Aktive Maßnahmen (englisch active measures, russisch Активные мероприятия, Transliteration aktiwnyje meroprijatija) ist ein Begriff der Sprache der Geheimdienste aus der Zeit des Kalten Krieges. Der Begriff wurde vom sowjetischen KGB eingeführt für geheimdienstliche Aktionen, mit deren Hilfe das Weltgeschehen beeinflusst werden sollte. In der DDR war im Ministerium für Staatssicherheit die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) für international durchgeführte „aktive Maßnahmen“ zuständig, wobei ein Schwerpunkt der Aktivitäten in Westdeutschland lag.

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  • Aktive Maßnahmen (englisch active measures, russisch Активные мероприятия, Transliteration aktiwnyje meroprijatija) ist ein Begriff der Sprache der Geheimdienste aus der Zeit des Kalten Krieges. Der Begriff wurde vom sowjetischen KGB eingeführt für geheimdienstliche Aktionen, mit deren Hilfe das Weltgeschehen beeinflusst werden sollte. Es wurde unterschieden zwischen verdeckten und offenen aktiven Maßnahmen, sowie zwischen gewaltfreien Aktionen und solchen, in denen auch Gewalt gegen einzelne Personen zur Anwendung kam. Letztere wurden auch als Spezialaktionen bezeichnet. Gewaltfreie aktive Maßnahmen wurden hauptsächlich dazu eingesetzt, um den Klassenfeind – insbesondere die USA – durch gezielte Aktionen vor der Weltöffentlichkeit in Misskredit zu bringen. Der KGB versuchte Agenten zu rekrutieren, die in den jeweiligen Ländern politischen oder journalistischen Einfluss ausüben konnten, um eine für die Sowjetunion günstige Berichterstattung in den Medien zu bewirken. Mittel von aktiven Maßnahmen waren unter anderem Desinformation, die Verbreitung von Verschwörungstheorien, Propaganda und die Diskreditierung einzelner Personen. Der Begriff aktive Maßnahmen bekam besonders in den 1960er Jahren Bedeutung, als die Sowjetunion versuchte, durch subtilere Mittel als militärische Gewaltandrohung Einfluss auf das Ausland auszuüben. Dieser Richtungswechsel wurde vor allem durch die Absetzung von Wladimir Semitschastny und die Bestellung von Juri Andropow als neuen KGB-Chef im Mai 1967 eingeleitet. Zuständig für aktive Maßnahmen war die fünfte Hauptverwaltung des KGB. In der DDR war im Ministerium für Staatssicherheit die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) für international durchgeführte „aktive Maßnahmen“ zuständig, wobei ein Schwerpunkt der Aktivitäten in Westdeutschland lag. Derartige Methoden waren und sind auch bei westlichen Geheimdiensten ein übliches Instrument. So führte zum Beispiel die US-amerikanische CIA während des Kalten Kriegs zahlreiche verdeckte Operationen (englisch Covert Operations) durch. Deren Ziele und Methoden waren wie die KGB-Maßnahmen teilweise ethisch fragwürdig, sowie teilweise sogar nach US-Gesetzen (so zum Beispiel bei der Iran-Contra-Affäre) oder auch internationalem Recht illegal, weshalb sie – soweit bekannt geworden – häufig massive Kritik aus dem In- und Ausland auf sich zogen. (de)
  • Aktive Maßnahmen (englisch active measures, russisch Активные мероприятия, Transliteration aktiwnyje meroprijatija) ist ein Begriff der Sprache der Geheimdienste aus der Zeit des Kalten Krieges. Der Begriff wurde vom sowjetischen KGB eingeführt für geheimdienstliche Aktionen, mit deren Hilfe das Weltgeschehen beeinflusst werden sollte. Es wurde unterschieden zwischen verdeckten und offenen aktiven Maßnahmen, sowie zwischen gewaltfreien Aktionen und solchen, in denen auch Gewalt gegen einzelne Personen zur Anwendung kam. Letztere wurden auch als Spezialaktionen bezeichnet. Gewaltfreie aktive Maßnahmen wurden hauptsächlich dazu eingesetzt, um den Klassenfeind – insbesondere die USA – durch gezielte Aktionen vor der Weltöffentlichkeit in Misskredit zu bringen. Der KGB versuchte Agenten zu rekrutieren, die in den jeweiligen Ländern politischen oder journalistischen Einfluss ausüben konnten, um eine für die Sowjetunion günstige Berichterstattung in den Medien zu bewirken. Mittel von aktiven Maßnahmen waren unter anderem Desinformation, die Verbreitung von Verschwörungstheorien, Propaganda und die Diskreditierung einzelner Personen. Der Begriff aktive Maßnahmen bekam besonders in den 1960er Jahren Bedeutung, als die Sowjetunion versuchte, durch subtilere Mittel als militärische Gewaltandrohung Einfluss auf das Ausland auszuüben. Dieser Richtungswechsel wurde vor allem durch die Absetzung von Wladimir Semitschastny und die Bestellung von Juri Andropow als neuen KGB-Chef im Mai 1967 eingeleitet. Zuständig für aktive Maßnahmen war die fünfte Hauptverwaltung des KGB. In der DDR war im Ministerium für Staatssicherheit die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) für international durchgeführte „aktive Maßnahmen“ zuständig, wobei ein Schwerpunkt der Aktivitäten in Westdeutschland lag. Derartige Methoden waren und sind auch bei westlichen Geheimdiensten ein übliches Instrument. So führte zum Beispiel die US-amerikanische CIA während des Kalten Kriegs zahlreiche verdeckte Operationen (englisch Covert Operations) durch. Deren Ziele und Methoden waren wie die KGB-Maßnahmen teilweise ethisch fragwürdig, sowie teilweise sogar nach US-Gesetzen (so zum Beispiel bei der Iran-Contra-Affäre) oder auch internationalem Recht illegal, weshalb sie – soweit bekannt geworden – häufig massive Kritik aus dem In- und Ausland auf sich zogen. (de)
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  • Aktive Maßnahmen (englisch active measures, russisch Активные мероприятия, Transliteration aktiwnyje meroprijatija) ist ein Begriff der Sprache der Geheimdienste aus der Zeit des Kalten Krieges. Der Begriff wurde vom sowjetischen KGB eingeführt für geheimdienstliche Aktionen, mit deren Hilfe das Weltgeschehen beeinflusst werden sollte. In der DDR war im Ministerium für Staatssicherheit die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) für international durchgeführte „aktive Maßnahmen“ zuständig, wobei ein Schwerpunkt der Aktivitäten in Westdeutschland lag. (de)
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  • Aktive Maßnahmen (de)
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