Der Begriff einer Afrikanischen Kultur ist im strengen Sinne nicht haltbar, da sich der Kontinent kulturell mindestens in die verschiedenen Regionen Nordafrika sowie das transsaharische Subsahara-Afrika teilen lässt. Die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko, sowie Tunesien verstehen sich kulturell eher als Teil der arabischen Welt. Wohin darüber hinaus Staaten wie Mauretanien, Sudan, Madagaskar, Eritrea oder Äthiopien kulturell gehören, bleibt bei einer solchen Einteilung allerdings offen.

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  • Der Begriff einer Afrikanischen Kultur ist im strengen Sinne nicht haltbar, da sich der Kontinent kulturell mindestens in die verschiedenen Regionen Nordafrika sowie das transsaharische Subsahara-Afrika teilen lässt. Die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko, sowie Tunesien verstehen sich kulturell eher als Teil der arabischen Welt. Wohin darüber hinaus Staaten wie Mauretanien, Sudan, Madagaskar, Eritrea oder Äthiopien kulturell gehören, bleibt bei einer solchen Einteilung allerdings offen. Die Malerei Äthiopiens hat eine lange Tradition und ist eng mit der bewegten Geschichte des Landes verknüpft. Die für Subsahara-Afrika untypische Malerei und die Anfertigung feiner Kunsthandwerksarbeiten haben ihre Wurzeln im alten nordafrikanisch-vorderasiatischen Kulturbereich. Sie hielten sich, eingebettet in der ungebrochen christlichen Tradition des Landes, bis heute. Mit Blick auf die rund zweieinhalb Jahrtausende alte Hochkultur-Geschichte darf Äthiopien als der einzige heute noch lebendige und deutlich sichtbare "Ausläufer" der alten Mittelmeerzivilisation in Afrika bezeichnet werden. Für den schwarzafrikanischen Teil des Kontinents wurde das Konzept einer panafrikanischen Kultur insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren ernsthaft diskutiert, nachdem die verschiedenen afrikanischen Staaten ihre Unabhängigkeit errungen hatten. Vor allem im Zusammenhang mit der Négritude wurde das Konzept einer panafrikanischen Kultur sehr populär. Mit dem politischen Verfall der panafrikanischen Vision und den blutigen ethnischen Auseinandersetzungen der 1980er und 1990er Jahre verlor diese Idee allerdings an Überzeugungskraft. Die große Mehrzahl der Schwarzafrikaner spricht eine der Niger-Kongo-Sprachen, die alle einen gemeinsamen Ursprung haben. Das könnte die tatsächliche Basis einer gemeinsamen "Afrikanität" sein. Vor allem das sehr große Verbreitungsgebiet der eng miteinander verwandten Bantu-Sprachen, das fast die gesamte südliche Hälfte Afrikas umfasst, zeigt neben der gemeinsamen Sprache andere kulturelle Gemeinsamkeiten, die auf eine „Ur-Bantu-Kultur“ zurückgehen könnten, dazu gehört auch die von Carl Meinhof postulierte „Urbantu-Sprache“. (de)
  • Der Begriff einer Afrikanischen Kultur ist im strengen Sinne nicht haltbar, da sich der Kontinent kulturell mindestens in die verschiedenen Regionen Nordafrika sowie das transsaharische Subsahara-Afrika teilen lässt. Die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko, sowie Tunesien verstehen sich kulturell eher als Teil der arabischen Welt. Wohin darüber hinaus Staaten wie Mauretanien, Sudan, Madagaskar, Eritrea oder Äthiopien kulturell gehören, bleibt bei einer solchen Einteilung allerdings offen. Die Malerei Äthiopiens hat eine lange Tradition und ist eng mit der bewegten Geschichte des Landes verknüpft. Die für Subsahara-Afrika untypische Malerei und die Anfertigung feiner Kunsthandwerksarbeiten haben ihre Wurzeln im alten nordafrikanisch-vorderasiatischen Kulturbereich. Sie hielten sich, eingebettet in der ungebrochen christlichen Tradition des Landes, bis heute. Mit Blick auf die rund zweieinhalb Jahrtausende alte Hochkultur-Geschichte darf Äthiopien als der einzige heute noch lebendige und deutlich sichtbare "Ausläufer" der alten Mittelmeerzivilisation in Afrika bezeichnet werden. Für den schwarzafrikanischen Teil des Kontinents wurde das Konzept einer panafrikanischen Kultur insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren ernsthaft diskutiert, nachdem die verschiedenen afrikanischen Staaten ihre Unabhängigkeit errungen hatten. Vor allem im Zusammenhang mit der Négritude wurde das Konzept einer panafrikanischen Kultur sehr populär. Mit dem politischen Verfall der panafrikanischen Vision und den blutigen ethnischen Auseinandersetzungen der 1980er und 1990er Jahre verlor diese Idee allerdings an Überzeugungskraft. Die große Mehrzahl der Schwarzafrikaner spricht eine der Niger-Kongo-Sprachen, die alle einen gemeinsamen Ursprung haben. Das könnte die tatsächliche Basis einer gemeinsamen "Afrikanität" sein. Vor allem das sehr große Verbreitungsgebiet der eng miteinander verwandten Bantu-Sprachen, das fast die gesamte südliche Hälfte Afrikas umfasst, zeigt neben der gemeinsamen Sprache andere kulturelle Gemeinsamkeiten, die auf eine „Ur-Bantu-Kultur“ zurückgehen könnten, dazu gehört auch die von Carl Meinhof postulierte „Urbantu-Sprache“. (de)
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  • Der Begriff einer Afrikanischen Kultur ist im strengen Sinne nicht haltbar, da sich der Kontinent kulturell mindestens in die verschiedenen Regionen Nordafrika sowie das transsaharische Subsahara-Afrika teilen lässt. Die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko, sowie Tunesien verstehen sich kulturell eher als Teil der arabischen Welt. Wohin darüber hinaus Staaten wie Mauretanien, Sudan, Madagaskar, Eritrea oder Äthiopien kulturell gehören, bleibt bei einer solchen Einteilung allerdings offen. (de)
  • Der Begriff einer Afrikanischen Kultur ist im strengen Sinne nicht haltbar, da sich der Kontinent kulturell mindestens in die verschiedenen Regionen Nordafrika sowie das transsaharische Subsahara-Afrika teilen lässt. Die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko, sowie Tunesien verstehen sich kulturell eher als Teil der arabischen Welt. Wohin darüber hinaus Staaten wie Mauretanien, Sudan, Madagaskar, Eritrea oder Äthiopien kulturell gehören, bleibt bei einer solchen Einteilung allerdings offen. (de)
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  • Afrikanische Kultur (de)
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