Zonenprotokoll ist der umgangssprachliche Begriff für drei Protokolle (englisch minutes) derjenigen Sitzungen britischer, sowjetischer und US-amerikanischer Vertreter der alliierten Europäischen Beratenden Kommission (European Advisory Commission EAC), bei denen ab 1944, somit noch während des Zweiten Weltkrieges, über die Planung von Besatzungszonen in Deutschland, deren geografische, insbesondere gebietsweise Zuweisung sowie besatzungsrechtliche Fragen beraten wurde. Der Inhalt dieser drei Niederschriften gehörte wie auch die in anderen EAC-Sitzungsprotokollen ausgearbeiteten Einzelheiten zur Planung einer Nachkriegsordnung einschließlich der Kapitulation Deutschlands.

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  • Zonenprotokoll ist der umgangssprachliche Begriff für drei Protokolle (englisch minutes) derjenigen Sitzungen britischer, sowjetischer und US-amerikanischer Vertreter der alliierten Europäischen Beratenden Kommission (European Advisory Commission EAC), bei denen ab 1944, somit noch während des Zweiten Weltkrieges, über die Planung von Besatzungszonen in Deutschland, deren geografische, insbesondere gebietsweise Zuweisung sowie besatzungsrechtliche Fragen beraten wurde. Der Inhalt dieser drei Niederschriften gehörte wie auch die in anderen EAC-Sitzungsprotokollen ausgearbeiteten Einzelheiten zur Planung einer Nachkriegsordnung einschließlich der Kapitulation Deutschlands. Die trilateralen Gespräche fanden während bzw. nach Ende der Kämpfe des Krieges in Europa im Lancaster House in London statt, jeweils im Spätsommer und im Herbst 1944 sowie im Frühsommer 1945. Da in London sowohl Treffen der alliierten Außenminister und auch der EAC stattfanden, kam es zu irreführenden Überschneidungen der Begriffsbezeichnungen, Londoner Konferenz bezeichnet dementsprechend ein Außenminister- wie ein EAC-Treffen. Zur historischen Relevanz dieser Dokumente ist zu beachten, dass die EAC eine beratende Kommission war und es sich demnach bei den Protokollen weder um Abkommen noch um bindende Beschlüsse handelte. Da der Inhalt der Zonenprotokololle für Treffen der Regierungschefs der drei Mächte bzw. ihrer Außenminister weiterverwendet wurde und in die Vereinbarungen der Konferenz von Jalta wie auch des Potsdamer Abkommens einfloss, können die Protokolle als offiziell gebilligt angesehen werden. Gemäß der letzten Fassung des Protokolls vom 13. August 1945 wurde Deutschland zum Zwecke der Besetzung in vier Zonen eingeteilt, von denen je eine einer der vier Mächte zugewiesen wurde, und in ein besonderes Berliner Gebiet unter der gemeinsamen Besatzungshoheit der vier Mächte. Ab dem Beginn der Besatzungszeit und der Besetzung durch die entsprechenden alliierten Streitkräfte galten die Zonenprotokolle als unumstritten umgesetzt. Mit den in das Potsdamer Abkommen übernommenen EAC-Vorschlägen zum Verlaufes der westlichen Grenze der Zone der UdSSR und vor allem zum für die Hauptstadt Berlin vorgesehenen Besatzungsplan waren jedoch Konfliktlinien vorgezeichnet, die zur Entwicklung des Kalten Krieges in Europa beitrugen. Im Unterschied zu provisorischen Absprachen zur Vertreibung bzw. Aussiedlung der deutschen Bevölkerung und der provisorischen Festlegung der Oder-Neiße-Linie durch die Alliierten, die vorläufig bis zu einem Friedensvertrag gelten sollten, kamen die in den Zonenprotokollen vorgeschlagenen Grenzverläufe zwischen den Besatzungszonen sowie den besatzungsrechtlichen Aspekten für Berlin als ein ohne von einem späteren Friedensvertrag abhängiges Übereinkommen zustande. „Die drei Regierungschefs bestätigen ihre Ansicht, daß die endgültige Festlegung der polnischen Westgrenze der Friedenskonferenz vorbehalten bleiben soll.“ – Potsdamer Konferenz 1945. (de)
  • Zonenprotokoll ist der umgangssprachliche Begriff für drei Protokolle (englisch minutes) derjenigen Sitzungen britischer, sowjetischer und US-amerikanischer Vertreter der alliierten Europäischen Beratenden Kommission (European Advisory Commission EAC), bei denen ab 1944, somit noch während des Zweiten Weltkrieges, über die Planung von Besatzungszonen in Deutschland, deren geografische, insbesondere gebietsweise Zuweisung sowie besatzungsrechtliche Fragen beraten wurde. Der Inhalt dieser drei Niederschriften gehörte wie auch die in anderen EAC-Sitzungsprotokollen ausgearbeiteten Einzelheiten zur Planung einer Nachkriegsordnung einschließlich der Kapitulation Deutschlands. Die trilateralen Gespräche fanden während bzw. nach Ende der Kämpfe des Krieges in Europa im Lancaster House in London statt, jeweils im Spätsommer und im Herbst 1944 sowie im Frühsommer 1945. Da in London sowohl Treffen der alliierten Außenminister und auch der EAC stattfanden, kam es zu irreführenden Überschneidungen der Begriffsbezeichnungen, Londoner Konferenz bezeichnet dementsprechend ein Außenminister- wie ein EAC-Treffen. Zur historischen Relevanz dieser Dokumente ist zu beachten, dass die EAC eine beratende Kommission war und es sich demnach bei den Protokollen weder um Abkommen noch um bindende Beschlüsse handelte. Da der Inhalt der Zonenprotokololle für Treffen der Regierungschefs der drei Mächte bzw. ihrer Außenminister weiterverwendet wurde und in die Vereinbarungen der Konferenz von Jalta wie auch des Potsdamer Abkommens einfloss, können die Protokolle als offiziell gebilligt angesehen werden. Gemäß der letzten Fassung des Protokolls vom 13. August 1945 wurde Deutschland zum Zwecke der Besetzung in vier Zonen eingeteilt, von denen je eine einer der vier Mächte zugewiesen wurde, und in ein besonderes Berliner Gebiet unter der gemeinsamen Besatzungshoheit der vier Mächte. Ab dem Beginn der Besatzungszeit und der Besetzung durch die entsprechenden alliierten Streitkräfte galten die Zonenprotokolle als unumstritten umgesetzt. Mit den in das Potsdamer Abkommen übernommenen EAC-Vorschlägen zum Verlaufes der westlichen Grenze der Zone der UdSSR und vor allem zum für die Hauptstadt Berlin vorgesehenen Besatzungsplan waren jedoch Konfliktlinien vorgezeichnet, die zur Entwicklung des Kalten Krieges in Europa beitrugen. Im Unterschied zu provisorischen Absprachen zur Vertreibung bzw. Aussiedlung der deutschen Bevölkerung und der provisorischen Festlegung der Oder-Neiße-Linie durch die Alliierten, die vorläufig bis zu einem Friedensvertrag gelten sollten, kamen die in den Zonenprotokollen vorgeschlagenen Grenzverläufe zwischen den Besatzungszonen sowie den besatzungsrechtlichen Aspekten für Berlin als ein ohne von einem späteren Friedensvertrag abhängiges Übereinkommen zustande. „Die drei Regierungschefs bestätigen ihre Ansicht, daß die endgültige Festlegung der polnischen Westgrenze der Friedenskonferenz vorbehalten bleiben soll.“ – Potsdamer Konferenz 1945. (de)
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  • Inter-Alliierte Dokumente des Zweiten Weltkrieges
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  • trilaterale außenpolitische Beratungen
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  • Die drei Regierungschefs bestätigen ihre Ansicht, daß die endgültige Festlegung der polnischen Westgrenze der Friedenskonferenz vorbehalten bleiben soll.
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  • Drei Protokolle der EAC
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  • Three minutes of European Advisory Commission
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  • September und November 1944 bzw. Juli 1945
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  • Sitzungsprotokolle
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  • Zonenprotokoll ist der umgangssprachliche Begriff für drei Protokolle (englisch minutes) derjenigen Sitzungen britischer, sowjetischer und US-amerikanischer Vertreter der alliierten Europäischen Beratenden Kommission (European Advisory Commission EAC), bei denen ab 1944, somit noch während des Zweiten Weltkrieges, über die Planung von Besatzungszonen in Deutschland, deren geografische, insbesondere gebietsweise Zuweisung sowie besatzungsrechtliche Fragen beraten wurde. Der Inhalt dieser drei Niederschriften gehörte wie auch die in anderen EAC-Sitzungsprotokollen ausgearbeiteten Einzelheiten zur Planung einer Nachkriegsordnung einschließlich der Kapitulation Deutschlands. (de)
  • Zonenprotokoll ist der umgangssprachliche Begriff für drei Protokolle (englisch minutes) derjenigen Sitzungen britischer, sowjetischer und US-amerikanischer Vertreter der alliierten Europäischen Beratenden Kommission (European Advisory Commission EAC), bei denen ab 1944, somit noch während des Zweiten Weltkrieges, über die Planung von Besatzungszonen in Deutschland, deren geografische, insbesondere gebietsweise Zuweisung sowie besatzungsrechtliche Fragen beraten wurde. Der Inhalt dieser drei Niederschriften gehörte wie auch die in anderen EAC-Sitzungsprotokollen ausgearbeiteten Einzelheiten zur Planung einer Nachkriegsordnung einschließlich der Kapitulation Deutschlands. (de)
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  • Zonenprotokoll (de)
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