Ahmad Schah Massoud (persisch أحمد شاه مسعود; auf Deutsch meist: Ahmed Schah Masud; international meist: Ahmad Shah Massoud; * 1. September 1953 in Pandschschir; † 9. September 2001 in Tachar) war ein afghanischer Mudschaheddin-Kämpfer und Nationalheld. Er war der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Ende 2001 wurde er zum „Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt.

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  • Ahmad Schah Massoud (persisch أحمد شاه مسعود; auf Deutsch meist: Ahmed Schah Masud; international meist: Ahmad Shah Massoud; * 1. September 1953 in Pandschschir; † 9. September 2001 in Tachar) war ein afghanischer Mudschaheddin-Kämpfer und Nationalheld. Er war der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Ende 2001 wurde er zum „Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt. Massoud, der der Volksgruppe der Tadschiken angehörte, war ein tiefgläubiger Muslim und überzeugter Gegner extremistischer (u. a. wahabitischer) Interpretationen des Islams, wie sie die Taliban, al-Qaida oder das saudische Königshaus verfolgen. Massoud, ein Sunnit, trug stets ein Buch des al-Ghazali bei sich. Für seine Anhänger war er nicht nur militärischer Anführer, sondern auch Lehrer und religiöses Vorbild. Sie nennen ihn auch Āmer Sāheb-e Schahīd (freie dt. Übersetzung: „[Unser] geliebter Befehlshaber [und] Märtyrer“). Massoud spielte eine Hauptrolle beim militärischen Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, was ihm den legendären Namen „Löwe von Pandjschir“ einbrachte. Das Wall Street Journal nannte ihn auf seinem Titelblatt: „Der Afghane, der den Kalten Krieg gewann“. Nach dem Abzug der Sowjetarmee und dem Fall des kommunistischen Regimes 1992 wurde Massoud durch die Peshawar Accords, einen Friedensvertrag verschiedener afghanischer politischer Parteien, zum Verteidigungsminister in der Regierung von Präsident Burhānuddin Rabbāni ernannt. Der Milizenführer Gulbuddin Hekmatyār, der unter der Kontrolle des pakistanischen Geheimdienstes ISI stand und nach diktatorischer Macht strebte, startete jedoch mit Hilfe Pakistans einen jahrelangen Krieg in der Hauptstadt Kabul. Da Hekmatyār erfolglos blieb, wandte sich Pakistan 1994 den Taliban zu, die Anfang 1995 eine militärische Offensive starteten und Kabul nach mehrmonatiger Belagerung im September 1996 eroberten. Massoud zog sich in den Norden Afghanistans zurück. Unter seiner Führung wurde die Vereinte Front zu einer nationalen militärisch-politischen Widerstandsbewegung gegen die Taliban, der Vertreter aller Ethnien Afghanistans (Tadschiken, Paschtunen, Usbeken, Hazara, Turkmenen und andere) angehörten. Zwischen 400.000 und 1.000.000 afghanischer Zivilisten flohen vor den Taliban in die von ihm kontrollierten Gebiete. Kurz nach dem tödlichen Attentat auf Massoud, der die Demokratie als die einzige Staatsform ansah, um Afghanistan dauerhaft Frieden bringen zu können, stürzte die Vereinte Front schließlich Ende 2001 mit amerikanischer Luftunterstützung das Talibanregime in Kabul und errichtete eine Übergangsregierung, die bis zu den demokratischen Wahlen im Jahr 2004 regierte. (de)
  • Ahmad Schah Massoud (persisch أحمد شاه مسعود; auf Deutsch meist: Ahmed Schah Masud; international meist: Ahmad Shah Massoud; * 1. September 1953 in Pandschschir; † 9. September 2001 in Tachar) war ein afghanischer Mudschaheddin-Kämpfer und Nationalheld. Er war der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Ende 2001 wurde er zum „Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt. Massoud, der der Volksgruppe der Tadschiken angehörte, war ein tiefgläubiger Muslim und überzeugter Gegner extremistischer (u. a. wahabitischer) Interpretationen des Islams, wie sie die Taliban, al-Qaida oder das saudische Königshaus verfolgen. Massoud, ein Sunnit, trug stets ein Buch des al-Ghazali bei sich. Für seine Anhänger war er nicht nur militärischer Anführer, sondern auch Lehrer und religiöses Vorbild. Sie nennen ihn auch Āmer Sāheb-e Schahīd (freie dt. Übersetzung: „[Unser] geliebter Befehlshaber [und] Märtyrer“). Massoud spielte eine Hauptrolle beim militärischen Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, was ihm den legendären Namen „Löwe von Pandjschir“ einbrachte. Das Wall Street Journal nannte ihn auf seinem Titelblatt: „Der Afghane, der den Kalten Krieg gewann“. Nach dem Abzug der Sowjetarmee und dem Fall des kommunistischen Regimes 1992 wurde Massoud durch die Peshawar Accords, einen Friedensvertrag verschiedener afghanischer politischer Parteien, zum Verteidigungsminister in der Regierung von Präsident Burhānuddin Rabbāni ernannt. Der Milizenführer Gulbuddin Hekmatyār, der unter der Kontrolle des pakistanischen Geheimdienstes ISI stand und nach diktatorischer Macht strebte, startete jedoch mit Hilfe Pakistans einen jahrelangen Krieg in der Hauptstadt Kabul. Da Hekmatyār erfolglos blieb, wandte sich Pakistan 1994 den Taliban zu, die Anfang 1995 eine militärische Offensive starteten und Kabul nach mehrmonatiger Belagerung im September 1996 eroberten. Massoud zog sich in den Norden Afghanistans zurück. Unter seiner Führung wurde die Vereinte Front zu einer nationalen militärisch-politischen Widerstandsbewegung gegen die Taliban, der Vertreter aller Ethnien Afghanistans (Tadschiken, Paschtunen, Usbeken, Hazara, Turkmenen und andere) angehörten. Zwischen 400.000 und 1.000.000 afghanischer Zivilisten flohen vor den Taliban in die von ihm kontrollierten Gebiete. Kurz nach dem tödlichen Attentat auf Massoud, der die Demokratie als die einzige Staatsform ansah, um Afghanistan dauerhaft Frieden bringen zu können, stürzte die Vereinte Front schließlich Ende 2001 mit amerikanischer Luftunterstützung das Talibanregime in Kabul und errichtete eine Übergangsregierung, die bis zu den demokratischen Wahlen im Jahr 2004 regierte. (de)
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  • afghanischer Mujaheddin-Kämpfer und Nationalheld
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  • Massoud redet über seine politischen Überzeugungen.
  • Hekmatyar greift Kabul an, wird aber zurückgeschlagen.
  • Massoud ist populär unter den Menschen, die ihm den Wiederaufbau des Landes zutrauen.
  • Ahmad Shah Massoud im Europäischen Parlament
  • Kabul 1995/1996
  • Who Killed Massoud? Teil 1
  • Widerstandskampf 1997
  • Hunderttausende trauernder Menschen bei der Beerdigung Massouds
  • Massoud versucht zwischen zwei tief verfeindeten Milizen zu vermitteln.
  • Massoud versucht Hekmatyar davon zu überzeugen, Kabul nicht anzugreifen und sich stattdessen an einem Friedensprozess zu beteiligen.
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  • Ahmad Schah Massoud (persisch أحمد شاه مسعود; auf Deutsch meist: Ahmed Schah Masud; international meist: Ahmad Shah Massoud; * 1. September 1953 in Pandschschir; † 9. September 2001 in Tachar) war ein afghanischer Mudschaheddin-Kämpfer und Nationalheld. Er war der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Ende 2001 wurde er zum „Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt. (de)
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