit gestürzt worden. Infolge der dadurch faktischen Arbeitsunfähigkeit der Zentralregierung wurde der Bestand des Kalifats zunehmend bedroht. So machten sich die Tuluniden in Ägypten, einer der reichsten Provinzen, faktisch unabhängig. Außerdem erschütterte der Aufstand der Zandsch den Südirak (869–883). Von Letzterem waren die Kalifen deshalb stark betroffen, da sich im Südirak große Ländereien der Abbasiden befanden, über die nun nicht mehr verfüg (de)
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