Das Adoptivkaisertum umfasst eine Periode der Römischen Kaiserzeit, in der die Nachfolge in der Herrschaft regelmäßig durch Adoption bestimmt wurde (98 bis 180 n. Chr.). Nach der damals offiziell verbreiteten Lesart ging es hierbei um die Auswahl des jeweils geeignetsten Kandidaten als Nachfolger. Die moderne Forschung hat diese idealisierende Sichtweise mittlerweile aber stark relativiert.

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  • Das Adoptivkaisertum umfasst eine Periode der Römischen Kaiserzeit, in der die Nachfolge in der Herrschaft regelmäßig durch Adoption bestimmt wurde (98 bis 180 n. Chr.). Nach der damals offiziell verbreiteten Lesart ging es hierbei um die Auswahl des jeweils geeignetsten Kandidaten als Nachfolger. Die moderne Forschung hat diese idealisierende Sichtweise mittlerweile aber stark relativiert. Adoptivkaiser im Sinne des gängigen historischen Begriffs waren Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Mark Aurel und Lucius Verus, die sämtlich nicht als leibliche Söhne ihrer Vorgänger zur Herrschaft gelangten. In anderen Sprachen wird diese kaiserzeitliche Ära – unter Bezug auf Antoninus Pius als Namensgeber – mitunter als Antoninische Dynastie bezeichnet, dann auch mit Einbeziehung von Mark Aurels Sohn Commodus. Der Prinzipat der Kaiser von Nerva bis Mark Aurel gilt auch heute noch oft als Glanzzeit des Römischen Reiches und als Sinnbild für gute monarchische Herrschaft, weshalb diese Kaiser (unter Auslassung des Mitkaisers Verus) besonders im englischsprachigen Raum auch als „die fünf guten Kaiser“ bezeichnet werden. In ihren Herrschaftszeitraum fällt mit Trajan zunächst die Phase der größten Ausdehnung, die das Römische Reich überhaupt je hatte, sowie in der Folge eine militärisch vergleichsweise entspannte Epoche äußerer und innerer Konsolidierung, infrastrukturellen Ausbaus und wirtschaftlicher Prosperität. Das Ende dieser von Autoren wie Cassius Dio und Herodian rückblickend als „goldenes Zeitalter“ verklärten Ära scheint auf in den Selbstbetrachtungen des „Philosophenkaisers“ Mark Aurel aus dessen letzten Regierungsjahren. (de)
  • Das Adoptivkaisertum umfasst eine Periode der Römischen Kaiserzeit, in der die Nachfolge in der Herrschaft regelmäßig durch Adoption bestimmt wurde (98 bis 180 n. Chr.). Nach der damals offiziell verbreiteten Lesart ging es hierbei um die Auswahl des jeweils geeignetsten Kandidaten als Nachfolger. Die moderne Forschung hat diese idealisierende Sichtweise mittlerweile aber stark relativiert. Adoptivkaiser im Sinne des gängigen historischen Begriffs waren Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Mark Aurel und Lucius Verus, die sämtlich nicht als leibliche Söhne ihrer Vorgänger zur Herrschaft gelangten. In anderen Sprachen wird diese kaiserzeitliche Ära – unter Bezug auf Antoninus Pius als Namensgeber – mitunter als Antoninische Dynastie bezeichnet, dann auch mit Einbeziehung von Mark Aurels Sohn Commodus. Der Prinzipat der Kaiser von Nerva bis Mark Aurel gilt auch heute noch oft als Glanzzeit des Römischen Reiches und als Sinnbild für gute monarchische Herrschaft, weshalb diese Kaiser (unter Auslassung des Mitkaisers Verus) besonders im englischsprachigen Raum auch als „die fünf guten Kaiser“ bezeichnet werden. In ihren Herrschaftszeitraum fällt mit Trajan zunächst die Phase der größten Ausdehnung, die das Römische Reich überhaupt je hatte, sowie in der Folge eine militärisch vergleichsweise entspannte Epoche äußerer und innerer Konsolidierung, infrastrukturellen Ausbaus und wirtschaftlicher Prosperität. Das Ende dieser von Autoren wie Cassius Dio und Herodian rückblickend als „goldenes Zeitalter“ verklärten Ära scheint auf in den Selbstbetrachtungen des „Philosophenkaisers“ Mark Aurel aus dessen letzten Regierungsjahren. (de)
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  • Das Adoptivkaisertum umfasst eine Periode der Römischen Kaiserzeit, in der die Nachfolge in der Herrschaft regelmäßig durch Adoption bestimmt wurde (98 bis 180 n. Chr.). Nach der damals offiziell verbreiteten Lesart ging es hierbei um die Auswahl des jeweils geeignetsten Kandidaten als Nachfolger. Die moderne Forschung hat diese idealisierende Sichtweise mittlerweile aber stark relativiert. (de)
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  • Adoptivkaiser (de)
  • Adoptivkaiser (de)
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