Adolf Gnauth (* 1. Juli 1840 in Stuttgart; † 19. November 1884 Nürnberg) war ein deutscher Architekt, Architektur-Zeichner und Dozent bzw. Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Adolf von Gnauth war der Sohn des Lithograph Adolf von Gnauth (1812–76) und dessen Frau Marie (1818–1868). Sein Bruder Feodor von Gnauth (1854–1916) war Finanzminister im Großherzogtum Hessen.

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  • Adolf Gnauth (* 1. Juli 1840 in Stuttgart; † 19. November 1884 Nürnberg) war ein deutscher Architekt, Architektur-Zeichner und Dozent bzw. Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Adolf von Gnauth war der Sohn des Lithograph Adolf von Gnauth (1812–76) und dessen Frau Marie (1818–1868). Sein Bruder Feodor von Gnauth (1854–1916) war Finanzminister im Großherzogtum Hessen. Adolf Gnauth besuchte das Polytechnikum Stuttgart, wo er Schüler von Christian von Leins wurde, war 1860–1861 beim württembergischen Eisenbahnhochbau beschäftigt, unternahm 1861–1863 eine Studienreise nach Italien, ging danach nach Wien und dann abermals nach Italien, wo er sich von 1864 bis 1866 aufhielt. 1866 erhielt Gnauth einen Ruf als Professor an die Baugewerkschule Stuttgart. In den Sommern 1867–1869 war er in Oberitalien tätig, um für die Arundel Society große Aquarelle (von Grabdenkmälern der Renaissance) anzufertigen. 1870 wurde ihm eine Professur am Polytechnikum Stuttgart übertragen, von der er wegen bedeutender Privataufträge 1872 wieder zurücktrat. Sein erstes Werk in Stuttgart war die Villa Siegle; ihr folgten eine Anzahl von Privatbauten, bei denen zum Teil die Technik des Sgraffitos in ausgedehntester Weise zur Anwendung kam, sowie die Württembergische Vereinsbank und die Villa Conradi im Stil des Neubarock. Außerdem schuf er einige kleinere Werke mehr dekorativer Art, namentlich Grabmäler (darunter das Denkmal für die im Krieg 1870/1871 Gefallenen). Daneben entwickelte Gnauth noch eine große Tätigkeit im Kunstgewerbe, indem er Zeichnungen zu Möbeln und andern Kunsttischlerarbeiten, zu Gold- und Silberarbeiten (darunter zum Werder-Schwert), Titelblättern etc. lieferte. Mit Bruno Bucher in Wien gab er 1874–1875 die Publikation Kunsthandwerk. Sammlung mustergültiger kunstgewerblicher Gegenstände aller Zeiten heraus. 1875–1876 unternahm er eine Reise durch Griechenland und Ägypten, und 1877 wurde er Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg, wo er am 19. November 1884 starb. Gnauth besaß eine reiche künstlerische Phantasie und ein umfangreiches Wissen, die ihn namentlich zu bedeutenden Schöpfungen auf ornamentalem und dekorativem Gebiet befähigten. Seine Architektur zeigt eine originelle Anwendung der Renaissanceformen, wobei er mit Vorliebe sich der Motive aus den Palastarchitekturen von Florenz, Verona und Genua bediente. Seine Schöpfungen zeichnen sich durch kühne Komposition und phantasievolle Ausprägung des Details aus; dagegen hielt er nicht immer die Linie des klassischen Maßes ein, sondern schweifte zuweilen ins Barocke hinüber. (de)
  • Adolf Gnauth (* 1. Juli 1840 in Stuttgart; † 19. November 1884 Nürnberg) war ein deutscher Architekt, Architektur-Zeichner und Dozent bzw. Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Adolf von Gnauth war der Sohn des Lithograph Adolf von Gnauth (1812–76) und dessen Frau Marie (1818–1868). Sein Bruder Feodor von Gnauth (1854–1916) war Finanzminister im Großherzogtum Hessen. Adolf Gnauth besuchte das Polytechnikum Stuttgart, wo er Schüler von Christian von Leins wurde, war 1860–1861 beim württembergischen Eisenbahnhochbau beschäftigt, unternahm 1861–1863 eine Studienreise nach Italien, ging danach nach Wien und dann abermals nach Italien, wo er sich von 1864 bis 1866 aufhielt. 1866 erhielt Gnauth einen Ruf als Professor an die Baugewerkschule Stuttgart. In den Sommern 1867–1869 war er in Oberitalien tätig, um für die Arundel Society große Aquarelle (von Grabdenkmälern der Renaissance) anzufertigen. 1870 wurde ihm eine Professur am Polytechnikum Stuttgart übertragen, von der er wegen bedeutender Privataufträge 1872 wieder zurücktrat. Sein erstes Werk in Stuttgart war die Villa Siegle; ihr folgten eine Anzahl von Privatbauten, bei denen zum Teil die Technik des Sgraffitos in ausgedehntester Weise zur Anwendung kam, sowie die Württembergische Vereinsbank und die Villa Conradi im Stil des Neubarock. Außerdem schuf er einige kleinere Werke mehr dekorativer Art, namentlich Grabmäler (darunter das Denkmal für die im Krieg 1870/1871 Gefallenen). Daneben entwickelte Gnauth noch eine große Tätigkeit im Kunstgewerbe, indem er Zeichnungen zu Möbeln und andern Kunsttischlerarbeiten, zu Gold- und Silberarbeiten (darunter zum Werder-Schwert), Titelblättern etc. lieferte. Mit Bruno Bucher in Wien gab er 1874–1875 die Publikation Kunsthandwerk. Sammlung mustergültiger kunstgewerblicher Gegenstände aller Zeiten heraus. 1875–1876 unternahm er eine Reise durch Griechenland und Ägypten, und 1877 wurde er Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg, wo er am 19. November 1884 starb. Gnauth besaß eine reiche künstlerische Phantasie und ein umfangreiches Wissen, die ihn namentlich zu bedeutenden Schöpfungen auf ornamentalem und dekorativem Gebiet befähigten. Seine Architektur zeigt eine originelle Anwendung der Renaissanceformen, wobei er mit Vorliebe sich der Motive aus den Palastarchitekturen von Florenz, Verona und Genua bediente. Seine Schöpfungen zeichnen sich durch kühne Komposition und phantasievolle Ausprägung des Details aus; dagegen hielt er nicht immer die Linie des klassischen Maßes ein, sondern schweifte zuweilen ins Barocke hinüber. (de)
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  • Adolf Gnauth (* 1. Juli 1840 in Stuttgart; † 19. November 1884 Nürnberg) war ein deutscher Architekt, Architektur-Zeichner und Dozent bzw. Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Adolf von Gnauth war der Sohn des Lithograph Adolf von Gnauth (1812–76) und dessen Frau Marie (1818–1868). Sein Bruder Feodor von Gnauth (1854–1916) war Finanzminister im Großherzogtum Hessen. (de)
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