Agostino Carracci (* 16. August 1557 in Bologna; † 22. März 1602 in Parma) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er war zum Goldschmied bestimmt, widmete sich dann aber auf Zureden seines Onkels Lodovico Carracci der Malerei, die er unter Fontana erlernte, worauf er sich durch Reisen in die Lombardei und Venedig weiter ausbildete. Dabei versäumte er aber auch das Studium der Wissenschaften und der Dichtkunst nicht, so dass seine Lehrtätigkeit in der Akademie sich nach dieser Seite hin besonders geltend machte.

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  • Agostino Carracci (* 16. August 1557 in Bologna; † 22. März 1602 in Parma) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er war zum Goldschmied bestimmt, widmete sich dann aber auf Zureden seines Onkels Lodovico Carracci der Malerei, die er unter Fontana erlernte, worauf er sich durch Reisen in die Lombardei und Venedig weiter ausbildete. Dabei versäumte er aber auch das Studium der Wissenschaften und der Dichtkunst nicht, so dass seine Lehrtätigkeit in der Akademie sich nach dieser Seite hin besonders geltend machte. Als die Kartäuser in Bologna einem Bild Carraccis (Die Kommunion des heiligen Hieronymus) den Vorzug vor den Leistungen der Mitbewerber, worunter sein Bruder Annibale Carracci war, zusprachen, soll ihn dieser aus Eifersucht beredet haben, sich ausschließlich dem Stich zu widmen. Später malte Carracci gemeinschaftlich mit dem Bruder an den Fresken des Palazzo Farnese in Rom. Als Agostinos Arbeiten besser gefielen als die seines eifersüchtigen Bruders, soll der ihn hier wieder von der Arbeit verdrängt haben. Gebrochenen Herzens begab sich Carracci zum Herzog Ranuccio I. Farnese nach Parma, den er zweimal porträtierte. Im Palazzo del Giardino malte er für den Fürsten noch die Fresken der himmlischen, der irdischen und der käuflichen Liebe, die er bis auf eine Figur vollendet hatte, als er am 22. März 1602 starb. Seine Hauptbedeutung liegt auf dem Gebiet des Kupferstichs. Der Niederländer Cornelis Cort hatte damals in Italien durch seine feste und energische Manier großen Einfluss gewonnen, und Carracci nahm ihn sich zum Muster, wobei zugleich Ch. Albertis malerischere Behandlung des Stichs auf ihn einwirkte. Er gewann eine größere Freiheit und Mannigfaltigkeit in den Strichlagen, und zeichnete dabei in fester und großartiger Manier. Seine Schraffierungen, mit kraftvoller Hand geführt, drücken stets die Form richtig aus. Carracci ist ein wichtiges Mittelglied zwischen den Stechern des 16. Jahrhunderts und denen der Rubensschen Schule; obwohl noch nicht so malerisch wie die letzteren, hat er ihnen doch den Weg gebahnt. Die Zahl seiner Blätter beziffert sich auf ca. 270; sie sind zum Teil nach seinen eigenen Erfindungen, zum Teil nach italienischen Meistern des 16. Jahrhunderts ausgeführt. Carracis pornografische Zeichnungen wurden knapp zweihundert Jahre später in Frankreich verbreitet. (de)
  • Agostino Carracci (* 16. August 1557 in Bologna; † 22. März 1602 in Parma) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er war zum Goldschmied bestimmt, widmete sich dann aber auf Zureden seines Onkels Lodovico Carracci der Malerei, die er unter Fontana erlernte, worauf er sich durch Reisen in die Lombardei und Venedig weiter ausbildete. Dabei versäumte er aber auch das Studium der Wissenschaften und der Dichtkunst nicht, so dass seine Lehrtätigkeit in der Akademie sich nach dieser Seite hin besonders geltend machte. Als die Kartäuser in Bologna einem Bild Carraccis (Die Kommunion des heiligen Hieronymus) den Vorzug vor den Leistungen der Mitbewerber, worunter sein Bruder Annibale Carracci war, zusprachen, soll ihn dieser aus Eifersucht beredet haben, sich ausschließlich dem Stich zu widmen. Später malte Carracci gemeinschaftlich mit dem Bruder an den Fresken des Palazzo Farnese in Rom. Als Agostinos Arbeiten besser gefielen als die seines eifersüchtigen Bruders, soll der ihn hier wieder von der Arbeit verdrängt haben. Gebrochenen Herzens begab sich Carracci zum Herzog Ranuccio I. Farnese nach Parma, den er zweimal porträtierte. Im Palazzo del Giardino malte er für den Fürsten noch die Fresken der himmlischen, der irdischen und der käuflichen Liebe, die er bis auf eine Figur vollendet hatte, als er am 22. März 1602 starb. Seine Hauptbedeutung liegt auf dem Gebiet des Kupferstichs. Der Niederländer Cornelis Cort hatte damals in Italien durch seine feste und energische Manier großen Einfluss gewonnen, und Carracci nahm ihn sich zum Muster, wobei zugleich Ch. Albertis malerischere Behandlung des Stichs auf ihn einwirkte. Er gewann eine größere Freiheit und Mannigfaltigkeit in den Strichlagen, und zeichnete dabei in fester und großartiger Manier. Seine Schraffierungen, mit kraftvoller Hand geführt, drücken stets die Form richtig aus. Carracci ist ein wichtiges Mittelglied zwischen den Stechern des 16. Jahrhunderts und denen der Rubensschen Schule; obwohl noch nicht so malerisch wie die letzteren, hat er ihnen doch den Weg gebahnt. Die Zahl seiner Blätter beziffert sich auf ca. 270; sie sind zum Teil nach seinen eigenen Erfindungen, zum Teil nach italienischen Meistern des 16. Jahrhunderts ausgeführt. Carracis pornografische Zeichnungen wurden knapp zweihundert Jahre später in Frankreich verbreitet. (de)
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  • Agostino Carracci (* 16. August 1557 in Bologna; † 22. März 1602 in Parma) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er war zum Goldschmied bestimmt, widmete sich dann aber auf Zureden seines Onkels Lodovico Carracci der Malerei, die er unter Fontana erlernte, worauf er sich durch Reisen in die Lombardei und Venedig weiter ausbildete. Dabei versäumte er aber auch das Studium der Wissenschaften und der Dichtkunst nicht, so dass seine Lehrtätigkeit in der Akademie sich nach dieser Seite hin besonders geltend machte. (de)
  • Agostino Carracci (* 16. August 1557 in Bologna; † 22. März 1602 in Parma) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er war zum Goldschmied bestimmt, widmete sich dann aber auf Zureden seines Onkels Lodovico Carracci der Malerei, die er unter Fontana erlernte, worauf er sich durch Reisen in die Lombardei und Venedig weiter ausbildete. Dabei versäumte er aber auch das Studium der Wissenschaften und der Dichtkunst nicht, so dass seine Lehrtätigkeit in der Akademie sich nach dieser Seite hin besonders geltend machte. (de)
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