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- Das Adult Attachment Interview (Erwachsenen-Bindungs-Interview kurz AAI) ist ein halb standardisiertes Interview zur retrospektiven Erfassung von Bindungserfahrungen und aktuellen Einstellungen zur Bindung bei Erwachsenen. Es ist eine Untersuchungsmethode der Bindungstheorie. Carol George, Nancy Kaplan und vor allem Mary Main entwickelten dieses Testverfahren. Es untersucht Bindungserfahrungen und deren Auswirkungen auf die aktuelle psychische (gedankliche wie emotionale) Einstellung zur Bindung an andere bedeutende Personen. Das AAI soll die kognitive und emotionale Verarbeitung sowie sprachliche Darstellung der frühen Bindungserfahrungen erfassen. Das AAI geht von den Theorien der Bindungstheorie aus, die besagen, dass frühe Bindungserfahrungen eine Auswirkung auf die spätere Einstellung gegenüber Bindung und Beziehungen haben. Die Muster, welche aufgrund früherer Bindungserfahrungen neue Bindungssituationen vorhersehbar machen, werden als „Bindungsrepräsentationen“ oder „inner working models“ bezeichnet. Um auf diese schwierig zu erfassenden psychischen Verarbeitungen schließen zu können, weist der AAI eine besondere Innovation auf. Die Ergebnisse der Befragung werden nicht auf ihren genauen Inhalt hin ausgewertet, sondern es wird die Kohärenz der getätigten Aussagen bewertet. Hierbei gilt vor allem die kurze, zusammenhängende und logische Beschreibung der vergangenen Erfahrungen und der heutigen Einstellungen als kohärent. Die Autoren Main, Kaplan, Cassidy beschreiben diese mentalen Bindungsrepräsentationen als:„Anzahl von bewußten und unbewußten Regeln für die Organisation von Informationen über bindungsbezogene Erfahrungen, Gefühle und Vorstellungen, einschließlich einer Gedächtnis-Organisation, die den Zugang zu diesen Informationen erleichtern oder erschweren kann.“ Die Ergebnisse sind weitgehend unabhängig von Intelligenz, Gedächtnisleistung und sozialer Erwünschtheit. Um zu angemessenen Ergebnissen zu kommen, ist es nötig, dass sehr erfahrene Interviewer die Testsituation beurteilen: Das macht den Test gegenüber standardisierten Interviews, die lediglich durch die Quantität der Messdaten ausgewertet werden, sehr aufwendig. Auch dauert die Durchführung sehr lange, etwa ein bis drei Stunden. Aus diesem Grund wird er beinahe ausschließlich für die Forschung verwendet und nicht für die Diagnostik in der psychotherapeutischen Praxis. (de)
- Das Adult Attachment Interview (Erwachsenen-Bindungs-Interview kurz AAI) ist ein halb standardisiertes Interview zur retrospektiven Erfassung von Bindungserfahrungen und aktuellen Einstellungen zur Bindung bei Erwachsenen. Es ist eine Untersuchungsmethode der Bindungstheorie. Carol George, Nancy Kaplan und vor allem Mary Main entwickelten dieses Testverfahren. Es untersucht Bindungserfahrungen und deren Auswirkungen auf die aktuelle psychische (gedankliche wie emotionale) Einstellung zur Bindung an andere bedeutende Personen. Das AAI soll die kognitive und emotionale Verarbeitung sowie sprachliche Darstellung der frühen Bindungserfahrungen erfassen. Das AAI geht von den Theorien der Bindungstheorie aus, die besagen, dass frühe Bindungserfahrungen eine Auswirkung auf die spätere Einstellung gegenüber Bindung und Beziehungen haben. Die Muster, welche aufgrund früherer Bindungserfahrungen neue Bindungssituationen vorhersehbar machen, werden als „Bindungsrepräsentationen“ oder „inner working models“ bezeichnet. Um auf diese schwierig zu erfassenden psychischen Verarbeitungen schließen zu können, weist der AAI eine besondere Innovation auf. Die Ergebnisse der Befragung werden nicht auf ihren genauen Inhalt hin ausgewertet, sondern es wird die Kohärenz der getätigten Aussagen bewertet. Hierbei gilt vor allem die kurze, zusammenhängende und logische Beschreibung der vergangenen Erfahrungen und der heutigen Einstellungen als kohärent. Die Autoren Main, Kaplan, Cassidy beschreiben diese mentalen Bindungsrepräsentationen als:„Anzahl von bewußten und unbewußten Regeln für die Organisation von Informationen über bindungsbezogene Erfahrungen, Gefühle und Vorstellungen, einschließlich einer Gedächtnis-Organisation, die den Zugang zu diesen Informationen erleichtern oder erschweren kann.“ Die Ergebnisse sind weitgehend unabhängig von Intelligenz, Gedächtnisleistung und sozialer Erwünschtheit. Um zu angemessenen Ergebnissen zu kommen, ist es nötig, dass sehr erfahrene Interviewer die Testsituation beurteilen: Das macht den Test gegenüber standardisierten Interviews, die lediglich durch die Quantität der Messdaten ausgewertet werden, sehr aufwendig. Auch dauert die Durchführung sehr lange, etwa ein bis drei Stunden. Aus diesem Grund wird er beinahe ausschließlich für die Forschung verwendet und nicht für die Diagnostik in der psychotherapeutischen Praxis. (de)
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